Weinnasen-Geschichten aus 2004

(K)alter Kaffee!


03.09.2004

Tach aber auch!

Es gab 'ne Zeit, da war ich täglich "breit". Beinah wär' ich in dem "BERMUDA-DREIECK" von Erfolg-Suff-Puff untergegangen. Hab' mich abeer noch -rechtzeitig- gefangen. Sonst wär's mir wie dem >CHARLES BUKOWSKI< ergangen. Stimmt: Das als verkommen-versoffenen Literatur-Genie bekannte Menschenskind stammt aus Andernach.
Hätte besser rechtzeitig mal Echten Kaffee, den aus dem Sagenland Ethopien trinken sollen.
Auf seinem fast 6.700 km langen Weg kommt der als "Blauer Nil" bekannte afrikanische Fluß von Tana-See, via Sudan in's altehrwürdige Nil-Land Aegypten. Aber, kaum einer kennt DEN Kaffeeanbau, den "ER", mit seinen Nebenflüssen erlaubt: Mitten in dem riesigen Tana-See liegt eine sagenumwobene "blühende" Insel. Die St. Gabriels-Insel, auf der seit dem frühen Mittelalter >Alt-katholische Mönche< in einem kultur-historischen Kloster leben. Für und mit dem KAFFEE leben, der seinen Namen von der Provins Caffa in Ethopien hat.

Selbst dort ist Kaffee nicht billig, sondern gern genossenes "Kulturgut". In kl. 1-2 stündigen Zeremonien wird der Kaffee für Familien, Freunde, Cliquen und... staunende Besucher gereicht. Der 1. Aufguß (hab nix "geschriebenes" gesehen, nur gehörtes aufgeschrieben) heißt "=Abool" und ist, gefolgt vom 2., dem "Taana" =der Beste und letzten dem 3. "Barraca" genannt die regulären Folge eines sozialen "Bündnisses" der Genießer in Afrika.
Die Frauen, die den starken und schwarzen Kaffee aus weißen (besten) bis leicht grauen/gelben Bohnen selber in Wok-ähnlichen Pfannen braun-schwarz rösten und danach mörsern, schwören auf den Kaffee der Mönche auf der sagenumwobenen > St.-Gabriel's-Insel < im Tana-See. Heiß, trotz der feuchten Hitze in den kl. Orten am See-Ufer, wird der Kaffee ungemein stark und duftend, zeremoniell "serviert".
So 'ne Zeremonie kostet dann aber auch watt. Für uns weniger als 'ne Automaten-Café-"Matsche", oder ähnlich. Aber für Land und Leute, so ca. teure > 2,50 Euro! Aber dann für alle > i.d.R. 5-8 Gäste = Genießer < in der fröhlichen Runde!

Wenn also ein Weinfreak oder Fachmann Weinen mit Röstaromen =Kaffee beschreibt, sensorisch vergleicht, meint der vielmehr "(k)alten Kaffe"! Denn so etwas ungemein stark-aromatisches hab ich noch NIE in einem (Rot-)Wein assoziierend, feststellen können.
Auf all' meinen genuß-orientierten Reisen in der WeinWelt fand ich nix vergleichbares an KAFFEE-AROMA; auch nitt auf Jamaika den "Blue-Rich-Mountain". Damals, vor ca. 28 Jahren, noch für ca. 15/18 Mark für 250 gr. dort in Kingstown "kriegbar"! So einen Kaffee brachte auch der "Dicke Tchibo-Onkel" nitt so mit nach Hamburg oder unter'n Einkäufer-Hut!

Bin mal gespannt wie die große, "deutsche" Kaffee-Rösterei so auf meine schriftliche "Beschwerde" zu ihrem fade-bitter-öligen "Markenprodukt" GOLD reagiert. Seit 2 Wochen warte ich auf 'ne Antwort!
Bei denen ist der "Tchibo-Onkel" wie Kundenservice-Gedanke wohl längst tot. Frische Garantie hin und Haltbarkeitsdatum her, datt braune Pülver'chen taugte nix mehr. Allenfalls, aufgebrüht, im Garten (k)alt als probaten Dünger und "Schnecken-Schreck"!

Watt datt denn mit Wein zu tun hat? Na, wer solchen "Kaffee" als "stilistisches Mittel" zur Wein-Fach-Beschreibung "herauszieht", der irrt und geht -leider- fehl. Der würdigt den Wein ab... und hat's genießen NIE kennengelernt.
Kein Wunder, in unserem Instant-Convenience-Zeitalter. Ich schätze mich GLÜCKLICH und "erregt", noch originäre", unverfälschte Genüße -vor Ort, in aller Welt- kennengelernt haben zu dürfen. Keine "natur-identische" Chemie-Werk-Produkte. Keine Einheits-Brei-Produkte oder "ernährungstechnische" Nachbauten. Für kein... Geld der Welt würd' ich diese so wahren Genuß-Erlebnisse der "besonderen Art" -natürlich- eintauschen!

Also, watt ich so über die "Große Unbekannte" *ELBLING* > die älteste Traube in Deutschland < wusste, ist (k)alter Kaffee oder Schnee von gestern, besser vor-gestern.
Denn an der >SÜDLICHEN MOSEL< hat sich watt getan. Kaum und nur von "Eingeweihten" bemerkt. Eine stille (aber wichtige) Revolution in Sachen ELBLING: Den Wein, den (autochton) schon die Römer ("Treverer") tranken...! Eine durchaus kernige Sache auf Muschelkalkboden zum Erfolg gekommen. Sehr feine sowie fruchtig und leichte Weine fordern die wenigen ELBLING-Winzer, damit der Wein seine Typizität und Fülle erlangt.
Sowie beim Öko-Weingut Beck-Winter (mit Ferienwohnugnen und Brennerei-Produkten) in Nittel. Einen "dezent" trockenen ELBLING gibt's dort schon für 3,25 Europ/0,75 ltr.
Nittel ist mit 2.000 Einwohnern -OT Rehlingen u. Köllig- ein überschaubarer, ruhiger Ort. Mit Wäldern, Wiesen und Weinbergen sowie einem Rad- und Wanderwege-Netz, kurz (nur 25 km) vor der frz. Grenze, unweit von Luxembourg. Das Dorf liegt -urkundlich erwähnt- seit 1. Jan. 1000 "neben" 2 (!) Naturschutzgebieten in einem einzigartigen Schonklima, datt sogar 'ne Vielzahl von Orchideen (!) gedeihen lässt. Auf der anderen Mosel-Seite liegt dann datt Luxemburger Weinland!
Auf 290 ha Rebfläche ist 75 % mit ELBLING besetzt. Nittel darf sich daher mit Fug und Recht ELBLING-DORF, fränkischen Ursprungs (ca. 500 n. Chr.), nennen.

Unter www.ferienwohnungen-beck-winter.de sind komfortable Unterkünfte buchbar... und ein Vergnügen beginnt... auch mit ELBLING, der nunmehr nitt mehr ein "unbekannter" Säuerling von der Obermosel ist. Mehr folgt nach!

Eure olle Weinnase,
immer datt bewährte "ALte" im Sinn und dem "Neuen" offen und neugierig gegenüber stehen, auf ELBLING-Suche/Tour!


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