Weinnasen-Geschichten aus 2003

40 Jahre deutsch-französische Freundschaft


05.02.2003

...Freundschaft mit dem Guten!
Für ich begann diese in und mit Paris. Als die Stadt noch schmutzig, die "Les Halles", der "Bauch von Paris" noch mitten in der Stadt und die Franzosen noch nicht gut auf uns Deutsche zu sprechen waren. Da zog's mich nach Paris. Denn meine deutsche Freundin arbeitete als Kindermädchen in einem Schloß bei Paris. Rothschild hieß die Familie und war der Name des Arbeitgebers.
Paris! Stadt der Liebe und des Licht's. Der Brücken und Märkte, der Restaurant's mit all' den Spezialitäten, die wir hier in der BRD noch nicht kannten. Vor 40 Jahren noch ein Erlebnis! Heute: bloße Erinnerung an "schöne Zeiten"!
Dieses Jahr im Frühjahr plane ich - ganz im Zeichen der D+F - Freundschaft - in Südfrankreich diese Freundschaft zu erneuern. Mit meiner Ehefrau Brigitte. Beginnen möchte ich unsere Tour aber dann nicht mehr in Paris. Paris ist in die Jahre gekommen. So wie wir! Die "Grand Dame" aller Städte wird mir immer in bester Erinnerung bleiben.

> Marseille <, über 28 Jahrhunderte alte Hafen- und Handelsstadt. Das Tor Frankreich's zu Korsika => Afrika etc. Klischees tragen dazu bei, die Stadt als die >> Wilde Schwester von Paris << zu nennen. 1975 wurde hier der Film "French Connection" mit Gene Hackman und Aldo Rey gedreht (u.a.). J.-P. Mellville ließ sein Epos "Der 2. Atem" hier spielen und das Klischee > Hafen - Drogen - Heroin - Korsen - Mafia - Ganster < ist perfekt. Greuel der SS im II. Weltkrieg geben das Bild des Deutschen den Einwohnern einer äußerst lebendigen Stadt.

Ganz im Charme der 60-iger genießt man im "Alten Hafen" im Rest. Miramar DIE Spezialität der Stadt: Boullabaisse! Auch ein Klischee; über den Genuß lässt sich streiten. Lieber ist mir da der Wolfsbarsch in Salzkruste oder andere Meeresfrüchte! Corton Charles Magne dazu!

+ 50 Strände bietet die Stadt - die Napoleone B. - der "Große Korse" tatsächlich statt Paris zur Hauptstadt Frankreichs machen wollte. Fjordartige Buchten in dem Kalkmassiv, das die Stadt prägt, bietet verschiedenen Vierteln, den Quartiers, Raum und pittoreskes mediterraneres Flair. Die Calonge ist wohl das reizvollste Teil. Das Quartier Panier, in dem Korsen und Nordafrikaner in "bunter" Gemeinschaft leben, ist so mein Ziel. Hier werde ich uns in einer kleinen Pension einmieten., Und dann warte ich auf... J. P. Belmondo und Alain Delon; wie im Kultfilm "Borsalino". So siehts hier noch (!) aus. Und dann treffe ich vielleicht auf einen der "Hip-Hip" ooooder Rapper-Stars wie... >Bouga<. Seit Mitte/Ende der 60-iger ist die Stadt die Wiege dieser Musik in Europa.

Spät am Nachmittag werd' ich in der "Bar la Caravelle" am "Alten Hafen" einen Pastis oder einen kl. Weißen genießen und dann davon träumen, mir die von Mr. Morabito gestylte kl. Felseninsel in der Bucht für "nur" 7.500 Euro p. Tg. - mit einem renovierten Fort von Baumeister Napoleon's, von Vanban - anzumieten und dort das ... Vivre Provenciale zu genießen. Morabito creiert Schmuck für Promis und Superreiche ; u.a. auch den goldenen Champagner-Korken als Schmuckstück!

Sonntag werde ich an einer der Straßenbuden geduldig in einer Schlange stehen und auf die in Fett gebackenen Teigkringel mit Schoko-Überzug warten, die so wie das männliche Geschlechtsteil heißen und... genußvoll reinbeißen! Den Abend werde ich dann im coolen Stil des In-Rest. "Peron" an der Küstenstraße - evtl. auf einer der Terrassen - verbringen und einen der Vin d'Oc genießen. Oder... in einem der vielen, lebendigen, kleinen Restaurants an der Küste, am Hafen, mit Blick auf's maritime Leben, ein Menue für... grad mal 10 Euro genießen. Oder in der angesagten "Bar de la Marine" mit der Jeunesse der Stadt über Gott + die Welt, die Frauen + Wein und "alte Zeiten" reden, in der die Stadt als äußerst > gefährlich <, sogar äußerst kriminell galt. Und dann werde ich in ca. 3 Std. mit dem TGV - Zug - wieder in Paris sein können, wenn's mich denn so reizen würde.

Oder ich bleibe: mit einer weiteren Flasche (oder zwei) Wein im "Peron" träumend sitzen und sehe so dem Wellen-Licht-Spiel in einer quirligen Mittelmeerstadt - am Hafen - zu. In Erinnerungen an die Zeit vor.... 40 (!) Jahren!

Nur, was soll ich denn zum > Traumabend < auf der Terrasse genießen (bezahlbare Qualität!)...

==> Einen Landwein von Trévallon aus Aix-en-Provence ?

oder

==> Einen Château Pradeaux vom Bandol ? ?

oder

==> Einen Noblesse vom Bandol ? ? ?

Oder soll ich mir - wie dereinst - einen Montrachet Grand Cru gönnen? Natürlich einen anderen Jahrgang als damals; einen aus dem Jahr 1996! Von der Domaine Jacques Prier, Meursault vielleicht?

Na, mit welchem - passenden - Wein soll ich meine höchstpersönliche Freundschaft mit dem Guten in Frankreich feiern? Was mein denn ihr, meine geschätzten Weinfreunde des Großen W+-Forums, dazu?

Eure Ex-Weinnase
bald gesund + wieder on die road again in Sachen Wein, Genuß und "Freiem Leben"


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