Weinnasen-Geschichten aus 2004

Soooul-Food


April 2004

Tach aber auch!

"Liebe geht durch'n Bauch". Und meine Liebe für Jazz auch! Ob der "Fürst des Swing", der (1974 gest.) "Duke" Ellington mit Ella Fitzgerald congenial einheizte, Miles Davis (gest.) mir in's Gemüt "smiles", Sonny Rollins mit dem Tenor-Sax das Zwerchfell stimulierte, Van Morrison (*1845) mit seinem Cross-over-Stile, Al Greene "Soulfood" oder Cassandra Wilson, die Jazz-Sphinx, mir "Ohrenschmalz" oder das blut-junge "Jazz-Gemüse", die erst 24-jährige Sängerin und Songwriterin Norah Jones meine "Leib- und Magen-Speise" bildete, war alles eine sehr spezielle "KOST":

>> THE FINEST IN JAZZ: SINCE 1939 <<

Nicht immer und nicht sofort "verdauliche" Jazz-Musik! Beileibe kein "Pop-Jazz" als Fast-Food servierten mir diese Ausnahme-Musiker. Stets sehr spezielle Menüs: High-Class, ***-Kost, allererste Sahne!
Aber... welche Wucht, welche Wärme meine -oft wunde- "Seele" liebt, ist der

AMARONE

der in der Nähe von Verona seinen angestammten "Rebplatz" in Italien hat: Das Valpolicella im Norden von Verona, östlich des Gardasee's! Diese kleine Region bringt, mit seinen Sub-Zonen >Classico< und >Valpantena<, aus der autochtonen Rebsorten Corvina und Rondinella >>trocken<< ausgebaute "Süßweine" vom Feinsten.
Dabei variiert dieser Wein von... "mittelschwer" bis (fast) cremigen Kreszenzen und gibt nach jahrelanger Reife (Fass und Flasche) seinen typischen Charakter, den

"Seelen-Schmelz",

Eine Synphonie und ausgewogene Harmonie wuchtiger Aromen, dem Genießer "frei"!

Zum letzten "gT" in Hirschaid hat mir ein Weinfreund (=Meister Klucken?) solch einen Titanen zum Italien-Vor-Abend-Treffen mitgebracht. Man(n), nach "sowas" hab' ich SCHMACHT!

Wollt ihr wissen, wer soi etwas "wohllüstiges" macht? Ein hier noch nitt sooo bekanntes Weingut, obwohl's ein "Klassiker" ist:

Azienda Agricola
Guiseppe Quintarelli
- Amarone Classico
95-er Amarone Della Valpolicella
- 0,75 ltr., 15 % Alk., 48 Euro -
aus 37024 Negar di Valpolicella, Via Ceré 1 (Tel: 0039/045/7500016

Ein Wein wie ein Vollblut-Weib, "Mama Roma", Sofia Loren. Lust pur, dabei noch so jung, mit der klar erkennbaren Tendenz, eine Reife mit mehr Vergrnügen in 3, 4 Jahren mit geduldigen Genießern zu teilen.
Aber unbedingt beachten: Der Wein gewinnt, wenn er 3-4 Stunden vorher dekantiert wird. Ansonsten schmeckt er eher "überreif"/oxidiert, gar fehlerhaft, unausgewogen!

Warum ich diesen Ausnahme-Wein schon jetzt empfehle und's Genießen anrate? Na, 1. Viel ist nicht mehr da, 2. Diese "Sünde" ist jeztt schon genußvoll und 3. Seine Entwicklung zu studieren, ist mit dem "Feuer" spielen! Jahr für Jahr ein Pülleken mehr näher der Hölle an Lust & Genuß im Überfluß!
Das handgeschriebene gelb-braune Etikett gibt der Pulle eher ein "touristisches" Gepräge. Von einem wahren orgiastischen Genuß-Fest ist so nix zu ahnen. Aber dann...
Die subtile Aromatik von div. Röstaromen, Trockenfrüchen und "heißen" Gewürzen geben am Gaumen eine extraktreiche Synphonie von schmeichelnden Süßen!

Saftige Kirscharomen, Kirsch-Konfitüre ähnlich, Zigarren-Tabak-Noten, Mandeln mit Blütenhonig geben beim laaaangen Abgang Lust & Vergnügen; kaum noch so steigerbarer Orgasmuß der Sinne!!
Diese "Sünde" wär' mir >98< Punkte wert!!!
Und wozu "passt" der Wein? Zu Schokoladen-Pudding mit Jazz im Ohr und genügend Zeit 2, 3 Platten (LP's) zu hören!

Es grüßt, die "berauschte" olle Weinnase
- on the road again -

Wort des Tages:
"Das Genie des Wissenden ist ohne das Genie des Verstehenden wertlos"!


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