Weinnasen-Geschichten aus 2004

Nein, nein, nein... !


18.09.2004

Tach aber auch!

(Mann, Hartwig Fricke, hast Du mir 'nen Schock versetzt)

Tach aber auch!

Dreimal NEIN, mein lieber Weinfreund und Händler meines Vertrauens. Erinnere Dich bitte an den Besuch von mir und Barbara -die Echte- Becker in Deinem La Vinesse-Weinfachgeschäft und so unser "Streitgespräch" zum Fehlton > EUKALYPTUS < im Wein. Für mich wird's immer ein FEHLER so sein und bleiben. Selbst wenn -tatsächlich- so 78 - 82 % aller Roten aus AUSTRALIEN daran "leiden" sollten...
Und wie Du mir vorträgst, die GRANGE's auch!

Nun früh bin ich heute, am Samstag-Morgen, aufgestanden und via Venlo in die Niederlande gefahren. Wollt's doch mal wissen -verbrachte seit letztem Donnerstag unruhige Nächte auf meinem Kissen im "Zaubergarten" - ob's denn an dem so seie!
Nicht weit von Venlo hat mein -leiblicher- Vetter noch einige der PENFOLD's "Medicinal-Weine" auf meinen Rat hin s.Zt. gekauft und perfekt gelagert. Keiner der GRANGE's -so bekannt nach des famosen Doktor's Haus in Magill, bei Adelaide hatte > GOTT-SEI-DANK < dieses auch mir bekannte "Leiden"!

Am sehr frühen Mittag probierten wir je einen 1978 (!) und 1998 -20 Jahre Differenz- an dem wohl besten, was ich aus der "Neuen WeinWelt" kenne, wenn's ROT und aus Australien kommt.
Irgendwo in Utz'ens Archiv-Kellern müsste noch 'ne mail von mir in Sachen GRANGE und seiner genialen Weinmacher Max Schubert nebst Nachfolger Peter Gago sei. Steig' auch da mal ein und erfahr etwas über einen garantiert fehlerfreien Rotwein www.penfolds.com, den nun die Southcorp Wines im Portefolio hat.

Nun kurz besinnen... und mit dem 1. JG beginnen:

Grange 1978: ein sehr tiefes, dunkles Rot mit stark zeichnenden "Kirchenfenstern". Wie meine -alte Stöcke- Schwarzen Johannisbeeren. Dabei frz. Nougat und Kafee-Aromen. Im Anklang Leder und ein pfeffriger Ton - Würze.
Dem Gaumen schmeicheln süße und reife Frucchtnoten. Intensiv nach Kirsche, dann Pflaume/Zwetschge.
Die samtigen Tannine haben Präsenz und bringen erstaunlich stabile Struktur. Der fast nie enden wollende Abgang hält mich gefangen und die komplexe Komposition betört. 25 Jahre = 1 Generation an perfektem Wein und noch lager- und genußfähig!

Grange 1998: eine, einen Tick dunkleres Rot, fast Schwarz spiegelt sich im Glas. Neben den Schwarzen Johannisbeeren -fast Muston- dezente florale Noten (wie nun im Herbstgarten).
Am Gaumen aber ein Feuerwerk von süßen Fruchtaromen, von schw. Beeren/Früchten, Pflaumen und deren Kompott.
Das vitale Säurespiel gibt dem eleganten "jungen Herrn" die Anzeichen von Kraft zu einem langen, begehrenswerten Leben.
Die Tannine sind perfekt -harmonisch- eingebunden und fördern so sicherlich das Potential; unterstützt von 14 % Alk.

Die recht schmucklosen Pullen sehen in der Tat eher aus wie Medizin aus alten Tagen, statt nach einem wahren Ausnahme-Wein, der noch sein wird, wenn ich nimemr bin. Ich nehms hin. Denn nun hab' ich's "Genuß-Paradies" bereits betreten! BIN hin und her gerissen und auf'm Rückweg in der Regio-Bahn wie'n Koala-Bär eingeschlafen. Geschnarcht hab' ich wohl wie'n Rhinozeros! Geträumt von dem, was einmal war!!

Also... nix war was auf den Eukalyptus-Fehlton hinwies. Da beruhigte mich, ließ mich sanft in Träume gleiten (die ich so öffenlich besser nitt so erzählen tu'!).

Wieso aber "der" Wein einen Eukalyptus-Ton hatte, haben kann (aber nitt haben sollte), datt weiß ich nitt. Macht aber auch nix. Denn ich mag's nitt. Ich trink's nitt! BASTA!!!

Gruß, olle Weinnase,
on the road again

=> auf Kontrollfahrt zu einem "Schatz" meiner ehemaligen Weine!


Copyright © 2004 by Christian Segers - All rights reserved.
Last modified: