Weinnasen Pilgerreise 2004

Grenzseitige Begegnungen! - oder:
Ein gelungener und genußreicher Abend = Genuß ohne Reue! -


07.11.2004

Zwischenbericht einer grad "pausierenden", wie pilgernden Weinnase!

Was passiert, wenn sich ein *R*iesling und ein grand Vin de Bourgogne, eine "Cuvée Margot" 2002, von Oliver Leflaive, zum Braten treffen? Eine "Streuobst-Wiese" von der Saar, ein SAAR-RIESLING von "VV" 2003! Sie passen, ganz einfach zusammen beim gemeinsamen Genuß eines fomidablen Abendessen; zum Schoko-Dessert und reifem Käse als Abschluß! Ein "europäischer" Hochgenuß: "Deutsch-Französische Freundschaft" in Perfektion!

Ein "einfacher" Franzose mit einem typischen Saarländer! "Vereinigung" im Wein und Genuß. Bis zum Schluß. Der Saarwein als Aperitif. Der Franzose zum Fleisch. So lasse mich mir meine "Pilgerei" gefallen! Ohne "Reue"!!
Die Casserolle, für mich ein Hochgenuß, voller Fleisch und geschmortem Gemüse, Kräutern und dazu die dampfenden Nudeln mit Pilzen und Nüssen. Die Welt war wieder schön mit diesen Genüssen. Voll-reifer Käse mit starken Aromen. Ein Hauch von Schoko-Flan mit Chréme double, als Schaum wie zarte Küsse.
"Umarmungen", im Genuß an deutsch-französischen "Schicksals-Fleiß", der Saar; auf französischer Seite. Mein Gastgeschenk kam sehr gut an. Mit diesem >Deutschen Wein< kann ich selbst im Weinland Frankreich für Stunden in froher Runde Genuß-Freunde -leicht- finden. Die "Würze" des Burgunders mit der filigranen "Frucht-Spielerei" des *R*ieslings eine traute "Zweisamkeit" empfinden. Das zarte Fleisch mit Biss in kräutriger, feiner Soße, vom Burgunder perfekt abgestimmt, so ein "Hohelied" des perfekten Genusses -wie ich's grad empfind!

So beginnt nun der französische Teil, das 2. Viertel meiner Pilger-Reise. Zum Tage, an dem ein französischer junger Demonstrant hier in Lothringen =Lorraine starb. Ein "Radikaler" in der heutigen Demo-Szene, ein Aktionist, ein junger Mensch, der heute starb.
Chaos und Brutalität gegen die "Friedenswächter" in dem west-afrikanischen Staat Elfenbeinküste, gegen frz. Soldaten -ehemalige Kolonialmacht- als UNO-Soldaten! Sie sollten die verfeindeten Bürgerkriegsparteien "trennen" und europäische Bürger in diesem zerrütteten Staat schützen. Interessen an den Ressourcen in/an diesem Land sichern.
Die kriegerischen Parteien finanzieren, über Idar-Oberstein und London, mit sog. "Blut-Diamanten", in Europa verhökert, ihren blutigen Bürgerkrieg. Im Irak herrscht nun der brutale "Ausnahmezustand"; die Groß-Offensive der USA mit Truppen aus Europa >GB< steht an. Kein Frieden hat Bush's verhängnisvoller Krieg - 1 1/2 Jahre nach offiziellem Kriegsende- gebracht. Nur seine -für mich- unfassbare Wiederwahl in den USA!

Und trotz -ob dieser "bad news"- habe ich heute den Ruhetag genossen. Wollte nicht wieder so in diesem Horror "gefangen" sein. "Frei gemacht" hat mich der deutsche -wie französische- genußvolle Wein. Er stimmte mich friedlich und schenkte mir, neben Genuß, RUHE = "Seelenfrieden"!
Heute mußten die "Große Politik", der Terrorismus, die Ignoranz & "Weltschmerz", den ich zu oft >so< empfinde, mal "draußen" bleiben. Ich habe -ohne diese Themen zu berühren- geschwelgt und schieren Genuß mir gegönnt. Man(n) gönnt uns ja z.Zt. sonst nix!
Wein ist ein Medium, datt nitt nur Freude, sondern auch Freiheiten bringt. Man(n) muß sie nur annehmen wollen. Und genießen, in vollen Zügen. Zu "passendem" was Herd und Küche so bieten können.
Dankbar habe ich diese >Auszeit< genossen, mir diesmal so frei von Vorbehalten etc., gegönnt! Kein sog. "schlechtes Gewissen" hat mir die gabelweise so leckeren Bissen verleidet. Ich hoffe, datt mir datt keiner von Euch Wf. so >mißgönntNix, watt ich bereuen könnte, stand in Gläsern und in Schüsseln/Tellern auf dem einfachen Küchentisch. Sogar ein außerordentlicher Nachtisch. Und formidabler Käse. Eine rund-um gelungene Belohnung, will ich mal meinen. Besonders mit/durch diese beiden Weine! Ein jeder ein typischer, landesüblicher Vertreter. Den *R*iesling-Weißwein habe ich als tippelnder Weinbruder und Pilger beigesteuert. Und er fand ungemein -weil in dieser Reintönigkeit und vollem "Frucht-Genuß", hier unbekannt,- Anklang und... Bewunderung!
Zu bedauerlich, datt ett nur jeweils eine Flasche von dem "völkerverständigen" Weinen gab. Und datt mit/bei meinem Groooßen Dooosch, mit dem ich nun die französischen Weinfreunde "heimsuchen" - und bald die Winzerin von LISSON besuchen werde. Olargues im Languedoc ist aber noch sooo weit fort, die >Langue d'Oc< bei Montpellier. Ob ich dort mit meiner Language, besser als heute Abend, "hinkomme"? Denn meine frz. Sprachkenntnisse sind mehr als "eingerostet". Aber... hat man erst von -den beiden vorgenannten- Weinen gekostete, redet jeder -der "Franzmann" wie der "Boche"-, die Sprache des Nachbarn; fast so wie nach 1 Woche aktiver "Sprachschule!"
Wein befreit halt von allen "Übeln" und manchen unnötigen Hemmnissen. Mich "zwingt" er aber nun fix in's Ruhekissen" Hat mich -irgendwie- grad "umgerissen", der volle, pralle Weingenuß: Und nun ist SCHLUSS!

Eure, seit ca. 1 Woche "genußungewohnte" Weinnase auf Pilgerschaft,
on the road again.

Aber so glücklich mit den Weinen. Müde, noch auf wankenden Beinen, nun den Weg in's gastfreie Heiabett suchend. MORGEN, so Gott's wieder will, werdet ihr mich wieder "hören". Fluchend. Und datt "Weite" mit "rechtem Weg" mir suchend!!

1. NS: Trotz aller Weite und Ferne: Betrübliche Nachrichten -nicht vom sog. "Großen Weltgeschehen", sondern aus der "Heimat"- erreichen mich hier. Entscheidungen werden mir grad "abgerungen"!

2. NS: In der "Auberge Jeunesse" in Metz oder Nancy versuche ich "Asyl" zu bekommen. Denn von Sarreguemines geht's eigentlich nur in Richtung Elsass. Etwas zu weit ab von meinem Weg in Richtung LYON (den Rhônes-Alpes!). Über GRAY (ca. 45 km von Dijon) und MACON komme ich leichter nach Lyon!
Denn dies wäre der richtige, wie "direktere" Weg in Frankreichs Süden als Pilger. Durchs Franche-Comte. NANCY hat eine "berühmte" Herberge in einem Schloß des XVI. Jahrhunderts: Dem Château de Rémicourt! Wäre allein deswegen schon einen Besuch wert.
Das BURGUND würd' mir in DOLE, nahe bei BEAUME, an der COTE DÒR, im Jura noch ein "Asyl" bieten können. Dann weiter durch's Provence -Alpes- Côte d'Azur kurz "geschwenkt"! Dies wären so -"weitläufig" wie noch ungenau- meine Planungen und "Ahnungen", wie's weitergehen könnte, das müde und malade "Pilger-Männlein" mit der ollen Weinnase!
Dann ging's durch Rhône-Alpes weiter: Mit NIMES und MONTPELLIER sowie SETE am "L'Etang de Than" würde denn mein 2. Viertel der Pilger-Reise -eigentlich- zu Ende sein. Gäb's da nicht die Einladung der Mdme. Iris Rutz-Rudel nach OLARGUES in's Weingut LISSON! Ca. 50 km von BÉZIERS, von der Küste, "landeinwärts" in's HERAULT, im Languedoc-Roussillon!

Via "Carcassonne" ging dann das 3. Viertel meiner Pilger-Tour bis zu dem Pass über die Pyrenäen. In's MIDI-PYRENEES, über die Berge nach PAMPLONA (Spanien).


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