Weinnase auf den Azoren 2003

Newsletter Nr. 96: Wer weiß dies alles schon??


Das 'ne Erdbeere eigentlich keine "echte", dafür die Gurke -sauer macht lustig- einge ganz und gar echte, sowie die Banane -hier bei mir in der Nachbarschaft, eine ist: Eine BEERE!
Näh! 'Nen Bären will ich euch daheim hier von Santa Maria nicht aufbinden. Denn diese, die gibt's hier nicht zu finden. Johannis- u. Stachelbeere sind botanisch gesehen -korrekt- Beeren! Und die schmecken mir auch.
Nur... wie soll ich dem Fontes, hier auf der kleinen Azoren-Insel bloß erklären, die hier "frei" wachsenden Bananen wären... "Beeren".
Beeren mit... Bananengeschmack von Santa Maria!? Da wird mir Fontes entweder die grad begonnene Freundschaft "kündigen" oder mich nicht zum "Heilig-Geist"-Festival mitnehmen oder mir 'nen Arzt empfehlen! Oder?

Oder ob er's mir, zumindest bei den Gurken, so glaubt? Ich glaub's kaum: So 'ne "Berry's" will der NIE hier auf seinem Acker anbauen! Und seine Freunde von S. Pedro werden sich über mich "komischen Deutschen" dann so... "schibbelig" lachen!
Nix zu machen, da halt ich mein, von meiner "Hexe" & Kräuter-Weiberl so grad neu erworbenes "botanisches Wissen" lieber für mich. Aber das, das mit dem "Wegerich", das erzähl" ich!
Der hier bei mir im Garten und auf Wiesen u. Weiden in Hülle & Fülle vorkommene und grad in Blüte stehende SPITZWEGERICH (lat./bot.: Plantago lanceolata) ist ein seit Jh. erprobtes u. bekanntes Heilkraut u. Wiesenwildkraut für Suppen- u. Eintopf u. als Beigabe zu "Salaten der Saison", zu Spaghetti mit Tomaten-Sugo als "Würzkraut" sehr gut passend!

Schon die über Deutschland hinaus bek. Hildegard von Bingen, wusste um die bes. Heilkraft dieses oft "unbeachteten", in Europa, Asien u. Amerika bekannten (vorm. nur in Europa u. Asien "heimisch"!) "Wald- u. Wiesenkrautes".
Die meisten Gartenfreunde unter euch werden es wohl als ..."fruchtbares" Unkraut "hassen" u. ausreißen. Brigitte, meine "hauseigene Kräuterhexe", mit DEM GRÜNEN DAUMEN, dagegen meint, ihn dort zu lassen statt zu hassen.
Und RECHT hat sie mit dem in der indianischen Ursprache als... "Fußtritt des Weissen Mannes" benannten Heil- u. Würzkraut. Denn wo immer weiße Siedler einst in indianischen Landen auftauchten, hatten sie den klebrig-schleimigen Samen der Pflanze an der Füßen. Und der verteilte sich und wuchs rasch als...!
So sagt die "Geschichte" Amerikas etwas über dieses so erstaunliche Kraut, auf das das man(n) oft so genervt oder verächtlich schaut.

HEILANZEIGEN gibt's durch die der Pflanze innewohnenden -in den lancenförmigen Blättern- Wirkstoffe, wie einen stark antibakteriologischen Stoff, Schleimstoff, Gerbstoff, Glycosid, Aucubin, ätherisches Öl, Enzyme, reichlich Vitamine und Mineralien.
Husten(krampf)lösend, fiebersenkend, magenstärkend, antibakterielle u. wundheilende Eigenschaften werden wissenschaftlich dieser so "mißachteten" Pflanze, bis auf ca. 2.000 Höhenmeter, an trockenen Plätzen (meist Wiesen und Wegrändern) vorkommenden "Helfern der Menschen", zugesprochen.

Meist als TEE-Aufguß werden die auf ca. 2-3 cm geschnittenen Blätter (vorsichtig: auf Druck reagieren sie mit Verderbnis u. schwarzer Färbung!) und getrockneten Schnitte genutzt. Als SIRUP lassen sich ebenso -frische- Schnitte verwenden. Schichtweise, ca. 2 cm hoch in ein weites Glas füllen, mit Rohrzucker etwas überstreuen. Über Nacht abgedeckt stehenlassen, damit der unraffinierte Rohrzucker sich mit den Schnitten "verbindet".
Dieses Procedere so lange wiederholen, bis das Glas gefüllt und für 1 1/2 - 2 Monate -bei gleichbleibender Wärme- gegärt hat.
Den so gegärten Inhalt abpressen und langsam bis auf > 70 ° C erwärmen, in Flaschen abfüllen und dann... bei Husten, Katarrh und Heiserkeit steht der Wegerich allzeit -löffelweise- bereit!
Und heilt, und heilt, und heilt und hilft und kost' nix. Nur ein biß'chen Achtung vor und Beachtung in Mutter Natur's Gesundheits-Garten!

Und was ist mit Wein?
Einige pfiffige "Klosterfrauen" im Süd-Deutschen machen sogar einen -leckeren- hochprozentigen Likör und viel Geld draus!

Und was ist mit Wein?
Die Naturheil-Medizin, nitt grad "blöd", hat die Pflanze extrahiert und zu Lutschpillen etc. gebrauchsfertig... im Reform- oder Kräuterhaus-Angebot oder Internet-Versand!

Und was ist mit Wein?
Ich werd' "versuchen", den Spitzwegerich als einen "kalten" Auszug mit säurearmen Wein "herzustellen", weil mir's dann a) so leckerer schmeckt und b) ich diese lfd. "blöden" Fragen - gegen die nix hilft - nitt mehr abkann.

So ist datt mit WEIN: = KRÄUTERMANN'S WEINNASEN-ELEGANTES-ELIXIER, DATT RAT ICH HIER/DIR!

So, nun schaun mer mal, was Senhor Fontes so sagen wird, wenn ich ihm mit der Geschäfts-Idee für seine Brach- u. Kuhwiesen im Insel-Westen komme.
Dort sieht's aus wie in der Prärie der USA wo einst die "Indianer", die eigentlich so nicht heißen... aber: Lassen wir das!
Ist spät. Ich bin müd' und grüße euch als eure olle Weinnase.
Kein "fauler Zauberer"!