Weinnasen-Geschichten aus 2007

Wandel aus fairem Handel?


01.09.2007

Sarayacu's Gemeinderat tagte. Lange Stunden, bis in den frühen Abend. Verantwortungsbewusste Gemeinderats-Mitglieder, engagierte Frauen und Männer und Dorfälteste. Dann wurde gemeinschaftlich das verführerische Angebot eines bekannten Öl-Multis abgelehnt. Dies, obwohl die Regierungsvertreter und Partei-Politiker der weitentfernten Hauptstadt dies sehr nachdrücklich -mit Gewaltandrohungen- forderten.
Doch die einfachen Bauern und Fischer, im Amazonasgebiet lebende Indigene (so nennen sie sich im neuen Bewusstsein selber), haben die Öl-Multi-"Spende" von über.. 1 Million US-Dollar -bewusst und stolz- abgelehnt!

Diese kl. Urwaldgemeinde in Ecuador/Südamerika zeigte sich verantwortlich für ihre bedrohte Umwelt und schon jetzt eingeschränkten Heimat. Sie fordern aus eigener Kultur der Indios eine Autonomie. Sie haben eine eigene Sprache, eigene Verwaltung und bewirtschaften klug und nachhaltig sowie größtenteils gemeinsam (Coop) ihre Felder und Projekte (Waldwirtschaft und Fischzucht, medizinaler Pflanzenanbau etc.).
Wäre die "Spende", durch geschickte Agitatoren der Regierung "eingeschleust" worden, dann wären wieder Wälder, Flüsse und Seen sowie der landwirtschaftliche "Heimatboden" dauerhaft zerstört und wertvolle Ressourcen vernichtet worden. Denn noch nie hat ein (Öl-)Multi seine vollmundigen Umweltschutzversprechen gehalten. Im Gegenteil, Umweltvernichtung wird durch Militär der Zentralregierung geschützt und die größtenteils rechtswidrigen Unternehmungen beschützt. Denn aus dem indigenen Ureinwohnern in Protesten werden dann flux Wilde, Verbrecher und subversive Kommunisten und sogar -neuerdings- weltweit gesuchte Terroristen!

Statt ihre Völker, einmalige Kulturen, Naturschönheiten und wertvolle Ressourcen zu schützen, gehen Militär und Politik gegen die Indigenen brutal, mörderisch und ausbeutend, weiter wie bisher, vor und stimmen unisono in den Chor der "demokratischen Rechtsschützer" ein: die schützen nur das nützende Allgemeinwohl; und meinen wohl, nur ihren eigenen Interessen einer korrupten, kapitalistischen Struktur des Staates.

Diese indigenen Völker führen für uns alle vor Ort eine immerwährende Schlacht gegen Vernichtung unser aller Erbe. Ihren engagierten Aktivisten gilt mein Dank und unsere Hoffnung auf Standfestigkeit und Beharrlichkeit gegen die herrschende Umweltvernichtung und Unmenschlichkeit. Es wurde Zeit, daß so Projekte wie "FAIRKAUF" u.v.a.m. hier im Überfluß-Europa aufkamen und "Dritte-Welt-Läden" etwas für unsere Pioniere an der Front gegen Multi-Vernichtung tun. Helfen durch bewusstes Einkaufen der FAIRTRADE-Produkte; z.Bsp. Kaffee, Kakao, Baumwollprodukte und, immer öfter: WEIN!

Also: Augen auf beim helfenden Einkauf!
Denn jeder Umsatz kommt den Menschen und deren Projekten vor Ort und direkt zur Hilfe. Hilfe für uns alle in der EINEN WELT. So manches Projekt der Indigenen konnte damit auf wirtschaftlich wie ökologisch "sichere Beine" gestellt werden. Damit wir in naher Zukunft auch weiter Vielfalt - fair gehandelt und ökologisch angebaut - be- und erhalten können.
Und den Menschen, die uns dies ermöglichen, ein menschenwürdiges und gesichertes (Über-)Leben in angestammter Heimat.

CpS


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