Weinnasen Pilgerreise 2004

Bloss nicht nachdenken!


03./04.11.2004

Zwischenbericht einer pilgernden ollen Weinnase!

Meisenheim liegt nun hinter mir. Ein pitoreskes Städtchen. Lauterecken ebenfalls. Kusel als "Richtpunkt" und dann an Homburg vorbei, vom Glan ab in Richtung St. Ingberg/Neukirchen! Freitag ist dann SAARBRÜCKEN, die Hauptstadt des kleinen Bundeslandes SAARLAND, mein letztes Etappen-Ziel auf bundesdeutschem Boden: "Heimaterde"! PdP< = Pinard de Picard mit seinem weinhandelnden "Dreigestirn" (die "Jungfrau" = Tino Seiwert!) in Saarlouis im Fort Rauch 2!
Weshalb ich dem "Tino del Vino" den kölschen Rang (aus dem Karneval) einer "Jungfrau" gebe? Na, weil er -wie 'ne Frau- soviel ambitionierte Worte über "seine" Weine ="Schmuckstücke" findet. Oft sogar deshalb angegiftet wurde er, wenn's Herzerl ihm über die Zunge ging!
So, dies ist mein Plan, denn etwas Kultur soll doch -noch- sein auf meiner Pilgertour. Nitt nur fröhlich "Hosiannah" pfeifen!

Und weil eine der bemerkenswertesten Ausstellungen des peruanischen Volkes sich noch vom 17. Juli 04 bis zum 28. Nov. 04 in Völklingen befindet. Das Museum Larco, Perm, hat den von den span. Conquestadores "übersehenen" Schatz an Kulturgütern aus der sagenumwobenen Zeit der >Gott-Könige<, der INKA hier ausgestellt. Es ist nitt datt >GOLD<, watt mich hier "blendet" und herzieht, sondern die Einmaligkeit, Fremdartigkeit einer Epoche, die vor 3.000 Jahren seine geschichtlichen Kunstwerke uns so präsentiert.
3.000 Jahre Zivilisations-Geschichte eines Volkes, eines Reiches mit Städten, Ackerbau-Kultur und weitreichenderen kulturellen "Errungenschaften", als wir -die christlichen Europäer- sie s.Zt. hatten! Und sie verstanden. Es zählt -wie heute Öl- nur der "billige" Wert des Goldes!
Dafür und für den "fürchterlich, grausamen Christen-Gott", mussten die Andenvölker dezimiert und grausam unterdrückt werden. Ein Genozid eines unvorstellbaren Ausmaßes und Ausrottung eines Kulturstandes, das daß sich so bis heute, in der Lethargie und Traurigkeit eines "Schattendaseins", geprägt hat.
Seltsam ist's, daß das nie ein Stellvertreter Gottes (der jeweilige Papst) als gewichtigen Grund für eine Entschuldigung gesehen hat, was im Namen Gottes (Christus unserem Herrn) dort an Verbrechen getan wurde und -kaum glaublich- NOCH HEUTE GEDULDET- wird. Eine fast schismatische Aufteilung der kath. (Staats-)Kirche in die der Regierenden und Ausbeutenden und die der Mestizen und Indios, der "Hemdlosen" ist statuiert und seit den Frühzeiten der "Christianisierung" zementiert; Süd-Amerika hat zwei Kirchen: Die Rom-treue der herrschenden Klasse und die dem Land und Volk sich verpflichtet fühlende "Landeskirche". Ein kaum glaubliches Spannungsfeld hat sich damit zementiert!

Eine solche international einmalig zu wertende Ausstellung in Europa, die laß ich mir nitt entgehen; für 7,50 Euro Eintitt!
Und nur knapp 10 Min. (5,10 Euro für die Hin- und Rückfahrt) vom Saarbrücken entfernt. 8 weitere Min. werde ich mich dann bei PdP einem anderen Schatz zuwenden -sofern man(n) mich lässt: Im FORT RAUCH den Rausch und Genuß edelster Weine in einer gastfreien Weinprobe am späten Nachmittag.
Nur... clever wie ich bin, die olle Weinnase mit Spürsinn und noch viel mehr Unsinn, hab' ich mich und meinen Besuch natürlich NITT angemeldet. Sonst wären für morgen die Besten Pullen wohl versteckt worden! Bei meinem bekannten und gefürchteten "Grooossen Dooosch"! ;-)) !!

Jo, dies ist also mein "Abschied" von Deutschland als Weinland und *R*iesling-Land! Da nehm ich gerne die Einladung der PdP-Spezialisten an, und mach' mich noch mal so richtig klug. Watt ich nur in Frankreich und Spanien wohl arg vermissen werde!

Eure olle Weinnase,
als lädierter Pilger on the road again!


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