Weinnasen-Geschichten aus 2007

Mit der Zeit handelt man sich viel an Ärger ein!


02.09.2007

Als ein kriegsgeprägtes Kind eines Kriegsverbrechers (Soldaten) durchlebte ich die sog. "Nachkriegszeit", der "Schlechten Zeit" in Deutschland, der Zeit des "Kalten Krieges" als Schüler. Die Korea-, Vietnam- und Kuba-Krise der USA in Europa der Kriegsgewinnler in der Wirtschafts-Wunderzeit ebenso.
Die Zeit der Atom- und Öl-Krisen und Wiederaufrüstung einer Welt am Rande des Abgrundes der "Via Mala" erlebte ich als erfolgreicher und gefragter wie angesagter Consultant. Stets beruflich mißtrauisch und, im staatlichen Auftrage, prüfend, war über 30 Jahre ich mit von dieser Partei der mit Ehren und Würden und Pfründen überhäuften!
Bis, ja bis mich eines Tages die "Krankheit" der "subjektiven Narretei" erfasste und gefesselt hält. Nichts mehr ums "schnöde Geld" und billigen Flitter und Tand geb ich. Nur noch für "Reinen Wein" halte ich mir etwas von meiner unzureichenden Alimentation -schwerlich- über. Ob als Trübsals-Medizin oder (angeregtes) Anregungs-Mittel aus den "Apotheken von Mutter Natur". Gaias tröstlicher "Medizinschrank" steht mir mit gar feinsten und förderlichen Tropfen noch immer -segensreich- weit offen!

Nun lebe ich in der sog. "knappen Zeit" (Zeitnot) und schlag sie, oft nur sinnierend im Kranken-/Pflegebett, bloß nur noch tot! Aber auch damit hab ich "so meine liebe Not". So genau seh' und treff' ich nicht mehr. Mach als vergreister Mann im "besten Alter" der Vor-Siebziger IV. Lebenszeit, in der Blüte des 3.ten Lebensabschnittes, schon des öfteren mal schlapp und nehm mir - versprochen, Brigitte!- für mich >für UNS< etwas mehr von der restlichen, mir verbleibenden Zeit in "trauter Gemeinsamkeit".

Ich weiß, es wird Zeit, daß ich "vernünftig" werde, und nicht mehr so lebe, als müsste ich nicht, in Bälde, von dieser Erde gehen. Ach, wie gerne würde ich noch etwas länger und sehr neugierig auf dieser kuriosen Welt, als vorausschauender, alter Narr -beschwerlicher als bisher- meine "Via Mala" gehen. Wenn man mich es so doch ließe! Nun aber liege ich wieder, Schwäche zeigend, und um Verzeihung bittend, auf dem Pflegebett und fände es ganz nett, wenns Frühstück recht bald käme. S' wär doch die Zeit dafür und schon stundenlang hell!
Sie geht uns manchmal zu schnell, unsere liebe Zeit; gell?! Und manchmal ertränkt sie einen mit ihrer Langeweile fast. Nix war los in dieser "blöden" Zeit. Zeit ist doch bloß eine andere, weitere Dimension. Die vierte, wenn ichs recht bedenke und nun, bei Zeiten das Lamentieren und grübeln aufhören und einfach - bloß aufstehen würde und mirs selbermachen würde: "FRÜHSTÜCK, Brigitte", war mein letzter "stummer" Hilfeschrei.

CpS


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