e Weinnase: Weinnasen-Geschichten aus 2005

Weinnasen-Geschichten aus 2005

Die Musik Afrika's im Herzen!


04.10.2005

Ein Land, in dem Männer - beliebte & bekannte Musiker aus GAMBIA (Westafrika!) "Mamma" (Ehrentitel) heißen: Senegal, Gambia und Mali ! Drei Staaten aus denen ein verträumt-verspielter "Sound of Africa" mich erfreute. In einem kl. Strandhaus bei Bakan, Gambia, am Meer, haben sie -die Band von der Straße - zu unserem Abschied von (West-)Afrika "vom Fleck weg" engagiert und ungeniert mit Malamin, meinem schwarzen Bruder und Black Prince von Lamincotto, gefeiert, bis der Morgen kam! Zwei Tage später, und wir waren wieder in der Zivilisation von Europa (Ffm. Airport), und Deutschland hatte uns wieder!

Viel Zeit ist vergangen, Malamin ist seinen Weg gegangen. Hier hatte er seine Frau, eine Deutsche, geheiratet und sein Studium absolviert. Und er hat uns -mich- "abserviert", sich nicht mehr gemeldet oder auf viele Briefe/Karten oder Anrufe reagiert. Ist er zurück nach Africa oder gar auf uns -mich- irgendwie... "sauer"? Ich wüsste zwar nicht warum, aber... Malamin's Anschluß bleibt stumm!
Stumm sind die ehemaligen Straßenmusiker nicht geblieben. Auch nicht nur in Gambia. Sie sind mittlerweile in Westafrika eine bekannte Band und haben sich der traditionellen Musik West-Afrikas verpflichtet, ohne die Einflüsse der Moderne -Europa/USA- ganz abzulehnen. Die Musik hatte -damals- uns, Brigitte und mich, -so fasziniert und begeistert!

Heute begeistern die Streetband from Bakan 100.000-de von Fans aus Westafrika. Sie sind berühmt geworden, weil wir -aus dem Norden- an sie geglaubt und der Griot die Zukunft damals besungen hatte. Oder weil wir etwas Geld für Musikinstrumente gespendet und später Equipment von Deutschland geschickt haben?
Die Tradition der GRIOT's lebt weiter und ich in einer gesungenen Geschichte des Landes ebenfalls. Nur unter "Weinnase" kennt mich da keiner. Aber als "withe Chicken-Man" dafür mehr!
Denn die Griots vermitteln -tanzend, singend, spielend - Kultur & Geschichte dieses Teils von Afrika, seit Jahrhunderten schon.
Und weil ich, bleich wie ein gerupftes Hühnchen mich dauernd an allen möglichen (und unmöglichen) Stellen, durch Mücken gepeinigt, kratzte, muß ich wie ein bleiches, mit den Flügeln (=Armen) schlagender Broiler ausgesehen haben. Und eines hatten die afrikanischen Gastgeber: viel Freundlichkeit und Humor. Und -selten- mal Europäer als Gäste zu Hause. Und nicht nur in den teuren Luxus-Hotels, mit all-inclusiv-Service, als "billiges" Personal ausl. Hotel-Konzerne, zu bedienen.

Wir waren wie Freunde und Familien-Mitglieder aufgenommen, bewirtet und mit Musik verwöhnt worden! Und... Malamin hatte den ganzen Tag -ohne daß ich das wusste- versucht, mir Wein zu besorgen. Es gelang ihm nicht und das eiskalte Beer - lokal brewed - schmeckte uns zu gegrilltem Lamm und fangfrischem Lobster, Reis und Gemüse in pikanten Soßen (Erdnuß- und Tomaten-Paprika-Basis)!

Afrika war an diesem Abschluß-Abend poor aber sehr vergnüglich in dieser Strandhütte, ohne Strom und fl. Wasser, anwesend. Und mit diesem langen Abend in Gambia, amn Strand, nahe dem Dörf'chen Bakan, sahen wir Afrika nie wieder - es ist aber in unseren Herzen geblieben, dieses wilde, zärtliche, urtümliche, leise und bunte Land am Gambia-River. Das kleinste Land Afrikas, links und rechts des großen Flusses, das ca. 450 km in's heiße Land -Richtung Mali- reicht.
Von hier gingen die Sklaven-Transporte in die neue Welt von Amerika und Latein-Amerika und der Karibik. Hier begann die Geschichte von "Kunta Kinte" in Roots. Dem Buch, dem Film, der das Schicksal der Sklaven so eindrücklich zeigte! Laut, hart, gemein und oft tödlich: brutale Realität für Millionen schwarzer Menschen!

Und gerade diese Streetband hat's "geschafft". Ist bekannt und berühmt geworden und hat mich -uns- nicht vergessen. Eine CD mit Aufnahmen aus dem Senegal erreichte uns und ein... Dankeschön für unseren Glauben an ihr Können als Musiker in Afrika, die sie "Mamma" nennen.

Wie's wohl Malamin und seiner Ingrid ergangen ist? Wo und wie sie leben?? Und, ob mir meine Gesundheit noch mal einen Besuch -irgendwo in Afrika- zulässt?
Afrika ist in uns - Gott schütze Afrika und seine liebenswerten Menschen und herausragenden Küstler/Musiker!

Eure olle Weinnase,
african feeling zur Herbstzeit in Deutschland? Ist möglich! Wenn nur die Heizung ausreichend funktioniert und eine CD mir die Musik Afrikas -Gambia- vorspielt!


Copyright © 2005 by Christian Segers - All rights reserved.
Last modified: