Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 9: Isaltina ist...


...Schneiderin, Bäckerin *, Mutter zweier halbflüggen Mädel, Metzgerin, Bäuerin, Ehefrau des oft auf dem Meer schwerarbeitenden Miguel und unserer freundliche, stets hilfsbereite Nachbarin in Alèm bei Malbusca in den "Nebel"-Bergen von Santa Maria. Sie ist eine der typischen, selbstbewussten "kleinen Frauen" auf den Acores!
Isaltina ist auch die, die sich "schibbelig" lachte, als sie mich am Herd oder Holzhacken oder unsere Wäsche aufhängen sah.

( * = Ostern erhielten wir selbstgebackenes Brot aus dem uralten Steinofen aus dem Bauernhaus!)

Für >etwas< (... bitte, Dominik Ziller... nur etwas so!) ~~verrückt~~ hält sie mich scheinbar doch.
Dem Miguel würde diese ..."Arbeit" nicht im Traume einfallen, wenn er denn mal zu Hause von der "Großen Freiheit" auf dem Meer "träumen" darf. Sehr, mehr als genügsam sind die "kleinen Leute" von den Acores.
I.d.R Bauern und Viehhirten (Kühe, Ziegen, weniger Schafe) und mit nur 15/18 % am geringen Brutto-Sozial-Produkt des Archipels Acores beteiligte Atlantik-Fischer!
Einst "gefürchtete" Walfänger auf größtenteils amerikanischen Walfängern u. "Seelenverkäufern". Heute IHRE fischreichen Gewässer für Europa's Gourmet's schützende Fischer, dem Umweltschutz von Walen und Delfinen und der bes. Meeresfauna u. -flora sich widmend. Dabei den "raubgierigen" >"Groß-Fischfabriken-auf-See"<, der nicht-europäischen "Freunde Europa's" abwehrend und die für sie   l e b e n s n o t w e n d i g e n   Fischgründe "verteidigend"!

Nur mit Hilfe der EU kann hier - neben "sanftem" Tourismus - den Acoren etwas von ihrer angestammten Würde, Bedeutung u. Selbstbestimmung wiedergegeben werden. Von EU-Kassenwarten gegängelt und versorgt werden die Acorianos sonst noch "unselbstständiger" und - bei der akuten Auswanderungsrate (!) -   a u s s t e r b e n .

Mehr als alle Inseln Einwohner (auf der ges. Fläche des Archipels, verteilt auf 9 Inseln), heute ca. 250.000, haben, leben inzwischen nur in einem US-Bundesstaat und an der Küste um Boston/USA!

Fontes kam - ich WUSSTE es ja - mit einer Korbflasche >Insel-Roten< und's verregnete Sturm-Wochenende ist gerettet. Endlich können wir uns - bei 15/18 °C im Haus - den   G L Ü H W E I N   machen.
Zum Sonntagsbraten" gibt's als 1995-er "meia pipa" von den "Teras do Sado" (-masochistischen) aus Azeitao, vom Festland; ein Regional-Wein für 3,52 Euro!

Gruß Weinnase
- es gibt nix besseres -