Weinnasen-Geschichten aus 2005

Unbekanntes (in/aus) Italien!


02.05.2005

Tach aber auch!

Als die Buteri noch stolz waren, und gegen Bill Cody's "Ami-Boys" anritten und in Rom dem "Buffalo Bill" den Schneid abkauften (Siegerpreis 1.000 Lira!), das Land der Etrusker noch nicht an den Küsten unter Naturschutz standen und sich mehr Mücken als Menschen dort, in dem "Wilden Teil" Italiens fanden, begann auch der nennenswerte Landbau - Weinanbau.
Und die Legenden der Räuber, Briganten und "wilden Jungs", die heute noch in den Tavernen gesungen werden, verkünden den "tröpfelnd" einfallenden Touristen vom Heimatstolz und Ehre der, erst in den zwanziger-dreissiger Jahren des 20. Jhdrts. trockgelegten großen Sumpf- und Weideflächen erzählten und es mehr Malaria-Tote als 65-jährige Einwohner gab.

Die Wildheit der typischen "Longhorns" (langhörnige und in freier Natur "wild" lebende Rinder) und -angeblich- von den Römern aus Nubien, vor mehr als 2-tausend Jahren "importierten", hochbeinigen (Reit-)Arbeitspferde, in "halb-wilden" Herden, prägten einst den Besitz und Reichtum des "Oberlandes".
Während kilometerlange Sandstrände, Steilküste mit Grotten/Labyrinthen und kl. Fischerdörfern den Charakter des "Unterlandes" und Fischfang den bescheidenen Wohlstand prägten, begann im bergigen Oberland der unaufhaltsame Aufstieg des Weinanbaues in >>> DER MAREMMA <<< , die oft als Teil der Toscana (fälschlich), als "Das Bittere Land" richtigerweise bezeichnet wird.
Ungeheurer Leistungswille und Verve bei der Anlage der Wingerte in kl. Bauerngemeinden der sonnigen Hügel- und Waldlandschaft bringen uns Weine, die vor lauter Charakter -kein Wunder bei diesem Land- und Typizität strotzen. Vor einigen Jahren habe ich dazu noch etwas an Empfehlung zur Aufmerksamkeit im W+-Forum (Archiv) gemailt!

Lange bevor der übliche "Weinrummel" zum typischen Bummel durch "bekannte" Weinläger und -Keller die NEUgierigen "einlädt", hab' ich was "angestossen", damit ihr's noch -einigermaßen- originär und als willkommene Gäste "originell" erleben könnt. Die Gastfreundschaft und Gastlichkeit der MAREMMA, dem "Bitteren Land" zwischen Meer und Hügeln, Fisch und Wild als Spezialitäten auf Tellern und in (Schmortöpfen der Wildschweinbraten mit Rotwein und Gemüse) großen, gußeisernen "Töpfen". Und im Glas "natürlich" der Maremma-Wein ganz fein und erlebnis- wie genußreich ein Höhepunkt der kl. Reise in die -noch unbekannte- Maremma.
Und... wer von Euch war denn schon mal da und fühlte sich wo wohl? Na, wer gibt mir "feedback" zu meinem einstigen Weinnasen-Reise- und Genuß-Tipp?
Wer hat welche Weine genossen und klässt's uns Leid-Genossen etwas darüber wissen? Na???
Dann lasst es uns und mich schnell wissen. Denn die alljährliche Reise-Genuß-Zeit naht für alle Urlauber in unserem "Regen-Staat"!

Zwar nicht die Maremma ist's, von der ich, nach dem Besuch auf der ProWein 2005 in Düdo, nun rede, sondern von dem AGRI Hotel "Elisabetta" in 57023 Cecina (Livorno)!
Einem "estate from the 17th century, which has been resorded and is surroundet by olive trees, vineyards and little stone-pine-forest", so erklärte es mir stolz einer der Herren dieses Urlaubsdomizils als ital. Öko-Hotel mit aktiver Landwirtschaft und famosem Weinanbau. Ganz "in der Nähe" die Städte Pisa und Livorno, "etwas" entferner dann Lucca, Florenz, Siena.

Das Landgut tut mit seiner ruhigen Lage und landestypischen Produkten, verfeinert durch hervorragende Küche für's eigene Restaurant, dem gestressten West- Nord- und Zentral-Europäer   g u t ! ! Komfortable, großzügige Zimmer nebst Pool-Bereich sind vorhanden!
Eine etwas einfachere Küche in der hauseig. "Pizzeria" gefällt sicherlich auch, wie mir die anspreched vinifizierten "Hausweine" auf der kl. Degu inmitten der rummeligen ProWein 2005 als "Stopp-Over" sehr gefallen haben.
Mal sehen, wie Euch auf der großzügigen Hotel-Terrazze die buono cucina im Sommer gefällt. Und datt alles für doch noch "wenig" Geld! Frag nach dem Signore Luigi Brunetti -nicht verwandt mit dem it. "Commissario"- dem "amministratore unico", der etwas "denglish" spricht!
Ebenso empfehlen kann ich dort im Ort die Azienda Vitivinicola FERRARI Iris & Figli. Informieren könnt ihr Euch über ihre neuen Weine:
1. Montescudaio Rosso DOC (Sangiovese): kommt aus der Hügelregion des Betriebes, wo heftiger thermischer Wechsel herrscht, welches der Weinrebe ein optimales Kleinklima bietet und dem Wein ein reiches Bouquet mit deutlichem Rosenduft verleiht.
2. Rosso di Toscana "Penso", IGT: hergstellt aus Sangiovese, Merlot, Cabernet Sauvignon; die Weinreben wachsen auf Tufferde nach Süden gerichtet. Vergarung im Stahltank und langer maollaktischer Gärung in Holzfässern. Reifezeit 14 Monate.
Auch die "Fattoria BELVEDERE", vertreten durch Lorenzo Ceramelli Papiani, in 53034 Colle di Val D'Elsa bei Siena möchte ich empfehlen. Hier habe ich am gutseigenen Roten aus Merlot & Sangiovese Gefallen gefunden. Dem "Chianti Colli Senesi" war ich sehr zugetan.

Also dann auf nach "Bella Italia" und sagt's uns mal, wie war's denn da? Und wie gefielen Euch die Weine von den "3 kleinen Italienern" (diesmal nicht aus Napoli; von dort stammte mein Jugend- und Schulfreund, dessen Vater und Familie nach dem Krieg in Düsseldorf, eine Etage unter uns lebten: Der MASSIMO ESPOSITO-Chef/Capo einer "Jugendbande"/Streetgang im einstigen Nachkriegs-"Trümmer"-Dorf an der verschütteten Düssel), dem ich als "Conciliere" und Freund in mancher Prügelei zur Seite stand -davon "später" in "anderswo" evtl. mal mehr aus meiner Jugenderinnerung-)??
Lass's uns mal, auf heimatlichen Kissen ruhend und Regenfälle ohne Ende abwartend, wissen!

Eure olle Weinnase,
on the road again.
Auch "offen" für -bezahlbaren und genießbaren- ital. Wein und Gastlichkeit!


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