Weinnasen-Geschichten aus 2004

Neue Politik?


15.09.2004

Tach aber auch!

Eine neue Absatz-Politik in Bordelais muß her! Schnell! Effizient und lukrativ.
Denn im Bdx.-Weinhandel hängt der Segen -bekanntlich- schon lange schief und die "Theoretiker" schreiben sich dumm. Wie und wer sich was wohl einfallen lässt, werden wir ja noch sehen. Deutsche Weinhändler im "En Primeur-Business" mit den Bdx. sehen davon bislang jedoch nix.

Der gefoppte Kunde und Zeichner von Kontrakten zahlte i.d.R. drauf und... eine "neue" Politik statt Philosophie und muss im weltweiten Weinabsatz her...! Und damit tut man sich aber noch schwer... einfach preiswerter werden und nitt in Herden 'nem Cowboy aus USA herrennen. Der Globalisierung ala Parker nitt mehr so den Profit lassen? Oder gar ganz dem Bdx. die Schulter, kalt und verächtlich, so zeigen??

Datt ist so die "Frage aller Fragen":
WAS bedeutet es, wenn die Wirtschaftssysteme immer härter und... unmenschlicher werden? Hat die Wirtschaft nun endgültig die Herrschaft über die Politik angetreten?

Mit dem Ultra-Liberalismus -so die weitergehende These von Viviane FORRESTER- hat sich im Innern der westlichen Demokratien eine fundamental anti-demokratische Ideologie ausgebreitet, deren Ziel der pure und zunehmend virtuelle Profit ist.
Der Wertsteigerung von Unternehmen an der Börse -"shareholder value"- werden heute nicht nur die konkrete Prouktivität und Qualität der Oekonomie selbst und unzählige Arbeitsplätze geopfert - die Diktatur des Profits wird, wenn es nicht zur Wiederkehr einer politischen Kultur kommt, auch die Zukunft der modernsten Entwicklungen zerstören:
Denn die Profit-ideologie ignoriert deren möglichen Nutzen für die Menschen und verplant sie als "reine" Spekulationsobjekte.
Was die Pariserin Viviane Forrester als Essayistin und Literaturkritikerin ("Le Monde", "Le Nouvel Observateur"...) als > "Cesoir, après la guerre" (1992) < u.a. veröffentlichte wird leider so übersehen, wie ihr erstes politisches Buch > "L'horreur économique" (1996)!

Mit einem Bdx.-Wein
2001-er Châteaux Lagrande -Saint Julien-
hat sich ein lager- und genußfähiger Wein (2010) von großem Gehalt & präsenter Fülle nebst angenehmer Frische präsentiert. Eine Empfehlung, die ich dem "Alb-Öhi" im Züricher Bergland anpreise. Rasse mit Klasse und Wucht/Druck im Ansatz. Daneben ein ungemein erfrischendes Tannin, leckere Nuancen an Fruchtigkeit. Ein lebendiges wie langes "Ende" füllt der Freudenbücher Bände.

Mit dem
2001-er Châteaux Duhart Milon - Poulliac -
ist den "Machern" von Lafite ein famoser, dichter wie rassiger Wein gelungen. In der Textur so "seiden-weich" wie "fruchtig-schmeichelnd". Elegante Rafinesse und pikantes Feuer. Jedoch so viel wie genügend typische Herbe eines Paulliac, der in ca. 3-4 Jahren voll (bis 2020) erblühend FREUDE machen wird.

Wie Peter Züllig, meinem "alten" Weinfreund und Sinnengenosse, alles Rote von Stand & Würde, mein kl. Gruß vom Dorf am Rhein an den Zürich-See gefiel, datt heißt wie der Bdx. Wein nun ausgeruht ihm gefällt, verschweigt er (mir genau wie Euch) noch immer.
Ist er gar ein schlimmer... "stiller Genießer" statt "fordernder" W+-ler geworden? Weil ihm so datt Profil, die Politik vom Wein-Plus-Forum nitt mehr so ganz gefiel?

Würd' mich bei dem Medien-Urgestein nitt wundern. Freuen würd' ich mich aber über die avisierte Teilnahme an seiner kritischen wie lustvollen Wein-Tour in der Schweiz.
So im Oktober sollte es ja kein Geheimnis mehr sein:
Peter Züllig's - Schweizer Wein - Freude und Lust - 2004

Und wie's "Kischtläh met Weng" denn so gefallen hat; ihm und seiner Herzallerliebsten Heide >eine froh-sinnige AugenweideTja, dies sind der ollen Weinnase Fragen und's große BORDEAUX-RÄTSEL, und da könnt ich Euch noch einiges -lustiges- wie sau-blödes/komisches erzählen/berichten an "Weinnasen-Geschichten" aus einer ehemalig intakten WeinWelt, so wie sie mir -noch- gefällt.
Heut' mehr denn je mit so viel weniger Geld aber mit viieeel meeehr Freud, Lust und Wein-(fach-)verstand: Mehr Genuß statt Weine im Fach = Regal.

Dann ist's mir's spekulieren erspart geblieben.
Und ich kauf aus "Überbeständen" später und in Ruh -drück' mir dabei ein Auge zu- den einstmals teureren ( ./. 50 - 70 % Rabatt auf VK-Vorjahr(e)) Wein!
Der ist dann mein!

Eure olle Weinnase;
on the road again!


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