Weinnase in Brasilien 2008

XXXVII. Bloß ein Versprechen?

13.11.2008

Tach aber auch!

Es gibt Menschen, von denen behauptet man, sie wüssten mit sich nichts rechtes - oder linkes? anzufangen. Von anderen wird behauptet, sie täten nur die ganze - oder nur die halbe? - Zeit vertrödeln. Von wiederum anderen wird ausgegangen, daß sie nichts -was denn nur?- machen würden, aus sich machen würden!

Ich unterstelle mal, daß die Menschen, von denen dies behauptet wird - und wenn dies so stimmt?- doch eigentlich die glücklicheren und zufriedeneren unter uns sein müssten. Nichts machen zu müssen, Zeit für sich haben und keine stressbehafteten Anforderungen erfüllen zu müssen! Ja, träumen wir nicht alle so irgendwann, ein bisschen so zu leben? Sorglos und zufrieden, mit dem was ist und genutzt werden kann?

Und dies dann noch an dem Ort, an der Stelle, die für viele Menschen die Quelle ihrer Sehnsüchte ist. Irgendwo in einem abgelegenen, grünen und blumengeschmückten Wiesental an einem murmelnden Bach und schattenspendenen Bäumen zum träumen? An einem unendlich weiten, feinsandigen Strand an einem türkisfarbenem Meer, von Sonnenauf- bis -untergang sich so, von Palmen gesäumt, zu träumen? Oder in einem mächtigen und prächtigen Ur-Wald, friedlich mit seiner Umwelt und Tieren und ohne zu frieren an einer Flußlichtung in einer einfachen Holzhütte, abends, beim Lagerfeuer zu träumen?
Die Träume dieser Glückseeligen könnten uns wie Albträume vorkommen, denn sie würden u.U. genau daß sich erträumen, was sie grade >so< nicht -mehr- haben und erreichen können: ein zufriedenes und erfülltes Leben ohne all das sehnsüchtige Streben und erleben von Sensationen und Anhäufung von vergänglichem Reichtum - dem Überfluß, der doch nur den Verdruß beschert!
Träume zu realisieren heißt sich in die Gefahr zu begeben, so dem Streben zu erliegen. Etwas an "mehr" zu erreichen, heißt für mich, der Chance von Zufriedenheit auszuweichen.

Durch mein -berufliches- Können und Wissen verhalf ich einigen Menschen zu ihren so langehegten Träumen. Half , vielseitigen "Ärger" zu umgehen oder abzustellen. Doch ich sah dadurch -danach- kaum einen dieser Menschen nun zufriedener "in den Tag hinen" leben. Dies oft sehr schwierige Unterfangen, den Menschen seine Last und Ärger weg- und abzunehmen, ließ ich dann als mir sinnlos vorkommend, schon vor Zeiten sein. Denn mit "Reinem Wein" allein, konnten sie nicht zufrieden sein und glücklich werden.

Ob ich nun, wie seit Jahren, sehr oft allein in meinem kl. "Zaubergarten" so vergnügt und ringsumher die Flora und Fauna betrachten tat, oder nach strapaziösen, teuren Reisen an irgendeinem Traumstrand unter Palmen oder an einem kühlen, murmelnden Bach und schattigen Bäumen saß, so oft ich dort -oder an einem anderen zauberhaften Ort- zu "träumen" begann, kam langsam die Zufriedenheit wieder zu mir. Beugte sich über mich: sie küsste und begrüßte mich - ich fühlte mich in dem Moment unendlich glücklich. Erst zaghaft, dann aber unerklärlich schnell verabschiedete sich dieses so erfüllende und berauschende Gefühl. In mir wurde es wieder still und leise.
Nun, auf dem Weg zum Greise sitze ich und erinnere mich an so viele, viele Orte und Begrüßungen der Zufriedenheit. Aus den s.Zt. nur sehr flüchtigen Begegnungen wurden -selten zwar- aber längere Umarmungen und genüßliche Stunden voller Glück und Zufriedenheit.

Beim Abschied, nach ihrem letzten Besuch im Sonnenschein, versprach sie mir, sie wolle nun öfter kommen. Evtl. dann ganz bei mir bleiben. Aber nur, wenn ichs träumen nicht aufhören würde - womit kann ich sie betören, bald und ganz zu mir zu gehören: Die Zufriedenheit!

CpS


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