Weinnasen Pilgerreise 2004

Gut "Beifuss"!

- Wir gehen auf Weihnachten zu -


24.11.2004

Tach aber auch!

Mit dem 18. Nov. 2004 endete der 1. Teil meiner 1 1/2 monatigen Pilger-Reise nach Santiago de Compostela in Calicien/Spanien! Mehr als die für die begehrte "Pilgerbescheinigung" erforderliche "Mindestleistung" an Fußweg -100 km- habe ich von Düdo - Köln - Nancy - Olargues, bis zur Domaine Lisson, schon zu "verbuchen".
Den Weg nach Compostela werde ich im Frühjahr 2005 von Frankreich aus versuchen zu finden. Bis dahin hoffe ich wieder "gut bei Fuß" zu sein. Muskelkater und Diarröh sowie die "Schwäche" aus der fiebrigen Bronchitis überwunden zu haben.
Schon in alten Zeiten nahmen die Reisenden und Pilger ein machtvolles "Zauber"- und Heilkraut (Artemisia ludoviciana) mit sich. Auch den Germanen war "Mugwurz", genau wie bei den heidnischen Sachsen "Wyrta Modor" und mit Mittelalter als "Herbanum Mater", und sogar den amerikanischen Indianern, den Chinesen, das bittere, entkrampfende Heilkraut ein, DAS wichtigste Heilkraut.
Der Römer >Plinius< gab sogar Anweisung, das Kraut in Schuhe und Stiefel zu legen, um den Nutzer vor "Fußmüdigkeit" und Unbill zu schützen. Daraus wurde dann der Name "Beifuß" entwickelt. Cineol, das dem Kraut innewohnende starke, ätherische Öl, ist zudem durchfallhemmend UND als Wurmmittel wirkungsvoll. Blähungen verschwinden und Pfriemschwänzchen-Würmer verkrümeln sich aus dem Gedärm. Erkältungen und Husten ebenso (stark schleimlösend). Desinfizierend (wunde Füße!) im Magen-Darm-Trakt, allgemeine Schwäche, Magenkatarrh, geschwollene Füße... kurzum, ein Kraut das mir derzeit (als Tee) -auch als Massageöl-zusatz- gegen den Muskelkater hilft. Gut sogar!

So hoffe ich dann im Frühjahr in Süd-Frankreich meine Pilger-Reise "gut Beifuss" auch fortsetzen zu können. Beifuß als Tee/Öl und als Wurzel gekocht - eine Delikatesse (ähnl. wie Spargel). Das Kraut hebt den Geschmack von Eintöpfen, die wir Rheinländer >lieben< : "Aeschte Aetze-Supp von Danser's Jupp" z.Bsp. und hilft bei einer geruchlosen, leisen Verdauung. Zu Grill-Fsich ein Genuß und in "Rheinischem Kartoffel-Salat" ein MUSSTE.
Überall wo karge Böden sind, wächst diese verkannte "Pionier-Pflanze"; an Ödland, Straßenrand, Heckensaum und Zäunen. Oft voll von (schwarzen) Blattläusen. Und schon zu Vor-Ötzi's-Zeiten war das Kraut in Europa der Mammutjäger geliebt ("Liebes-Zauber"-Kraut!) und beliebt!
Sein Aroma ist auch in einigen Weinen wiederzufinden. Die Pflanze ganz einfach erkennbar mit einer Wuchshöhe von bis 1,50 mtr. und ihren gefiederten Blättern mit weißen, stieligen Blüten!
Meine Oma machte aus dem Kraut -mit Melisse und Wegerich, und... -mehr verat' ich nicht- ein Heiltonikum (Weinauszug mit süßem *R*iesling) besonderer Güte und Genuß!
Bei meinen "Studien" der Pflanzenheilkunde (Phytologie) ist mir aufgefallen, das Pflanzen auf die "Anwesenheit" von Beifuß extrem positiv und mit besserem Wuchs reagieren. Verstärkte Pilz-Resistenz ist schnell merkbar. Evtl. auch, in Zusammenwirkung mit anderen Phyto-Systemen, ein wirksames Mittel gegen die sog. "SCHWARZFÄULE", die ja bekanntlich... ein Pilz ist.

Aber... dafür werden von den Winzern und Ländern mit Weinanbau Professoren, Forscher, Institute und weltweit Chemie-Giganten sich mit der phänomenalen Heilwirkung der >Die Hohe Dame Hildegard von Bingen hat an der Nahe (Bad Sobernheim) im Kloster ihrer Tante (1106 - 1151) DISIBODENBERG (z.Zt. eine kl. Lage in Einzel-Besitz derer von Plettenberg mit Nahe-*R*iesling) bstimmt gewusst, wie sie ihren "Kunden" und den Winzern gegen die "Schwarzfäule" hätte helfen können: Naturnah und umweltverträglich!
So wie die touristischen Wellnes-Angebote im Jugendstil-Hotel "BOLLANT's im Park", nebst Gourmet-Küche und -fast- kpl. Nahe-Weinangebot aller Nahe Winzer von Rang und "Bekanntheit", für Natur- und Genuß-Freunde an der Nahe ein MUSSTE ist!

Von Bad Sobernheim ging ich auch von dem Nahe-Ufer an die Straße nach MEISENHEIM, dem lieblichen Tal des GLAN weiter auf Pilgerreise (siehe www.weinnase.de/p2004.p0411.abschied.htm) nach Santiago. "Damals" hatte ich noch meinen Beifuß nitt >so< nötig wie jetzt gehabt. Hätte ich doch bloß mich in Bingen so an die Lehren der couragierten, großen "Alten Dame der Naturheilkunde", dem Tante Hild'chen, so erinnert. Wär' mir so doch sicherlich manche wenig "prickelnde" dafür sehr peinliche Situation mit Dauer-Diarröh, erspart geblieben! Oder?

Sparen möchte ich aber nicht mit Lob für die liebenswürdige Winzerfamilie Martina und Peter LINXWEILER, die aus ihren 11 ha. aus dem ALSENZTAL (Öko-Betrieb) die Lagen (Cöllner und Oberndorfer als Spitzenlagen!) seit Jahren zur Höchst- und Bestleistung "erziehen". Als "Spezialität" dazu noch den "Mischsatz" *R*ieslung & Traminer. Mein Gusto war der 2003er "Sandstein", aus der Lage Oberndorfer Beutelstein, 88 CpS, eine trockene *R*iesling-Spätlese von ca. 7,00 Euro.
Klare Frucht, strahlende Mineralik und ein saftiges Maul Wein vom Weingut "HAHNMÜHLE" in Mannweiler-Cölln am Fluß Alsenz (Glan und Alsenz sind Nebenflüsse der Nahe) mit fast "unbekanntem" Weinanbau = "NAHEWEIN".
Spitzenlage ist aber die Steillage >ELKERSBERG< mit ca. 1 ha!

Eure olle Weinnase,
bald wieder "gut zu Fuß... und wieder...
"on the road again"!


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