Weinnasen-Geschichten aus 2007

Nase rümpfen gilt nicht (mehr)!


09.08.2007

Tach aber auch!

Das halte ich für'n Gerücht, daß Menschen sich ändern können. Das Leben von Menschen evtl.. Und Dinge, die sie tun, vielleicht!

Noch immer rümpfen sog. und selbsternannte "Weinkenner" ihre Nasen, wenn ich ihnen zum Genuß eines BIO-Weines aus garantiert ökologischem Anbau empfehle. Und mit gutem Gewissen kann ich "Reinen Wein" aus Frankreich dem Vorzug zu Massen-Weinen des selben bekannten Weinlandes geben. Kaum ein Weinland wie Frankreich hat die WeinWelt - insbesondere Winzer in aller Welt - so beeinflusst. Um bordeaux-ähnliche Rotweine zu erzeugen, werden u.a. so typisch frz. Rebsorten wir MERLOT oder CABERNET SAUVIGNON weltweit angebaut.
Mit Syrah und Grenache usw. haben die Winzer des Rhônetals seit ca. 70 Jahren die intern. Weinliebhaber schwer beeindruckt.
Mich beeindrucken die ersten "Bio-Wein-Aktivisten" von vor ca. 30 Jahren sehr. Mit ca. 16.000 ha. ist Frankreich -hinter dem regen Italien- in Europa an 2. Stelle mit dem Bio-Reb-Anbau; Südfrankreich, Languedoc, das Rhônetal und die Provence sind für ideale Anbau-Verhältnisse, beste Traubensorten und gutes, spezielles Klima und Terror bekannt. Und eine lange, große Weintradition.
Bis in die Historie hinein beschäftigt sich Frankreich mit Wein. Immer mehr auch mit Bio-Wein bester Güte. So auch seit 26 Jahren, nach den Regeln des biodynamischen Anbaus, von einem der Pioniere des Bio-Weines im <BURGUND>, im Wein-Herz von France, der kritische Maître Jean-Claude RATEAU in BEAUME.

Die Toplage "Bressandes", mit den meist trockenen Böden, die Ausrichtung der Rebzeilen nach Osten und eine natürliche, strikte Ertragsreduzierung bringen aus den nur 7 kleinen Parzellen einzigartige Rotweine aus der Pinot-Noir-Traube -sortenrein- hervor. Und dazu gehört für mich
Jean-Claude RATEAU "LES BRESSANDES", Beaume 1er Cru 2002.
Ein perfekter Roter Burgunder, wie er sein sollte. Ohne Einschränkung. Filigran, sehr vielschichtig und ein üppiger Body krönt den sensationellen JG 2007 zu etwas sehr Aussergewöhnlichem an Wein; mit 31,50 Euro/0,75 ltr. nicht zu viel bezahlte reine Weinkultur.
Ein strahlendes Rubinrot mit brillierenden Reflexen im weiten, bauchigem Glas. Kirschen Erdbeeren und Himbeeren, reife Fruchttöne mit mineralischen Noten und bitterer Schokolade. Angenehm frisch zur Overtüre, dann zarter Schmelz mit enormer Kraft am Gaumen. Best eingebundene Tannine, die feinkörnig auf ein langes Potential schließen lassen. Der Nachhall gleicht einem furiosen Finale von Beethovens "Ode an die Freude" und ist laaaang!

Ich denke, bis 2012-15 ist der Wein bestimmt lagerfähig und wird sich in ca. 5 Jahren noch besser -reifer- präsentieren. Nur garantieren, daß es diesen ultimativen Tipp noch gibt, dies vermag ich nicht. Denn Qualität und Genuß ohne Verdruß, im fairen PLV, werden diesen Rotwein wohl zur Rarität werden lassen. Aber schon jetzt vermag man kaum die Finger von der schlicht etikettierten bauchigen Flasche lassen.

Aber auch im <BORDEAUX> geht der Anbau von Bio-Weinen mit sicherem Schritt voran. Die Chaetau
1 - Soulieres = Bordeaux AC
2 - Tour Petit Puch = Bdx-Superieur AC
3 - Cartier - Grand Cru Saint Emilion AC
sind hier ein gutes Beispiel. Die Preise liegen (1) bei 7,20 Euro; (2) 9,50 Euro und (3) 23,00 Euro und sind, bei den Qualitäten, ein sehr gelungenes PLV.
Z.Bsp. hat ALAIN MOUEIX, ein sehr, sehr engagierter Bio-Winzer es geschafft einen "Spagat" zu schaffen: Zwischen einem modernen, vielfruchtigen und klassisch eleganten Stil. In Perfektion gereifeter Saint-Emilion des JG 2004. Die Cuvée, von physiologisch reifem Lesegut der typischen Rebsorten Merlot, Cabernet Franc haben dem <CHÂTEAU CARTIER> ein "strahlendes" und langes Leben (bis 2015/18 etwas), mit moderner Opulenz -sehr ausdrucksstark- gegeben!

Ein funkelndes, strahlendes Rubinrot -wie die teuren "Taubenblut"-Rubine von Sri Lanca-; dann der Duft der reifen, dunklen Beeren. Dazu die angenehm dezenten Aromen von Tabak, feinem Leder, Zedernholz und bestem Kakao. Beste, feine Tannine geben hier die filigrane Eleganz!
Weich, schmeichelnd kommt er mit seiner finessenreichen Statur daher, um dann mit seiner Opulenz zu wärmen. Eine Gaumenfülle komplexer Aromen mit sehr langanhaltendem Abgang. Gerne hätte ich von diesem Bdx. "etwas" mehr im "Weinschrank".
Zu Schmorfleisch, Braten und Wild ein idealer Begleiter, der ca. 1 Std. voher dekantiert werden sollte, was seinem Ausdruck noch mehr... Trinkspass geben wird!

Italien hat in Europa z.Zt. -noch- die größte - über 30.000 ha an besten Lagen von Biowein-Anbau. Über 1.000 (!) Fachhandels-Geschäfte bieten eine weite Palette heimischer Bio-Produkte (Weine!) aus allen Provinzen an. In Sachen BIO ist Italien spitzenmäßig und sich prosperierend aufgestellt in der WeinWelt!
Schon mal eine Bio-Rotwein der winzernden Eheleute Stefan und Christine GIESEN (seit 1997 winzert hier der Rechtsanwalt) probiert?. Einen hinreissenden, sortenreinen
PODERE SAN GIUSEPPE, SANGIOVESE - TOSCANA, IGT 2004 für nur 17 Euro;
ein verführerischer Spitzenwein, aus der nahen Nachbarschaft des <BRUNELLO>, in Poggi del Sasso an- und ausgebaut.
Oder darf's ein Spitzen-Bio-Wein, ein <NOBILE DI MONTEPULCIANO>, Riserva des JG 2001 "Il Conventino" - DOCG, für nur 20 Euro (Sangiovese, Canaiolo) sein?

Bio-Wein in aller Mund? Nur wo kaufe ich diese Qualitäts-Klasse ein? Wo werde ich fair und kompetent beraten? Welcher Versandhändler ist ein vertrauensvoller Lieferant (im Internet)? Über 111 Winzer, 10 Händler und ein paar "Versender" sind mir auf meiner noch anhaltenden Suche nach "Reinem Wein" in 2006/7 übern Weg gelaufen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen - bei selbstvermarktenden ignoranten deutschen Winzern - und einer Internet-Händlerin war nix negatives - störendes bei meiner Suche drin.

Also... langt ruhig mal hin, wenn BIO auf der Pulle steht oder was von mir
- als olle Weinnase "on the road again" i.S. "Reiner Wein" - im Wein-Plus-Forum oder auf www.weinnase.de gelegentlich über diese Weine und Winzer zu lesen steht: Tipps, die sich garantiert lohnen! >


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