Weinnasen-Geschichten aus 2005

Werner's Stuss zum Vattertag 2005!


13.05.2005

(Nitt datt ihr glaubt' datt ich über Werner die Nase "rümpfe", aber... lest selber!!

Tach aber auch!

"Ooh miia bellllahh Nahpolli", -"oh du mein schönes Neapel, dich vergess' ich nie"-
sang, furios, auch dereinst berühmteste deutsche "Capri-Fischer" der 50-iger Sehnsuchts-Nach-Kriegs-Jahre der Deutschen im Wirtschafts-Wunderland der BRD: Rudi Schuricke!
Und dann, wenn der schleimige "Schnulzör" -Meister Wendtlandt- "bei Capri die rote Sonne im Meer versinken ließ", dann kam die 1 1/2 - 2 1/2 Liter Chianti-Korb-Flasche auf den Tisch und die >Echte, eine neapoletanische Fast-Food aus den Staden der USA als deutsches Kulturgut >Pizza< auf'n Riesen-Teller.
Alles zusammen kostete nur ein paar Heller und Pappa drehte "oh Sohle mio" voll am GRAETZ-Plattenspieler mit 70 rpm auf die nachbarschaftliche störendste Weise auf.
Mutter's "bunte Lichterkette" aus'm Konsum von der Kiefernstrasse (mein Wahlkreis bei den "GP"!) -sozialer Brennpunkt von dereinst (1925!) und jetzt (ab den "unruhigen" 70-iger Jahren des 20. Jhdrts.)- strahlte wie Muttern, wenn sie uns Jungs von der >Massima-Bande< futtern sah!

Und was man(n) und wir stets hungrigen "Rumlungere" und "Rowdies" alles auf die flux leeren Teller zu "Essen fassen" gekamen:

Ja, so wurde zu Sommeranfang unserer Gartenausflüge oder Fahrrad-Reisen á la Heinz Helfgen (von dem erzählt, der mit so seinem deutschen Markenrad und kurzer Pfadfinder-Hose "durch die Welt radelte"- in den Fünfzigern zum Ausklang der sog. SCHLECHTEN ZEIT, der Nachkriegszeit (nach 05/1945!) in Düdo/BRW) zu einer >lukullischen Welt-Reise< für uns Pänz' (ältere Kinder & Jugendliche!)
Tante Erna war mit Cousin Werner da, alle Nachbarn, nach der langen Arbeitszeit an so 6 Tagen und 10 Std./täglich, waren hungrig nach Fleisch und Wein (Bier-Durst obligat!) oft und gerne bei uns im Schrebergarten zu Gast.
Und wenn's Radel zum Wochenende -wo der Pappa uns "Dank IG-Metall" schon ab Samstagmittag gehörte- geputzt und die Körbe -ähnlich dem Garten-Picknick- bestückt und randvoll waren, wir an's losfahren gegen 15:00 Uhr dachten, dann ging's nach CAPRI auf den Rhein.
Denn dort, stille Sandbuchten in Lörrick/Oberkassel, der "Para"-Hafen (=PARAdies-Sport-Boot-Hafen der DLRG in Lörick's Rhein-Auen und Alt-Rhein-Armen!), war unser erträumtes Capri. Und der Pappi der oft besungene "Capri-Fischer"; mit seinem blonden Haar und stahl-blauen Augen: un Italiano vero!
"Schlechte Zeiten" sollten vergessen werden. Gute Zeiten erträumt werden dürfen!!

Heut, ja "liebe Leut' von Heut'", da geht's uns schlechter. Fast möchte man(n) meinen, die Deutschen begännen zu weinen und über die Teller meiner Brigitte im "Zauber-Garten" machen sich keine Nachbarn nebst "asozialer" Kinderschar her, keine 2 1/2 ltr. Pullen Chianti á la Korb, sondern... erlesene Weine für ganz Feine, ehemalige Arbeiter aus dem Proletariat eines Fürsorge-Staates würden uns ob diesem... "unmöglichen Angebot" meiden wie die Wähler im Mai 2005 die Wahlzettel der SPD!

So sind aus "arbeitenden Kollegen" meines Vaters Zeiten genießerische und arbeitssuchende Langzeit-Versorgte oder "reiche" Sozial-Rente-Ständler und kompetente Weinkenner geworden ="Gute Zeiten für Alle"! Dies Motto gilt's zu erhalten, tönen die Alten. Die Jüngeren stöhnen, wenn sie Friedel Hensch & die Cyprys hören, wenn die dann schnulzend stören mit ... komm' ein bisschen mit nach Italien! Komm ein bisschen mit an's blaue Meer!

Heute, da dröhnt der Bass von der "Eltron"-Anlage mit 2000 Watt das Gitarren-Solo von... Eric Clapton oder Santana. In Italien ist's bannig zu teuer und... fast alle "guten" >Spumante< nitt frizzante genug, die teuersten "Super-Tuscan's" doch nur alles Mafia-Brau (=Fälschungen) tönte mir Vetter Werner so selbstüberheblich wie... schwachsinnig in's Ohr und fragte mich, ob ich noch'n LACHS-BURGER vom krebsfreien E-Grill haben möchte. Ein Glas "Anthillia" von Donnafugata, einem >Bianco IGT Sicilia< aus 2000 für ca. 7,50 Euro versöhnte mich mit dem Vatertag von heute, für "Nette Leute", ohne Arbeit heute, aber Sinn für "Beute" aus Sozialkassen!
Langsam begann ich "meinen Werner" wieder zu hassen. So wie damals, als er mich (und "meine" Gang(=Massimo-Bande)) bei unserne Alten im Gartenverein verpfiff und wir den Arsch fürs >unerlaubte Rauchen unter 16< voll bekamen! Denn dank Werner's blödem Rumgenöhle kamen die Zwillinge -wie "Castor & Pollux"- im Doppelpack daher und schnupperten anerkennend und lobten meinen "starken Tobak"; und jetzt hab ich nix mehr davon!
Werner's Genöhle ans "ungesunde Pfeifenrauchen" und den "schädlichen Auswirkungen von Nikotin bei Herzkranken"! Er nun wieder, ER, der Ernte 23-Raucher der frühen 60-iger und heutigem Grillmaster zum Vatter-Tachg!

Der Tag war... nein; schien mir "versaut" und ich leicht verärgert ob diesem "Talking-Head" Werner hatte mich schon vor den obligaten "Lamm-Koteletts mit griechischem "Hirten"-Salat und Knoblauch-Brei mit Quark. Datt sollte wohl der "griechische" Höhepunkt zum "Vatertag 05" sein. Ja... so schien's mir, die Sonne etwas weniger und ich fand ihn: DIE Konkurrenz zu dem Apotheker-Wein vom Meister ö, den ich s.Zt. dank des Berliner Wf. Jürgen Klucken (... äh, wo bisse? Im Forum les ich kaum etwas von Dir!) auf der Prowein 2000 (?) fand und... genoß (steht bestimmt watt dazu im Archiv des Forum):
"MIDEN AGAN" von den Brüdern Papantonis
-Rebsorte Agiorgitiko (Rot)- JG 2000, für knapp 10 Euro
Seine Trumpfkarte ist das pfundige "Geschmacks-As"; mit weichen/sanften und reifen Fruchtnopten von schwarzen Beeren, etwas Süßholz (=Lakritz!) und stabilen, sauberen Tanninen könnte er nicht harmonischer so zum "Lammfleisch vom Grill mit Kräutern" sein. Denn dazu passten seine, nach Kirschen duftenden Aromen, mit Anklängen von würzigen Noten (Nelken, Zimt, usw.).
Erzeugen tun diesen "griechischen Olympioniken", die Brüder "Papa" seit 1992 in ihrere modernen Kellerei im Anbaugebiet Nemea (Pelepones)! Eine Rebsorte, ein Wein, ein Wein-Genuß-Erlebnis, ein so unerwarteter Genuß nach Werner's Stuss! Aus Griechenland!!

Werner's, die immer und vor allen Dingen stehts bisser wissen, die findet man(n) wie Sand nach einem Ausflug von Hawai in den Schuhen. Aber wo solchen Wein -ohne Werner's "Expertisen" in den Sachen "Europä-isch-en Wein" gleich mit "einzukaufen" -ohne zu fragen für mich allein in meinen (ruhigen, E-Grill-freien) "Zauber-Garten kriegen könnt, datt war mit doch noch vergönnt: Ich tat den Sommelier, Weinhändler und Autor sowie Slow-Food-Aktivisten Bernd Kreis einfach per Internet fragen. Und das tut's mir unter: www.symposio.com sagen!

Watt soll ich denn noch zum VATER-Tag sagen? Bin doch keiner, nur
Eure olle Weinnase,
zufrieden auf, nein neben der Wiese träumend von... "schlechten (alten) Zeiten!


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