Weinnasen Pilgerreise 2004

Ein Wein: erlebt in 3 Lebensabschnitten!
- ein Leben lang gesucht und studiert wie gerne probiert!


07.11.2004

Zwischenbericht einer Weinnase auf Pilger-Tour

Dem Messe-Veranstalter Vincenz Weber aus Düdo-Oberkassel gefällt der Besuch von jedem PRIVATEN Weinfreund in Düsseldorf-Derendorf (Straßenbahn 707/715 und Bus 834 vom HbF/Airport): Auf dem ehemaligen "Rheinmetall"-Gelände, Halle 39, vom 11. - 21. November 2004 wird auf ca. 2.500 qm mit 128 Ausstellern (meist Winzer und Importeure) für 12 Euro (Dauerkarte 22 Euro) Eintritt die 1. "WEINMESSE" abgehalten.
Mehr als 2.000 (!) Weine div. Anbaugebiete werden vorgestellt, Steffen MICHLER (Sommelier-Ausbilder) "unterrichtet" in seiner "kleinen Weinschule", und Euch Weinfreunde wird dort von 11:00 - 19:00 Uhr die Pforten zum Genuß und Studium aufgetan: www.weinmesse-duesseldorf.de! Also zwar nitt die PROWEIN, aber HIER seid IHR gewerbescheinlosen Genießer gerne gesehen!

"Unser Leben ist ein Schatten..." ist aus Mozart's >Requiem< ..."auf Erden. Ach wie flüchtig sind der Menschengüter".

Wo aber Schatten ist, ist genauso viel Licht, meine ich. Und ich habe lange, intensiv und genußvoll im Licht -gerne- gelebt. Und mir einen Wunsch gehegt, mal so durch der Welt bedeutender Weingegenden zu gehen. Gesehen habe ich -fast- alle. Bis auf China, Latein-Amerika und Australien/Neuseeland. Europa's Weinanbaugebiete: Indien, Indonesien, Thailand. Dies waren bereits seit langen Jahren meine Reiseziele: Jedes ein -oft auch s.Zt. unbekanntes- Weinanbauland. Herrjeh, England, dies "exotische" Rebland -in dem der badische Winzer und Rotwein-Freak JOHNER einst arbeitete- hab' ich fast vergessen.
Und mit BRASILIEN >Latein-Amerika<, in 2005 geplante Herbstreise (für einige Monate) möchte ich auch diesen Teil der WeinWelt   e r l e b e n .   Bei und mit den Menschen, die sich dort vor Ort dem Wein verschrieben haben.

Tja... dies sind die "weiteren" Pläne einer alternden Weinnase. Nein, ich habe sie noch nicht VOLL, die meinige Nase. Weder vom bildenden Reisen, noch vom "Menschen finden und kennenlernen". Stets auf der Suche nach dem Besonderen an Wein und Genuß. Bis zum Schluß ich -ohne Verdruß- mich dem einen "Reinen Wein" hingeben werde.

Über's "Rheintal", an "Loreley" vorbei, der Heinrich-Harry-Heine mit seinem Gedicht:
"Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, das ich so traurig bin. Ein Märchen aus uralten Zeiten, dies will mir nicht aus dem Sinn"
Unsterblichkeit verliehen hat und selbst Victor Hugo, mit seinem Epos RHEINREISE dem Rheinwein ein literarisches Denkmal (eines steht an der Nahe-Mündung am Rhein zu Bingen) setzte, dem NAHE-TAL und dem den meisten meiner Wf. "fremden" Anbaugebiet am GLAN entlang zur SAAR bei Saarbrücken. Soweit trugen mich Interesse und Verlangen, mir dies -nochmal- selber zu ergehen, anzusehen.
Zu erleben, was ich s.Zt. -teilweise- mit dem RHEINGOLD-EXPRESS, der dampfenden Bundesbahn, und später mit Fahrer und Edel-Karosse so erschlossen und Wein vor Ort genossen habe. Nostalgie pur! Und wohl für mich die letzte Tour, auf der Spur einer vergreisenden Weinnase!! Auf "eignen Füßen"!!!

Mit Bob Dylan im Herzen und Ohr ging's damals mit der Klampfe und Rad auf ähnliche Tour. Da war ich ein sog. "jugendlicher Held", dem >damals< so das "Zugvogel"-Leben und Wölfling á la Baden-Powell organisiert gefiel!
Als rechtschaffender Mann war dann jede Wirtschaft später dran, die ich prüfte und studierte und auf höchstem >Vor-Sterne-Niveau< gerne, oft und heftig probierte!
Nun, auf dem Weg zum Greise, mache ich -fast- die selbe Reise und sag mir leise... sie war mir wichtig, diese Reise aus/in der Erinnerung eines Lebens einer Weinnase!

Bevor der >HOMO ALDIENSIS< in Bälde die WeinWelt nachhaltig verändern wird, wollte ich die ALTE WEINWELT so noch mal sehen. So wie sie mir gefällt!
Was mal -mit Dylan im Ohr- begann (meine "Weinsuchen") und als "Folksongs" definiert wurde, ist ein Teil von mir: Meine CHRONICLES!

In denen hat der -damals- kaum 20-jährige begonnen, an seiner Legende als "Junger Wilder", Anfang des bedeutungsschweren Jahrzehnt's >1960<, als Robert Zimmermann, seine bürgerliche Herkunft "verändernd", konsequent aufzubauen. Heute ist der 63-jährige Ami ein Mythos. Der "Erfinder" des "ON THE ROAD" Music-Stile, einem Jack Kerouac (Last Exit Brooklyn"! Das Buch der Beat-Generation!! Sehr lange stand es auf dem "Index"!!!) als "Wahrer Wilder" der Literatur gleich.
Mit "THE TIMES THEY ARE CHANGING" setzte der den Fan's der 60-iger ein Fanal. Einer "bewegten" Demo-Generation, der er selber als reicher Bürgersohn nicht verstand oder angehörte. Dem pazifistischen "BLOWING IN THE WIND" steht als Realität entgegen, daß das feine Bobbylein ein glühender Verehrer und Verfechter des "Arizona-Boys" und Präsidentenkandidaten Barry Goldwater war. Ganz anders als seine "Freundin", die sich die Kehle gegen den radikalen Bürgerrechtsgegner wund sang: JOAN BAEZ!

Ja, das ist die leidige wie "traurige Wahrheit", der "Reine Wein" über den "Hoheprieser der Protest-Song's", der sich nie auf den Barrikaden gegen die "verhasste Scheiß-Bürgerlichkeit" sah. Sein angeblicher "Ziehvater" Woody Guthry würde sich im Grabe rumdrehen, würde der Dylan's Memoriam "CRONICLES" bei Hoffmann und Campe -Volume One- für 22 Euro lesen. Ich werd's nitt tun! Keinen der teuren 3 Bände werde ich kaufen! Ich laße mich doch nicht wieder von dem angeblichen "Outlaw" verarschen! Die 66 Euro werde ich lieber in Wein "investieren"!, "blowing in the wind" jaulen und über mich und die Verführungen und "Wirrungen" meiner Jugend "jaulen". Ich glaub' den Text kenn ich noch; bald 45 Jahre ist's her!

Die bundesdeutsche Ministerin für's Richtige und gute "ESSEN und TRINKEN", dem "Verbraucherschutzministerium", Renate Künast, eierte vor einigen Tagen in Berlin bei einer Kochbuch-Präsentation (!) des Briten JAMIE OLIVER mit coolen Sprüchen, wie... "In Deutschland fehlt uns jemand, der so eine ernste Botschaft so smart verkaufen kann".
Der 29-jährige "Junge Wilde", Pötte- und Pfannenschwenker mit TV-Glorie und Erfolg bei den coolen Fast-Food-Kid's, hatte gesagt: "Weg von fast-food, hin zu besseren Essgewohnheiten"! Eine wirklich wichtige "Botschaft"!
Tja, dies genügte, um eine deutsche Ministerin (Grüne) auf den Plan zu rufen und zu solch ernährungspolitischen wie wirklich wichtigen Themata und Äußerungen -gelungen- zu kommen. Na, immer noch besser, als zur Einlagerung von NOTRESERVEN volksweit aufzurufen. Unsere Politiker und Minister: Patrioten und Provokateure mit saloppem Medien-Sprach-Ton!
Kein BILD, kein Ton: Bitte nicht! So nicht, Frau Ministerin Künast. Ist ja nitt mehr zum aushalten, wie sie mit dem strapazierten Haushaltsmitteln und unseren Nerven umgehen!

So, heute muß ich nitt mehr -weiter- gehen. Heute ist Ruhe- und Waschtag. Möchte schließlich in Frankreisch als tippelnde Weinnase einen guten -wie sauberen- Eindruck hinterlassen.
Irgendwie fühle ich mich ja auch als ein >BOTSCHAFTER DES GUTEN GESCHMACKS<. "Immer und diplomatisch" auf der Suche nach selbigem, über die "Funde"! in Euro fröhliche Runde hinein berichtend.

Eure ausspannende olle Weinnase,
morgen wieder pilgernd on the road again.

Heute Abend ist zu zartem Lammbraten der 2003-er SAAR-*R*IESLING -die "Streuobstwiese"- von "VV" dran. Pilze, Nüsse und hausgemachte Nudeln. Mit dem Wein kann ich selbst in Frankreisch als "Geschmacks-Botschafter" leicht bestehen. Woll'n mer gleich mal sehen!

NS: Geschrieben unter dem Eindruck des hier in der Nähe "getöteten" franz. CASTOR-Demonstranten von einem "Ur-Alt"-Demonstranten!
In seinem Gedenken!!


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