Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 109: Ein zweites "kleines" Abenteuer!


Da der 1. Weg nach >SUL<, an die Nord-Ostküste von Santa Maria, s blöde und "lehmvoll" endete, versuchten wir's heute Mittag nochmal: Die -unbekannte- Weinanbau-Region von Santa Maria zu erreichen!
Und nach so knapp 2 1/2 Std. hatten wir unser geplantes Ziel auch fast erreicht. Eben und halt nur -fast-! klar!!
Von Além nach Malbusca, und dann weiter in Richtung des kl. Leucht-/Signal-Feuers des Pto. Malbusca die Piste entlang. Nach dem Weiler Malbusca und seinen weißen, typischen Insel-Häusern mit bunt-blühenden Bauerngärten, ging's an Wiesen u. Weiden vorbei.
Durch "wüstenartiges" Trockengelände mit Eriken u. Heidebüschen, an dem markanten Signal-Punkt auf der Seeseite und durch würzig durftende Wälder, weiter.

Bis daß das der Weg uns - entlang einer tiefen und voll von Passionsblumen/-blüten "überkletterten" Vegetation (Maracuja wächst hier wild!) wir uns denm ersten Wingert von Sul, auf einem Plateau, so ca. 220 m.ü.M. und dem Weiler Sul -mit kl. Naturhafen- um genau diese Höhenmeter tiefer liegend, näherten!
Halt "näherten"! Denn den -alpinen- Abstieg zwischen den terrassierten STEIL-Wingerten fanden wir nicht sofort. Wir fanden dafür einen "Trampelpfad" an der Steilküste, der zu mehreren Terrassen mit Naturstein-Schutzmauern und mich in verhängnisvolle Bedrängnis führte. Denn bei DER Lage der Wingerte -sie "kleben" wie... "Schwalbennester" an den überaus schroffen Klippen und Abbrüchen - kann ich so nicht weiter gehen.
Ich leide -bitte nicht weitersagen- an extremer Höhenangst. auf einem Balkon im 1. Stock hab' ich schon "arge Probleme". Mal davon ausgehend, daß ein städ. Mehrfamilien-Wohnhaus, mit 5 oder 6 Etagen, so um 15-20 m. hoch ist, ist im Vergleich die sog. "Lage" der Wingerte bei der Steile... für mich nicht mehr "schön" anzusehen, geschweige zu begehen.

In Sul bringen die Terrassen-Winzer die Lese in geflochtenen Körben "runter" zum sehr schmalen Küstensaum am kl. Hafen. Und per Schiff dann zur weiteren Verarbeitung. So etwas habe ich noch nie gesehen. Und dabei habe ich schon viel auf der weiten WeinWelt (Amerika, Asien, Afrika, Indien, Europa usw.) gesehen. Aber noch nie so an solchen Hängen, wo m.E. keiner "stehen u. gehen" kann, solche Arbeit.

Nach so insges. 5 Std. Tour waren wir -über Stock u. Stein- wieder in Malbusca und ich glücklich, hier keine Wingert-Besichtigung arrangiert zu haben. So etwas sah ich noch nie...!
Hier verdient sich die Bezeichnung "Weinberg" wirklich ihren Namen zu recht! Und wenn ich überleg', daß 1 Ltr. -mit Flasche u. Kork etc.- so ca. 1,20 - 1,40 Euro hier kostet, kann dies doch nur "Hobby" oder traditionsverliebte Winzerei sein!
Dabei verdienen DIE doch nix; nur meine besondere Hochachtung bei dieser "alpinen" Winzerei!

Noch immer schwindelig grüßt Euch mit Kopfweh:
Eure Weinnase!