Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 192: "Laura's Garten"


Selten war es hier, daß ich hier -auf "meiner" kl. Atlantik-Insel - so... "schlecht" und scheinbar "traumlos" geschlafen habe. Wie gerädert und müde sitze ich hier auf der Terrasse. Müde!
Und das nach einer Nacht in Malbusca's "Nebel"-Bergen, die so still u. ruhig wie immer gegen 21:30 Uhr nach einem spektakulären Sonnenuntergang über der Küste vor Vila do Porto begann.
Fontes Insel-Tour-Examen hatte ich bestanden. Den herrlichen "Roten Fisch" aus dem Backofen, holzbefeuert, und mit kl. frischen Kartöffel'chen, Tomaten, Zwiebeln, Paprika aus "Laura's Garten" noch in würziger -dankbarer- Erinnerung.
Laura ist Fontes Ehefrau. Sie führt ihm nicht nur seinen Haushalt, sondern fühlt sich auch für die Gäste in den -neun!- Gästezimmern des großen, umgebauten, angebauten, ausgebauten Bauernhases am "Cruz Teixeira" verantwortlich. Ist um deren Wohl und Befinden stets rührig besorgt.
Und dies noch, obwohl sie sich besser um ihre eigene Gesundheit sorgen sollte. Laura ist seit Tagen, eigentlich seit dem Tag, als ich Fontes kennenlernte, "kränkelnd"!

Brigitte sagte mir, mit sorgenvollem Blick, als ich ihr meine Müdigkeit, leichten Kopfschmerz und "Zerschlagenheit" nach einer "unruhigen Nacht" Im Bett eingestand, "hoffentlich wirst du mir nicht, wie die Laura krank"!
Und das sie selber -ohne Grund- um kurz nach vier wachgeworden und mich bis 6 Uhr in der Früh, leicht schnarchend, aber ruhig liegend, um meinen "gesunden Schlaf" beneidet haben.
Einerlei: Ich bin   m ü d e !

Tja, dem Fontes sieht man die Sorgen um seine Laura schon an. Gestern trieb er noch zur -ungewohnten- Eile an um nach Hause, auf seinen Hof zu kommen. Und ich dachte noch -und spottete noch- "nicht das Laura mit dem Stock hinter der Türe wartet". Denn ich dachte, der Fisch in dem Backofen würde ihn so "rasend" gemacht haben.

Nein, es war der Handy-Anruf, der uns bei der Malerin in Norte, in deren Garten wir so gelassen plauderten, ereilte: Laura ging's nicht sehr gut, habe sich hingelegt! Dies habe Fontes Schwester -schnell im Haus und in der Küche für Laura eingesprungen- ihm mitgeteilt, so sagte er mir später.
Eiligst zum > CENTRO DE SAÚDE < in Vila do Porto aufgebrochen. In diesem kl. Inselkrankenahsu mit dem Doktor gesprochen habe er; und nun warte er auf einen Termin im Hospital in Sáo Miguel für seine Laura. Keine Medizin, keine Therapie habe bislang seiner Frau geholfen. So gestand er mir, die Hatz und das Fernbleiben von Laura zum Fischessen entschuldigend. Sie leide sehr und schlafe kaum.
Und da, da bemängle ich so wohl nur meinen nächtlichen Alb-Traum in der letzten Vollmondnacht!

Laura, so gestand sie mir mal vor Tagen, hätte in ihrem sie umgebenen, eignen, fruchtbaren Bauernland vor, einen großen, blühenden Garten mit vielen Blumen und "KRÄUTERN" die Menschen helfen würden, anzulegen. Wenn sie mal Zeit hätte. Wenn die Zeit es ihr erlauben würde, diesen Traum von ihr -und Fontes- anzugehen.
Nun müsse es erstmal >so< weitergehen.

Laura's jetziger "Blumengarten" waren ein paar Töpfe vor der Haustüre, an der Mauer, kümmernd. Und ein Geviert auf dem Wende-Abstellplatz für Traktor, Mähdrescher und Gäste-Wagen. 4 x 4 Meter nur und... dies war "Laura's Garten" nur.
Gemüse, Tomaten, Salat u. Zwiebeln brachte -so wie vieles mehr- ihr Fontes vom Felde/Acker oder seinen Bauern-/Fischer-Freunden mit. Und was so noch fehlte, von Vila do Porto's "Mercado Municipal"!

"Laura's Garten" sollte prächtig und bunt ein. "Gesund" sein; "frei von Chemie und so"! Dies erklärte sie mir. "You know?"
Klar, der ringsum fruchtbare, ehem. Ackerboden, rötliche Erde mit lockerer Krume "versprach" den erhofften Erfolg, so sagte mein mir mir verheirateter "Gründer Daumen" ihr. Das aber noch viel Arbeit vor ihr liegen würde, meinte meine Brigitte so "Warnend" zu ihr.
Da lachte Laura auf und erklärte -etwas radebrechend- ihr das ihr Leben NUR AREBEIT sei gewesen!
Als Kind auf dem Bauernhof der Eltern, für die vielen Geschwister und Großeltern -der Vater von ihr, mit bald 90 Jahr, der lebe noch oft bei ihr -sorgend.
Dann in einer der alten Fischfabriken von Sante Maria Thun- u. Walfisch verarbeitend; bis Fintes kam. Und ihr seinen Traum vom Haus u. Kindern mit eignem Garten im Amerika erzählte und sie zur Frau nahm. Sie mit zwei der kleinen, erstgeborenen Söhnen mir nach Bosten, später als noch 4 Kinder dazukamen, nach Kalifornien nahm.
Er jede Arbeit annahm und sie neben dem Haushalt viele andere Arbeiten annahm. Nur die Zeit für einen, "Laura's Garten" die blieb ihr nie. Nun seien sie zurückgekehrt. Hatten vom Ersparten in der "Neuen Welt" hier Land gekauft. Aufgebaut und, und zugebaut und, und nopch keine Zeit hätte sie für ihren Garten-Traum, bei Sáo Pedro, ums große Haus herum, gehabt: "Laura's Garten", der musste immer warten.
Die Zeit für einen einfach Jardim, die hatte sie doch nie. Und zeigte so etwas traurig, seufzend, und.. verlegen auf's verwildert wirkende 4 x 4 m -Geviert auf dem Hof-Wende-Platz hin:
Dies sei Laura's Unkraut-Garten: "Keine Zeit" murmelnd. Die Schultern zuckend, ging sie. Die Küche rief sie und nicht "Laura's Garten"! Der musste wieder warten.

So wie wir auf Fontes, der nicht genau wusste, ob er heute uns zum "Shopping" abholen könne; Laura mache ihm Sorten. Laura war krank; sehr müde sah sie nmir zuletzt aus. Wird wohl nix draus, mit "Laura's Garten".

Eure Weinnase;
skeptisch das perfekte "Gartenwetter" betrachtend!
Und auf Amigo Fontes wartend.
Wie's wohl um Laura stehen würde, sich und Fontes fragend!?!