01.06.2005
Tach aber auch!
Die ewigen Test-Veröffentlichungen, Benchmark-Setzereien oder Best-Practice-Kopieren, "100 Besten"-Listen oder ähnliche Veröffentlichungen suggerieren uns nur das Ende der sog. Bedürfnis-Ökonomie mit Nachfragepotential sowie -Überhang.
Es lebe die >Verdrängungs-Ökonomie< mit einem Potential extremer Angebots-Überhänge.
Der Kunde hat die Macht; obwohl *ER* es so scheint's selber nicht ganz glaubt. >Konsum< muß weltweit neu definiert werden. Dies schreibt so ähnlich David Bosshard in seinem beachtenswerten Buch >Billig<: "Die Kunden durchschauen die Wertschöpfungsketten und Angebotsstrukturen!"
Der "neue" Kunde gilt als multioptionaler Costumer und sog. "Mainstream-Flüchtling". Mittelmaß ist verpönt und wird >so< flächenweit verschwinden. Und damit auch die Mitte und folgend, der Mittelstand!
Wer sich hier die Gedanken für eine neue schöne Konsum-Welt macht, ist in www.thinkers50.com zu sehen. Denn der "alte Kunde", er galt lt. GDI in der Schweiz als... schlecht informiert, passiv, standardisiert, vertrauensvoll und bequem (faul). Der New Customer hingegen gilt lt. Gottlieb-Duttweiler-Institut (=GDI) als bestens informiert, aktiv, organisiert (=vernetzt), individualisiert, misstrauisch, streibar, angeödet von ersichtlich falschen Marketing-Versprechen und dümmlichen Werbeaussagen á la "Jod-SM-Körnchen" für Muttis liebsten Vogel!
Die überwiegenden Bedürfnisse im Diskonter oder Ebay-Bereich gedeckt hat der, meist junge und gutgebildete Kunde, die seinige Macht begonnen zu entdecken:
Beim Diskonter einzukaufen ist nun nicht mehr verpöntes "Armutsbekenntnis", sondern bewunderswerte Cleverness.
Damit signalisieren Verbraucher, sich nicht mehr so einfach wie bisher über'n Tisch ziehen lassen zu wollen. Und dies trifft den LEH wie Fachmarkt besonders hart und "vernichtend"!
Wenn Utz Graafmann, der Macher hinter Wein-Plus hier aus dem Forum Stimmen/Meinungen nach klaren Kriterien geordnet, sammelt, kann er als ein "Kundensprachrohr" schon eine gewisse Macht auf Produzenten und Manager ausüben. Sofern er's denn als "Informatiker alter Schule" so will!
Eine Markt-/Akzeptanzstudie mit über 5.000 Befragten hat eine klare Aussagekraft und könnte helfen, u.a. den "blöden" Korken von der Weinflasche zu verbannen. Oder gewisse "Qualitäten" aus den Regalen abziehen zu lassen. Zusammen mit einem fähigen Absolventen einer renommierten >School of Economics< könnte eine "Wein-Plus-Info-Group" gefragte und i.d.R. teuerbezahlte Marktdaten über Käuferverhalten und -Wünsche eruieren und Veränderungen im Mittelfristbereich herbeiführen.
Wenn's schon jeztt nicht "en-passant" durch's Wein-Plus und sein von Medien-Machern und Planern "belauschtes" Forum nicht schon längst geschieht. Denn "unsere" Meckerecke hat schon viele "Fachleute von Heute" angelockt. Und dies weiß nicht nur ich, gell Utz?
Ich will hier aber nicht wieder bloße sog. "Kryptik" vermelden, sondern mal's NACHDENKEN über "unser Forum" nicht einschränken, und den Utz dazu befragen! Ob er mir -uns- etwas genaueres dazu sagen möchte!? Frag' ich halt mal!
So ganz "falsch" werde ich mit meiner unmaßgeblichen Meinung als olle Weinnase wohl >so< nicht liegen; lag ich eigentlich nie!
Genau wie mit dem Tipp zum JG 2003:
eine 2003er Spätlese *R*iesling von MSR-Weingut Joh. Jos. Prüm aus Wehlen/Mittelmosel. Das heftige... "Gäraroma" dürfte sich stark gelegt haben oder sich garantiert noch legen.
Oder eine Flasche von dem seinerzeit so von den... "Testern" verschrieenen 1996-er *R*iesling Auslese des WG Koehler-Ruprecht (trocken) aus Kallstadt/Pfalz, der wirklich fehlerfrei ist und einen spektakulären Genuß bietet. Als "übel" und mit argen Fehlern behaftet wurde er von fast allen Deutsch-Wein-Kritikern (und -"Kennern"!) verrissen. Sie haben sich geirrt und... nix an ihrem Urteil revidiert.
Die Weine des JG 2003 wurden mir von der Riege der Säure-Puristen zu sehr "abgeschrieben" und unfair verrissen. Wie ich's schon im Forum sagte (Archiv!), der JG 2003 ist nun der "Exportschlager" -im "süss"-Bereich-!
Eure olle Weinnase,
on the road again im Sachen "Reiner Wein"!
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