Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 18: FONTES sagt...


... in ein paar Tagen nimmt er uns mit seinem "Stolz" ( "Mercedes" aus dem Jahre 1970! ) mit zu einem -anderen- Freund. In eine kleine Bucht im Nord-Osten von Santa Maria. In ein paar Tagen würde dieser Freund dann in seiner kl. Fischer-Kneipe den Holzkohlen-Grill "anschmeissen" und viele, viele frisch-gefangene "Sugestóes do Chefe" leckere >LAGOSTAS< und >MARISCOS< auf diesem gekonnt - einfach für uns zubereiten.
Auf die seltene Spezialität >LAPAS< (="Enten"-Muscheln) bin ich sehr, sehr gespannt; ein "Höhepunkt" aller "Mariscos" (=Meeresfrüchte)-Angebote und nur hier garantiert FRISCH "gepflückt" und nicht vor 2, 3 Std. vor ihrer Zubereitung in der stillen Bucht >Praia do... (mehr verrat' ich noch nitt. Sonst ist nix mehr da!) gelandet. In dem "windigen" Piratenkaff alter Seeräuberzeiten in der Geschichte der Acores.
Heute kaum bekannt ist, daß hier noch 1987(!) statt "Mariscos na brasa" - über Holzkohle gegrillt -, mit selber Holzkohle dort unsere Vettern im Wasser, die 50 t schweren, in nicht allzuweiter Ferne der "Formingas", (+40 km im Atlantico) die gewaltigen POTTWALE gejagt und in der selbigen Bucht "ausgekocht" und völlig verarbeitet wurden.

Heute ist dort eines der >weltbesten< Tauchreviere und ein... "Schiffsfriedhof" seit uralten Seefahrerzeiten. Die Unterwasserflora und der Reichtum der -fauna gilt bei weitanreisenden "Fachleuten" (=Taucher, Sportfischer, u.s.w.) aus aller Welt als >DAS< Revier! PARADIES!!

FONTES Sagt... seine Frau mache so den BESTEN... -was, weiter, dies verstand ich nicht genau -, hoffentlich KEINEN Bacalhau, und er würde uns in den nächsten Tagen zu sich nach Hause zum traditionellen Essen (Fisch) einladen. Schließlich bin ich sein BESTER >Bon Amigo<; sagt Fontes von mir.
So auch einigen sich auf die verträumte Atlantik-Insel "verirrte" Touristen -Deutsche- die mit dem alten Segler "Alexander von Humboldt" (dem "Beck's"-Schiff mit grünen Segeln!) hier nach 6 Wochen(!) auf See; Land und nach inseltypischem Wein suchten.
Er - und er meinte mich in den "Nebel"-Bergen - hat "Ihn"; eine Korbflasche voll.
Und so flux brachte er am sonnigen Nachmittag ein Paar mit "hoch" zu uns auf die Terrasse. Mitten in unserer Abgeschiedenheit u. Ruhe von Além.
Er - und damit meinte er wieder mich -. verstehe etwas vom Wein, sagte Fontes den "Suchenden". Und siehe, "SIE" fanden eine zufriedene "Weinnase". Auf seiner sonnigen Terrase und dem fantastischen Ausblick über die weite, sattgrüne Bucht zum blauen Meer sich "sanft" hügelig öffnend, genießen. Und dann mit den überraschten Weinfreunden - irgendwo aus südl. deutschen Landen - das frisch-gebackene Bauernbrot, Oliven, Mandeln aus der Nachbarschaft und den Roten "FONTES" genüsslichen teilend, war's doch ein - weil kurzgebliebener - "netter Besuch" aus der Heimat und willkommene Abwechslung in dieser gesuchten - erhofften "Einsamkeit" hier zufriedener Menschen.
Den wahren Wert der "kleinen Dinge" am Rande der westlichen Welt erkennend.

Fontes sagt, noch Stunden später waren wir bei den Besuchern ein Gesprächsthema "No. 1" gewesen. So glücklich hätte ich "SIE", die Europäer, mit einer von mir schnell abgefüllten kl. Flasche Wein als "little Gift" in Form des inselbesten Weines von FONTES bestem Weinfreund gemacht.

So ist's, wie überall auf Gottes -weiter- Welt: es ist nicht Geld was zählt. Sondern >Freundschaft mit dem Guten< (nach Heine), also überzeugende Qualität. Und die hat bei mir "stolzem" Ziehvater des FONTES von Santa Maria (dem typisch-acoreanischen Gastfreundschaft-Gedanken) nun in einer Pulle FONTES den ERSTEN EXPORT DES WEINES nach Europa gebracht. Klar, aller Anfang ist mühsam...
aber Fontes sagt... wir haben -doch- noch Zeit! Und da hat er -so wie er's sagte- völlig Recht!

Und wenn nicht, haben wir wenigstens so darüber 'ne lange Zeit träumen können. Und dies ist doch auch schon etwas, was in diesen Zeiten, voll von Horror & Krieg & Gewalt kaum noch >so< einer kann: Nur von Wein zu träumen, ihn dazu auch noch geschenkt zu bekommen und damit dann wieder -weltweit- neue Weinfreunde zu finden!

Fontes sagt, SIE, die am Samstag sich vom Kurz-Tripp auf Santa Maria verabschiedenden Gäste, hätten ihm gesagt, SIE kämen mit Freuden wieder. Und er solle der netten Dame des kl. Häus'chens in den "Nebel"-Bergen nochmal danken; ganz besonders dem "kautzigen" (dies heißt doch wohl "locko" auf portg.?) Gastgeber mit Namen >WEINNASE von Europa<, für den excellent. "Roten Fontes", 9 %, Vinho de Cheiro, Santa Maria, Frogg-Mountain; "Vinho do Qualidade de Region".

Tja, all das sagte der Fontes!

Gruß Weinnase,
schmunzelnd