Weinnasen-Geschichten aus 2004

"Maximin Grünhaus ein Graus?" (Nachfrage)


29.09.2004

Tach aber auch!

Traditionsreich (seit 966) ist das Weingut; alt-ehrwürdig das seit über 90(!) Jahren unveränderte Jugendstil-Etikett-Layout, daß die Flaschen auf dem Wein-Hause derer von Schubert ziert: > MAXIMIN GRÜNHAUS <.
So unverwechselbar das Etikett ist, ist auch so immer noch der Wein aus den ehem. Ländereien des Benediktiner-Kloster's St. Maximin in Trier (bis 1802 von diesen Mönchen selber bewirtschaftet).

Die Premium-Lagen Abtsberg (tats. waren die Ernten aus dieser Lage nur Äbten vorbehalten), Herrenberg und Bruderberg sind die "kostbaren Schätze" des 34 ha. großen Weingutes in Familienbesitz.
Nach dem 1810 Napoleon auch das v.g. Kloster säkularisierte (=enteignete), übernahm der Urur-Großvater des jetzigen Besitzers, Dr. Carl Ferdinand von Schubert, der Freiherr von Stamm-Hallberg, das Weingut. Mit seiner konsequenten Umstellung hat seit 1980 Hr. Dr. von Schubert leichte -rassige- trockene *R*ieslinge gegen den seinerzeitigen beherrschenden Süß-Trend in stetiger Folge (auch gegen den Widerstand des eignen Vater's!) qualitätssicher uns Genießern anbieten können.

Bald gehörten "seine" Weine zu den "Besten" in deutschen Landen und wurden, kurz danach, auch in der Elite der intern. WeinWelt gesehen und geschätzt.
Die sorgfältige Terroirpflege bringt so herrlich klare Weine, wie ein kühler, "strahlender" Sommer-Sonntag-Morgen hervor.
Herzhaft und dabei so kräftig wie typisch sind die Weine des feinerdigen Schiefer-Verwitterungsboden des >Bruderberg< und genügendem gründigem Wasser.
Fein-fruchtige, etwas... "blumige" Weine -wie die zarten Düfte einer blühenden Sommerwiese am Abend- dennoch kernige, mit ausdrucksvollem Säurespiel geprägte Weine sind die Noten des >Herrenberg<, der von den variierenden roten und blauen Schieferböden profitiert.
Die Lage >Abtsberg< bringt großartige und bukettreiche - würzige Weine mit der feinfruchtigen *R*ieslingsäure aus dem (blauen) Devonschiefer-Verwitterungsboden zu einem gesuchten Genußerlebnis.
Der Herr dieser Weine läßt sie 6, des öfteren sogar noch 24 (!) Monate in den weitläufigen Kelleranlagen "reifen". Auf naturnahen Anbau, mäßige Düngung und soviel Natur wie nötig (=eingeschränkter Rebschutz) und sehr schonendem Ausbau wird ungedingt Wert gelegt, auf dem
> Weingut MAXIMIN GRÜNHAUS <
- C. von Schubert'sche Gutsverwaltung -
54318 Mertesdorf (b. Trier) / 06151 - 5111
von Weltruf.

Und nun, glaubt man's der Fan-Gemeinschaft der (Wein + Alles) Kritiker, soll seit nun 2 Jahrgängen diese alte, beständige Moselherrrlichkeit "hin" sein? Das will mir nicht in den Sinn rein!!

Ein kleiner "Test", auf dem letzten Treffen der "Kölner Seilschaft", auf dem Hof unseres Weinfreundes und Weinfach-Journalisten Wolfgang Faßbender im Bergischen Land brachte es -für mich- auf'n Punkt:
Der 2002-er *R*iesling aus der 1. Lage war -blind verkostet- umstritten. Sehr sogar!

Während Bernd Beckschschwarte & Co. den Wein durchaus schätzten, hatte die "Reblaus"-Fraktion nix für den Wein übrig: "breit, unharmonisch, ohne Reflexe, nicht genügend Säure", so waren die von mir aufgeschnappten, abwertenden Kommentare: "Der Wein ist ein Graus!"

Und ich, ich meine... fragen wir doch mal so den Herren all' dieser Moselwein-Herrlichkeit, was er denn so von all' der Kritik -weit und breit- und seinen köstlichen Weinen hält.
Denn ich halte mich, mich für extrem befangen, über diesen famosen Weine "aus dem Hort des Mosel-Albarich" zu urteilen und Winzer von Format zu "zerreissen"!

Deswegen wird diese mail auch an Herrn Dr. Carl Ferdinand von Schubert (und an's geschätzte Wein-Plus-Forum) gehen. Will doch mal sehen, was sich so dann im Forum und bei den Kritikern tut. Denn diese "Nachplapper"-Kritiker sind mir nicht geheuer. Dafür ist mir der Wein so zu "lieb & teuer"; auch der, derer von Schubert'scher Hand & Keller.

Nach der Antwort sehen wir dann wohl heller, was sich tat im Wingert und geschah im Keller, so im Mertesdorf/Mosel!

Eure olle Weinnase,
on the road again!

NS: Und dem "Grünhaus" war ich/blieb ich treu, so wie seit über 20 Jahren feil!

Schlussatz 1: "Für die Toten Wein, für die Lebenden Wasser"
Das ist eine Vorschrift für Fische.
- Martin Luther -

Schlussatz 2: "Der Wein erfindet nichts, er schwatzt's nur aus".
- Friedr. Schiller; "Die Piccolomini" IV., 7. (Tsolani) -

Schlussatz 3: "Wahrheit steckt in dir, o Wein!
Wie will der denn scheltbar sein, der die Wahrheit zu ergründen, sich beim Bacchus viel lässt finden?"
- Friedr. von Logan; "Die Wahrheit im Wein" -


Copyright © 2004 by Christian Segers - All rights reserved.
Last modified: