Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 122: Ideen-Kapital


Seit ca. 1985/88 hat's sich bei Winzern und ihren Lehranstalten, Instituten und Verbänden -langsam- "rumgesprochen", was auf dieser kl. AzorenInsel seit "Menschengedenken" beim >ökologischen" Weinanbau seine Tradition hat.
Auch im sonstigen Landwirtschafts"betrieben"!
Keine Biologische Bundesanstalt, wie die BBA in Bernkastel-Kues an der Mosel musste erst feststellen, das Grünbewuchs und -bepflanzung unter den Weinstöcken hilft, die Erosionsschäden zu vermeiden.

Selbst der "unbedarfteste" Weinfreund würde hier auf Santa Maria schnell feststellen und sehen: Ohne diesen Pflanzenschutz gäb's ihn nicht: Den VINSO DO CHEIRI!
An diesen Extrem-Steillagen ist die Rebe und ihr Stock nur hinter Mauern aus wärmenden Vulkangestein und mit "Bodenbewuchs" geschützt. So wachsen Bohnen u. Erbsen und noch manch anderes Gegrün in traditioneller Eintracht zwischen den Gesteinen.
Denn auch auf dem Boden wurden vulkanisches Geröll/Gestein ausgebracht. Nicht nur zur Pflanzenwärme in der kühlen Nacht!

Die "alten" Winzer aus dem Alentejo so vor 400, 500 Jahren kommend, haben sich schon was dabei gedacht. So wurde die "Begehbarkeit" der Wingerte gesichert. Stiellähme und Chlorose weitgehend vermieden. Die Aktivitäten von Boden- Mikro-organismen gefördert und mineralische Nährstoffe besser "bereitgestellt", d.h. Rebstock-gerechter "vorverdaut".
Und die Versickerung des oft so mühsam hingeleiteten Quell-Wassers so effektiver reduziert. Die vom Atlantik aufsteigende Nebel-/Luftfeuchtigkeit kann sich "tröpfchenweise" an den Steinen auf dem Boden "niederschlagen".

Alles "Beobachtungen" von teuer bezahlten Oenologen, Forschern u. Wissenschaftlern; hier war's die "einfache" >Lehre< aus Tradition. Die wußte schon davon! Und ging in der Familie, von Vater auf Sohn, erfolgreich seit Jahrhunderten weiter.

Tja, manchmal MUSS man halt "das Rad nochmal erfinden", die sog. "Neuen Wege" im ökologischen Weinanbau finden und lange Zeit Hohn & Spott ernten!
Das waren noch -die- Zeiten, als die >CARL DUISBUR GESELLSCHAFT< in Köln, Land- u. Forstwirten sowie Weinbauern, Floristen u. Gärtnern, und Pferdewirten in den USA die begehrten Stipendien (9 - 15 Mon.!) in Ohio o. Minnesota o. sonstwo, zur Erweiterung der Berufspraxis vermittelte.
Studien, die den Einsatz konventioneller, "industrieller" Methoden, dank "Chemie", zum Ziele hatten.
Bestens aus Bundesmitteln und der landwirtschaftl. Rentenbank gefördert ging's hin.

Hierher hätten sich die Stipendiaten bewegen u. ernten sollen. Wäre m.E. sinnvoller für alle Seiten gewesen!
Was meint ihr dazu?

Eure Weinnase, sich mal mit Fragen u. Ideen "plagend"!

Auf seinem "Lehrstuhl" auf der Terrasse des kl. Häus'chen's von Além sitzend u. schwitzend!