Weinnasen-Geschichten aus 2005

Griechischer Wein...


29.05.2005

Kaum ist "Muttertag" vergessen und Vatertag vorbei... dann beginnt -wieder- die alljährliche Saison alter Schlager-Hit's und der krebsgefährdenden Garten-Grill-Party's.
Vom Nachbargarten dröhnt die Subwoofer-unterstützte Heim-Disco, mit annähernd 2.000 Watt mir mit " g r i e e e s c h i s c h e m   W e i i i n " die Lust auf Musik weg. Selbst das "Angelus-Leuten" der nahen Kirche -gegen 18:00 Uhr- wird übertönt, wenn ein Chor... "oh Mooonjah" über'n Zaun "knödelt" und stöhnt!

Die Grill-Fertig-Platten von "Penny" & Co sind auf den stinkenen Grill voll-fett aufgelegt, die nächste CD eingelegt und Pappa gut aufgelegt, weil er als Sieger aus der lautstarken, dümmlich-dreisten "Diskussion" mit dem Toni als Gartenfreund hervorgekommen ist... mit so bedeutungsvollen politischen Weisheiten: "...die donn doch immer watt die wolle". Wobei mit >die< wohl die Politiker der gewählten Bürgerpartei gemeint sind.

Das Kachelmann-Wetter ist mal wahr und "gut" geworden. Schon hocken ganze Horden germanischer Grill-Traditionalisten im Garten, an Grill und CD-Player.
Der "Duft" ist impertinent und erinnert an 'ne unsaubere Frittenbude, der uns vom Nachbar-Garten den Appetit verdirbt.

" L a   M o n n t a n a r r r a " sing ein -wohl Bergsteiger- Chor schnulzendes Echo über'n Zaun. Es ist zum "aus der Haut-fahren" und   h e i s s   unterm Schirm. Nachbarn's haben jahrelang, tagtäglich - auch des sonntags - eine Party-Domaine aufgebaut, die schon einen Platz für's Publikum einer "Kleinen Kneipe" hat. Mancher vom "Konkurs" bedrohte Wirt wäre froh, eine solch munter Schnaps und Bier "aufsaugende" Zecherschar zu haben. Bei HARTZ IV. und zu teurem Kneipen-Bier feiern die Nachbarn's immer -jedes Jahr- ihre "Open-air-Säufer-Träumereien und Witze"-Schweinereien in Zäune übergreifender, rücksichtslosern Manier: "ich bin hier und gönn mir mein Bier"; den Nachbarn nur den akustischen Müll und Körperverletzung an Ohr und Nase!
"Freddy" fordert die Familienzusammenführung und dröhnt sein... "komm doch bald wieder her. Junge, komm doch nach Haus!"
Ich habe die dumpfe Vermutung, morgen sind die Jung's vom Nachbarn auch wieder da und die friedliche, ruhige Gartenidylle ist, wie meine "Gute Laune", dann >so< schnell wie'n Gewitterregen verrauscht!

Ob ihr's glaubt oder nicht, ich mag seit einiger Zeit Gewitterregen. Denn die vertreiben temporär die Grausamkeiten der nachbarlichen Grillexzesse. Und... mit Griechischem Wein hab' ich auch so meine Probleme - ist "negativ" vorbesetzt.
Erst von Retsina mit Harz, dann von dem Wein, mit Namen ähnlich eines Putzmittels und div. Versuche, die Qualitäten des griech. Weins von den Etiketten her ablesen zu können - hier versagten meine geringen Sprachkenntnisse und Vertrauen.
Hätte es da nicht einen jg. Weinfreund aus Berlin gegeben -Jürgen Klucken- der mich vom Wein-Plus-Schwarm s.Zt. vor ca. 5, 6 Jahren, auf der ProWein "abfischte" und mir die tolle Story eines griechischen Apothekers aus Mönchengladbach erzählte, der als Quereinsteiger zwei gute Weine mache:
Und so kam ich auf Herrn Kokkalis und seine MOVA wie TRILOGOCA-Rotweine von überraschender Qualität und "Trink-Genuß-Lust"!
Die Weine sind längst nicht mehr der "Geheim-Tipp" von einst (müsste im Wein-Plus-Archiv noch einiges drinstehen) sondern der Beweis eines üppigen Umsetzung eines vinologischen Konzeptes WEINE AUS GRIECHENLAND, die nicht nur zu METAXA versprittet schmecken, sondern TRINKGENUSS par excellence geworden sind.
Etwas bordeaux-lastig vinifiziert (die meisten "griech. Weinmacher" gingen in Bordeaux zur "Schule") zwar, aber auf dem besten Wege, die Eigen- und Feinheiten hier größtenteils unbekannter, autochthoner Rebsorten "step by step" der erstaunten WeinWisserWelt vorzustellen.

Der Wein aus Griechenland ist - spätestens seit der OLYMPIADE 2004 in Athen - in aller -neugieriger- Munde gekommen und zu Ruhm wie Aufmerksamkeit gekommen. Fast wie die olle " L a   P a l l o m a a a a h   o h e e ", die mir grausam die Ohren malträtiert.
Rücksichtslosigkeit und asoziales Verhalten testiere ich jedem, der so sich wie meine Garten-"Nachbarn" verhält. Den Blick für's Miteinander durch zuviel und steten Alkohol-Konstum "verstellt" zum stieren auf's Bierfass. Die eigene Primitivität so vulgär und brutal "über'n Zaun" lassend. Grenzenlos den Horror seines "Selbstverständnisses" über uns -mich- Nachbarn im Garten bringend.

Wen wundert's, wenn die meisten Prozesse in der BRD, die die Zivilgerichte überschwemmen, die, welche unter's Bundes-Klein-Garten-Gesetz fallen, sind!
Wenn das Thermometer, wie heute, die 39°C Marke erreicht, erreicht mich der Nachbarn Garten-Grill-Terror, so daß ich mittlerweile Bewölkung und Regen schätzen gelernt habe. Diese... "subtropische Gartenwelt" ist genauuuu, datt Wetter watt meine Pflanzen und ich lieben. Denn dann halten sich meine Garten-Nachbarn bedeckt und verschreckt vom Gartengelände weg!

"Dann ist mal so wieder richtig Sommer", wenn die Terror-Brigade - von der Hausordnung in der Mietwohnung ruhig gehalten wird, weitweg bleibt: da wo der Pfeffer wächst.
Dann fällt er mir ein, wie griechischer Wein -von der Sonne überreich verwöhnt- (wie der Wein von Samos...) sein kann: Den muß man(n) in Ruhe kennenlernen und genießen. Nur nitt >so< verdrießen, wie ich grad, seit Stunden dem Terror ausgesetzt, es tue: Bei meinem Namensvetter Petrus um Regen bitten und bei Kachelmann auf die "Tiefs" sehnsuchtsvoll schielend!
Dem Gekreische und Gebrabbele wie dem Lärmpegel nach, ist die Grillparty bald - gegen 22:30/23:30 Uhr - zu Ende: wie ich mit meinen Nerven! Da hilft auch kein Wein, sondern nur Ohrenstoppen bei 39°C im Garten. Denn dann ist wieder Garten-Grill-Sauf-Zeit!

Eure olle Weinnase!


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