Weinnasen-Geschichten aus 2007

Dankbar für...!


06.08.2007

Tach aber auch!

Wann habt ihr Euch zum letzten mal von "ganzem Herzen" bedankt? Na?!?
Blöde Frage, meint ihr!
Ich muss schon sagen: Um was bitten, auf etwas hoffen und Wünsche äußern tut ihr doch öfter und scheints viel öfter? Oder nicht?

Keine Bange, ich geh schon nicht mit Euch ins Gericht, nur... (ich vergess' auch zu oft mal meiner Ehefrau, meiner hilfsbereiten Nachbarin, dem flotten-fixen Briefträger oder der, oft müde aber fleissig tippselnden, (Wein-)Freundin Barbara und... dem "Lieben Gott" mal ein spontanes DANKESCHÖN, von ganzem Herzen, ohne "Bitt-Gebet", zu geben), das "Danke" sagen ist wohl "außer Mode" gekommen. Wenn ich jüngeren und schwangeren Damen meinen Krüppel-Platz anbiete, oder dem bepackten Ehemann bei LIDL die Türe aufhalte, beim Postschalter der nervösen Renten-Omi den Vortritt lasse, dann höre ich schon lange kein "Danke, junger Mann" mehr!
Tja, die Zeiten ändern sich und ich bin aufrichtig meiner "ALimentations-Geberin" dankbar, nicht zu den HARTZ IV,-"Undankbaren" zählen zu müssen.

Gott-sei-Dank bin ich in dem Rentenalter, wo ich jede Miet-, Strom- und Nebenkosten-Steigerei sowie das "verteuerte" Frühstücksei von glücklichen Hennen selber zahlen - MUSS. Denn mit knapp 0,60 Euro Rentenerhöhung im Juli 07 - die erst nach 3 Jahren, bei gleichzeitiger "Anhebung" der zwangsweisen Versicherungsgenüße "in spe" - muss ichs zahlen, sonst würde ich ins Obdachlosenasyl einziehen und die Winzer/Weinhändler meine Bestellungen los. Der Milchpreis-Hype trifft nicht mich und kleine - teure Brötchen, die mag ich nicht.
Also hab ich doch Grund genug, dem "Herrn aller Dinge und Sein" mal wieder DANKE für... (auch wenns nur für "Brot und WEIN" sein soll) zu sagen, ohne mich gleich in die stets leere(n) Kirche in Wersten oder FlinGERN zu wagen. Nein, beten und mich bedanken tue ich auf meine mir eigene Art und sehr besondere Weise, in Gottes freier Natur, stets leise!
Jeden Tag? Viel schlimmer! Immer mal, wenns mir zu schwer und... unleidlich wurd', öfter am Tage; auch mal in der Nacht: "Gott-sei-Dank", ich habs -wieder mal- geschafft; es ist vollbracht und mir wieder gelungen, was ich mir vornahm, von dem ich aber annahm, es nicht -mehr- zu schaffen, es "zu raffen" und aus mir "den Affen zu machen". Noch kann ich -oft lachend- meist still, genüßlich vor mir her "sinnieren", und leise DANKE sagen.
Danke, für mein Leben in Würde -und trotz Bürden- als anständiger Randständiger! Der einst selber entscheiden konnte: "Ich will >so< nicht mehr und weiter machen". Seit dem hört man(n) und meine Frau, mich viel, viel öfer -sogar "nüchtern"- lachen!!

DU hast keine Kontrolle über dein Leben.
Das glaubst du vielleicht, aber es ist nicht so.
Natürlich steht es dir frei, eigne Entscheidungen zu treffen.
Du kannst dieses Buch (... diese Zeilen/mail "wegknipsen") zuklappen.
Du kannst in deinem Sessel sitzen beiben.
Oder zu kannst etwas Drastisches tun - etwa dir die Augen auskratzen.
Du kannst machen, was du willst.
Die Sache hat nur einen Haken: Du hast keine Kontrolle darüber, was du willst.
Dein Handel wird bestimmt von Wünschen, die sich so tief in deine Psyche eingeprägt haben, daß du gar nicht mehr über sie nachdenkst.
Deshalb bist du der perfekte Sklave.
Leb' dein Leben. Mach, was du willst.
Aber du solltetst nicht allzu lange darüber nachdenken, daß du nicht allein darüber entscheidest, was du willst.
- sagte Samantha Zimmer am 03. März 1991 -

Als "Eremit", in meinem "Zaubergarten", habe ich meine Fähigkeit, empathisch zu sein, weiter "kultiviert". Dabei wirke ich in Reden und Texten oft zu emphatisch; hier an meinem Terrassentisch, unter "vier Augen" gehts aber harmonisch-friedvoll, und oft genußreich, zu! Wer mich als kryptisch abtut, liest i.d.R. nicht genau oder mag nicht "zwischen den Zeilen suchen" und tut über mein "Geschreibsel" fluchen oder diese Zeilen "wegklicken". Mich störts nicht, dem halte ich nichts entgegen.
Was ich geschrieben/gesagt/gemailt habe, bleibt, und war meine Meinung! Punktum!!!

Wenn LEBEN permament Wandel, und Wandel Unsicherheit bedeutet, weshalb das menschliche Streben nach trügerischer Sticherheit?
Viele solcher oder ähnlicher Gedanken sind >so< "schrankenlos" in meinem Kopf und verführen mich zu spielerischen... ach lassen wirs und wenden wir uns den "leichten Dingen" im Leben zu: dem Genuß ohne Verdruß; z.Bsp. mit... Wein!

Aus >BATAVIA<, der damaligen Hauptstadt in >NIEDERLÄNDISCH INDIEN< war der Brief meines längst verstorbenen Onkel fast 4 Wochen unterwegs nach Europa. Das war im Jahre 1924. Erst 1947 erhält General Sukarno die Inselwelt als nun selbständige Nation -verteilt auf den ca. 17.000 (!) Inseln- aus der kolonialen Abhängigkeit der Niederlande "frei"!
Mein Onkel, ein "kolonialer Welthändler" seiner Zeit, plante - neben div. techn. Erzeugnissen des deutschen Kaiserreiches, auch... deutschen Wein nach Asien zu importieren und suchte dazu deutsche Handelspartner =Winzer, die besten deutschen Wein haben sollten. Die hohe Qualität sollte nachhaltig und vornehmlich aus dem sehr geschätzten >Rheingau< stammen.
So stands, u.a. in seinem Brief, den meine Kusine - wie viele andere Urkunden unserer Familie, aus einer längst vergangenen Epoche, und Geschichtszeit, für uns Nachfahren als spannende Sammlung aufhob. Zeugnisse aus einigen Jahrhunderten, in denen auch Wein -aus Deutschland- eine Rolle als Handelsware von Rang hatte und höchst profitabel weltweit von Batavia vermarktet wurde. Natürlich hatten die Europäer in den ehem. Kolonien auch ihre standesgemäßen Bedürfnisse an Delikatessen aus der Heimat -und Europa- mit in die Neue Welt =Asien= genommen.
Und dazu gehörte Wein und Champagner aus Frankreich und Deutschland. Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, etc. spielten bei diesen Wünschen und Handelswaren für die >OSTINDISCHE HANDELSGESELLSCHAFT< in Batavia kaum eine Rolle; hingegen der Wein aus dem Rheingau - und auch von der Mosel - als als begehrter "Luxusartikel" aus der "alten Welt". Und er kostete viel, viel Geld, der deutsche Weißwein, der *R*iesling von Weltrang stand -damals- süss in jedem Weinschrank.

Auch mit Beginn des 21. Jahrhundert hat die BRD mit seinen *R*ieslingen aus 13 Weinanbaugebieten wieder weltweit die verdiente Geltung erhalten. Neben der Süss-Varietät zunehmend auch in der besonderen, trockenen Ausbau-Qualität. Die stets steigenden Exportzahlen zeigen dies seit Jahren.
Auch CHINA gilt seit ein paar Jahren als so ein heißbegehrter Export-Markt für europäische "Luxus"-Weine; wo auch deutsche Weißweine sich behaupten konnten!

Nun sind Bio-Weine als FEINE WEINE seit 2000 immer mehr ins Blickfeld der neugierigen Kunden, mit viel "asiatischem Geld" geraten. Zwar noch nicht in der Gewichtung wie die Trouvaillen aus Burgund oder Bordeaux, Toscana, Rioja, aber sie sind "bemerkt" und werden immer mehr importiert werden. Besonders in CHINA "brummt" der BIO-Markt im landeseigenen Anbau. Aber auch im Export von Waren aus ökologisch "einwandfreier" Produktion aus dem Westen. Aus Deutschland, dem auch in China anerkannten europ. Weinland von Weltrang. Denn diese Waren -Weine- gelten als "modern" und trendy. Als Statussymbole für Reichtum und Internationalität der jungen chinesischen Schickeria.
Und es ist "IN", Bio-Produkte =Weine= für extrem viel Geld -als Luxus- im Hause zu haben. So versicherten's mir meine chin. Weinfreunde in Wuhan, Peking und in der Riesen-Metropole Shanghai (usw).
Im Jahre 2000 stießen 7 (!) Taipane aufs neue Jahrhundert mit Weinnasen-Wein an, den der Dan -unser Dolmetscher und "Mittelsmann"- als deutsche (Wein-)Kostbarkeit dereinst servierte!

Ich bin sehr, sehr gespannt, was mein Wf. Peter Züllig im Sept. 07 alles aus dem Reich der Mitte und des GOLDENEN DRACHEN MIT DEN FÜNF KLAUEN uns alles berichten kann. Als alter Medienhase - und in der journalistischen "Königsdisziplin", dem >investigierenden Journalismus<, wird er sich wohl öfter und verblüfft die Augen reiben und's uns wohl im Magazin von www.wein-plus.de dann schreiben.
Bestimmt sind die Qualitäten viel besser, als ich die paar chinesischen Weine vor Jahren auf einem "gT" bei Bonn in einer gediegenen Schloß-Herrlichkeit den wenigen Neugierigen präsentieren konnte (siehe Archiv von www.wein-plus.de!

Spannende "Weinzeiten" erwarten diejenigen, die offen für "neue Genüsse" sind. Und um so einen "neuen Genuß" handelt es sich hier bei diesem BIO-Wein aus GRIECHENLAND; obwohl: die Rebsorte soll ur-alt sein!
"Griechischer Wein"... "trällerte" dereinst der deutsche Schnulzen-Barde Udo Jürgens seit 1975. Und immer, wenns mir >so< ins Ohr drängt, denke ich auch an den Niederrhein. Genauer gesagt, an Mönchengladbach und den griechischen Winzer Christos Kokkalis.
"Griechischer Wein" vom Niederrhein? Aber NEIN! Hier lebte und arbeitete der Ausnahme-Winzer, Sohn einer Dorfschullehrerin in GR, seit er nach Deutschlang als Pharmazie-Student kam, seine deutsche Frau Monika heiratete und die Bayer und Hexal-Pillen als Apotheker bis ca. 2003 noch verkaufte. Heute "verkauft" er für bis um 100 Euro je Fl. seine Spezialitäten =Raritäten vom eigen-gerodeten Weinberg. Er ist im Sternzeichen des Stiers geboren. Klar daß das der griechische Name der Winzergruppe ist, die sich unter "Ariston" zusammenfand. Seine sieben Mitglieder sind vom Peloponnes bis Makedonien "verstreut" und produzieren auf dem neuen, hohen Niveau, das internationale Aufmerksamkeit erhält!
Mit "Trilogia" gelang Kokkalis 1999/2000 ein gelungener Wein aus Cabernet Sauvignon, den recht oft und schnell (nach seinem furiosen "Auftritt" auf der ProWein in Düsseldorf, von der ich mal berichtete!) >ausverkauft< als "Prädikat" zierte.

Nicht weniger eine gelungene Überraschung ist dieser griechische Bio-Wein, ein "Regional Wine of Peleponnese", ein "2006er SPIROPOULOS MELIASTO".
Ein gelungener Rosé für 8,90 Euro aus der autochthonen Moschophilero-Rebe. Viele finden diesen lachsfarbenen Wein als den besten seiner Art. Und sein so eigenständiger Charakter wird gerühmt. So wie sein ausdrucksstarkes Bukett von -würzigen- Beeren-Aromen. Schmelz und Harmonie bilden eine spielerische Leichtigkeit mit langem, erfrischenem Abgang. Bis Ende 2008, Anfg. 2009 ist er sicherlich noch sehr fein zu gegrillem Fisch mit Kräuern, Bauernsalat mit Feta-Käse oder pikanten Souflaki-Spießen vom Grill.
Gekühlt, mit 8°- max. 10° wäre er perfekt genießbar und ein ebenso "spezieller" Aperitif. Egal, ob Terrase, Garten oder an festlich gedeckter Tafel. Mit "nur" 11,2% Alk., S 6,1; Rz 0,2 Gr./l und einem sehr guten PLV ein zu empfehlender Rosé-Genuß der Sonderklasse.
Dem feinen Muscat-Wein doch sehr ähnlich als süße Variante. Die Familie Spiropoulos baut ihre famosen Weine auf der Hochebene von Mantina, ca. 650/700 ü.M. an. Zu ca. 70 % sinds die v.g. Trauben, die hier ihr perfektes Terroir finden: Tagsüber -wegen Gebirgsnähe- sehr heiß, die Nächte oft mehr als kühl. Dadurch, meine ich, entstand dieser komplexe aber auch erfrischend fruchtige Wein aus der Region Peloponnes in Griechenland.

Eure olle Weinnase,
"on the road again"! >


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