Weinnasen-Geschichten aus 2005

Nachruf und traurige Gedanken!


16.10.2005

Tach aber auch!

Ja, wo kommen wir denn hin, wenn ich's nitt kann, aber die Mäuse bei mir im kl. Hexenhäus'chen - ganz aus dem Häus'chen auf dem Tische tanzen können, was ich z.Zt. nitt kann: tanzen und dabei pfeiffen!
Denn meine Untermieterin im ZauberGarten konnte pfeiffen und auf Pfiff reagieren.

Leider "pfiff" sie auch auf meine rüden Drohungen und Vertreibungsaktionen. Ich habe wirklich alles versucht, sie bloß zu vertreiben - doch sie wollte partout bei/neben mir bleiben und tat mir mit ihrer "wilden" Gefräßigkeit bald jede Nacht den Schlaf verleiden.
Ich mag mir gar nitt vorstellen, datt datt putzig Dingelchen die Bayer-Giftköder geschluckt und von mir getötet wurde!

Macht mir echt schwer zu schaffen, dieser Horror-Gedanke - siehe hier - und sehr, sehr lausig-traurig.
Denn schließlich gehörte sie in den ZauberGarten wie mein Spaten oder die kecke, fröhliche Meisen-Schar, Igor der Igel oder - mir sehr lieb geworden - der clevere schwarze Herr Tschiepp-Tschiepp, meine Amsel auf meinem Fuße!

Und nun dieser Horror, die olle Weinnase als "Mäuse-Töter", hinterlistiger, gemeiner Gift-Mörder eines wilden Geschöpfes, von ungeheurer Gefräßigkeit. Im pelzigen Kleid, mit schlauen Äugel'chen und flinkem Gehabe habe ich sie nun in's (Mäuse-)Grab gebracht - gemeuchelt!
Sie tanzte nur einen Sommer. Koboldhaftes Garten-Geschöpf und niedlich anzusehen. Aber... sie wollte, trotz all meiner Anstrengungen, nitt aus dem Häus'chen gehen. Statt dessen ging sie an Alles knabbernd ran. Sogar an meine Trockenblumen und auch an meinen Aufnehmer machte sie sich, Löcher nagend, - wie an meiner "edlen" Bettdecke - ran und her. Es hatte keine Zweck mehr. Sie war mir stets überlegen und wich jedem meiner Vertreibungsversuche ignorierend aus: SIE blieb im Haus und pfiff -schrill und kurz- drauf, was ich von ihr verlangte!
Und so langte es mir gestern und ich legte - von ihr voll akzeptierte Giftköder von Bayer aus.
Und somit war's -hoffentlich- mit dieser seltsamen Mäuse-Liebe für dieses Winterjahr wohl aus!

Wer wird mich im nächsten Gartenjahr 2006 denn mit solch gekonnten Kapriolen erfreuen und auf Blütenstengeln balancierend mich "schlau" beäugen? Auf meine Pfiffe flux reagieren und sich meinen staunenen Gästen im ZauberGarten so ungeniert präsentieren? Auf mich als Gastgeber vertrauend das natürliche Mißtrauen eines wilden Geschöpfes verlieren und gelassen neben mir spazieren?
So viel hat das gelehrige Mäus'chen verstanden, warum bloß nitt, datt wir Menschen knabbernde Mäuse in unseren Häusern und an unseren Vorräten nun ganz und gar nitt leiden mögen?

Was hätte ich denn noch tun können, um ihr ihre wilde (Un-)Art anzugewöhnen! Sie dachte wohl, ich würde sie als meine Nachbarin in meiner grünen Eremitage verwöhnend eingeladen haben! Oh wie täuschte sich dieses arme, kleine Pelz-Geschöpf über unsere Menschen Natur. Des Verdrängen's und des Töten's sind wir mächtig, doch der Mäuse-Sprache nitt.
So sehr liebgewonnen hatte ich dies Gottesgeschöpf in diesem Gartenjahr - ich werde diese pfeiffende Maus sehr, sehr vermissen und hab' auch ein paar Tränen -gestern noch- vergossen und fühl' mich noch immer so "begossen" ob meiner Untat - dem Mäuse-Mord in meinem "ZauberGarten"!
Noch immer fühle ich mich mies und dies Desaster läuft mir noch wohl lange nach.
Nichts stimmt mich heute heiter und das wunderschöne Herbstwetter wurde auch merklich kühler... was hätte ich aber sonst gegen diese typische Mäuseplage im Haus -ohne solches Grausen- machen können?

Hätte ich einen Ausweg gewusst, ich wär' ihn - wär's auch noch so schwer geworden - bestimmt mit Freuden gegangen. Nun ist die pfeiffende Maus, von meiner Hand getötet, "gegangen" und ich bin noch ganz "befangen", von dem, wozu ich fähig war - ich vermisse meine Pfeifferin schon jetzt und bin sehr traurig und nachdenklich geworden, wie leicht das Töten den Menschen fällt.
Nur mir scheint's noch nitt. Denn noch immer kommen mir die Tränen, auch während ich dieses schrieb. Meine "ZauberMaus" war mir doch sehr lieb gewordener Gartenmitnutzer geworden. Es ist merklich kühler und einsamer im Garten geworden!

Eure traurige olle Weinnase -
noch lange sinnierend!


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