Weinnasen-Geschichten aus 2005

Düsen im Sauseschritt, da kommt kaum einer mit...


25.09.2005

Tach aber auch!

Mit der "Düsen-Dünser", der damaligen, beneideten Korrespondentin des Einzig-Wahren-TV-Senders kam sie in schw./w. zur Mutter meiner Freundin und meiner Freundin Ilse. Und auch zu meiner Mutter die ihren ersten und einzigen Filius bei/mit seiner Großen Liebe, der flotten und sportlichen Ilse mit Gastritis-Problemen im leuchtenden Sünden-Babel -wie Petula Clark grad sang... "downtown"- im Jahre des Modezaren Jaques HEIM ins traute Deutsche Nachkriegs-Heim und Wohn-/Modekultur-Träger, den Otto- u. Neckermann "verkleideten" Trümmerfrauen.
Schön - aber unterreichbar damals "1964/65 für die Deutsche Dame von Welt = Heim-Mode-Welt aus dem lottrigen Paris; DER Stadt vieler "falscher" und brand-gefährlicher Träume (wie in Victor Hugo's "Le Miserables"!) und genußreicher Alpträume der "lukullischen" Träume von Eisbein und Sauerbraten.
"Tun die da" (von/aus Paris war ich grad "schweren" Herzens, "liebeskrank" heim an den eignen "1-Flammen-Kocher-Herd" zurückgekehrt ins Dach-Kämmerlein eines proletigen Studioso -halb als "Mafioso" oder so ähnlich überlebend-) - wurd' ich mit ekel-versehenem Gesicht in feister Röte gefragt "tatsächlich Frösche und... SCHNÄÄKKEN essen? Die Franzosen! Ekeln die sich denn für nixx?? Sogar Fischeier á la Kaviar ertragen die da wirklich?? Ist datt denn dann schon Luxus???"

Und dann, nach einem "Asbach Uralt", der von "Rüdesheim" mit dem Geist des verschnittenen Weines "aus allen Billigländern gebrannter ***-Weinbrand", ging's mir durch Mark und Bein... "komm Mutter, da fahren wir mit Brummermann's "Bus-Reise-Dienst" mal mit den Breuer's & Schmitzen's gemeinsam hin... sagte der sich dazu selbsternannte "Schwiegervatter in spe" - ne, kein Graf Spee, sondern der Überstunden mit folgenden Skat-Runden kloppende "Deutsche Arbeiter" so sinnierend zur Mutter in Kittelschürze, von Heim'chen kreiertes Deutsches Frauen-Arbeiter-Schürzen-Kleid in Kattun und/oder aus Lycra verstärktem Kummer-Bundhalter für die damals fülliger werdenen Deutschen Wiederaufbau-/Trümmerfrauen, die unsere Oma's & Mütter ja vor fast 50 Jahren mal alle waren und politisch "Neues", nur aber "keine (welche?) Experimente" mehr wollten: unsere Ollen, Eure Eltern und Großeltern können's Euch bestätigen: Mit/bei höchster Wahlbeteiligung wählten echt Deutsche und gewerkschaftsorientierte Malocher den Ollen aus Rhöndorf bei Bonn zum X-ten Deutschen Bundeskanzler und CDU-isten, den päpstlichen Geheim-Ordens-Träger, Dr. Konrad Adenauer; der, der wie'n Kölner Bauer oder Eifelbauer sprechen, handeln, fluchen und beten tat! Der, der stets klüger als ich zuvor ward und von fast jedem hier gewählt wurde, die 2. Stimme bekam der Ritterkreuz-Mende, der "Schöne Erich", dieser elegante "WechselBald", der Freunde der Plünderer (=FDP!) immer als so gewünschtes "3.tes Rad am Wagen" in der Bundesdeutschen Alt-/Gründer-Republik!
Mit der Zeit ist aus dem TEMPO-Dreirad-Lastwagen ein politischer Handkarren mit zwei holprigen Rädern geworden. Und der Zerfall begann im Hohen Norden, genau gesagt in Schleswig-Holstein, im Militär-Verwaltungs-Städtchen Kiel (SPD-Land)!

Mit der heiß in Liebe zur Freiheit, auch in der Lust der leidenschaftlichen Triebe erblühte Großbürger-Töchterlein, fiel ich als langhaariger Jazzer, mit Neger-Freunden ins Lateinische Quartier und auf nette Mädels so rein. Ich armes Schwein finanzierte doch den Ausflug in den vermeintlichen lottrig-dekantenten Luxus und Gourmet-Leben mit frz. Ungeziefer auf'm Teller, der hier Platte hieß, oft genug für mehr als 300 FF an Champagner im "Maison du Boeff" natürlich auch für "Mdme. Ilse B(l)oeff"!!
Denn für die Pappas & Mammas waren wir für SIE -damals, 1965, die, die französisches Ungeziefer für viel Geld mit Sekt und Branntwein vertilgen: Genuß-Verrückte und in Liebe auch und in und für Paris, unserem ersten Paradies mit liebenswerter Sünde in viel zu teuren Restaurants und sog. Luxus-Herbergen des Fünften Georg Hauses in der gleichnamigen Strasse, gleich am "Sternenfeld" mit seiner Pracht-Allee und nahe beim "Siegestor" am verrücktesten Kreisverkehr der Welt; dort wo's tatsächlich - ohne Ampeln und Le Flic -der Pariser Police- auf 5/6 Spuren super-flink "rundging" und man(n) im "Drogstore" damals - neben Alaing de Long und Jang Gabäng, der blonden, drallen Brigitte mit den großen... Brillengläsern, dem Sowieso und dem "Holodrioh", der mit der kaputten Nase, rumhing und zaghaft -auf engl.- eine gepflegte Konversation anfing. Damals war der Sowieso ein sinnenfroher, unbekannter Star-Vertreter als "unknown Stuntman", der nette, flotte, schöne "Belmondo" wurde er später erfurchtsvoll genannt und sang doch nur... discant statt in belcanto!

Tja, damals, damals war datt Leben in Paris und Django Reinhardt's "Hot Club de France" noch echt und riskant in diesem, unserer Vorväter Feindesland; ward man(n) doch flux so als "Boché" erkannt, und "bemitleidet" - so daß ich froh war, nur ein flämischer (Bauern-)Sohn von niedrigstem Landadel von der Schwalm (seit 1632) zu sein: Ein kleiner Mann van Swalmen (NL), der sich Großes vornahm, aber flux Reissaus nahm, als er -"endlich", sagte mir die Ilse mal- "erwachsen werden" sollte!

Ich seh' noch immer den von mir geworfenen "Ball der Kindheit" fliegen. All die Namen, Weine und unfassbaren Schweinereien auf den Platten der Luxus-Hotels/Nobel-Restaurants, in Plüsch und ein von so schlichtem Prunk des Gourmet-Imperium Pariser Köche berauschter, blonder, lockiger Jüngling mit Mucki's unterm Fein-Ripp-Unterhemd von "Schiesser", war ich doch damals der Junge Mann von Welt (mit viel Geld in der Tasche und kaum beherrschbarer Triebe in der Edel-Zwirn-Hose).
Heute hör' ich nur noch die "Toten Hose(n)" und kann mich kaum noch selber verstehen, außer datt verfluchte "Gestöhn' von damals", kann man(n), mich brabbeln hören, kaum verstehen... ich sollte doch bald gehen:

Eure olle Weinnase...
(watt stand DA >damals< so?)


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