Weinnase: Geschichten aus 2007

"Was passendes zur Weihnacht auf'n Tisch...!"

18.10.2007

Tach aber auch!

Moderner Lebensstil! Trendige Lebensart!! Gesunde Genußkunst!!!
Wenn sich 18(!) Spitzenköche in detuschland zu einem >BIO-Kochverein< zusammenschließen, dann finden wir Gourmets garantiert eine hoh Qualität mit Spass zum genießen.
Und was aus dieser ersten Bio-Kochvereinigung herauskommt, steht beim Verlag GRÄFE & UNZER in über 70 (!) Rezepten zu lesen. Daneben Tipps und Infos zu Bio-Lebensmitteln, Garmethoden und bio-logische Ernährungstipps in Form eines jahreszeitlichen lukullischen, genußreichen Spaziergangs im Buch >" BIO - EIN GENUSS "< als "Genußbringer" auf'm weihnachtlichen Gabentisch!

"Drunten im Wiesengrund hat..." beginnt ein uralter Text, den Klaus Kinski, das "Enfant terrible" des jungen deutschen Nachkriegsfilm so gekommt wie vehement (von F. Villon) gelesen hat.
Eine andere "Art der Lese" gibt >Hans-Peter HUSSONG<, der Maître und Patron in seinem Restaurant "WIESENGRUND" in Uetikon/Zürich in der Schweiz zum Genuß: "La Cuisine Surprise" nennt er die sog. >"Amuse Bouche"-Menues<. Genial kreierte kleine und kleinste "Vorspeise-Häppchen" serviert der vom >Gault-Millau< als "Koch des Jahres 2000" für die Schweiz ausgezeichnete Maître!
Und was er alles so überraschend, aber nicht grade "billig", serviert, kann der ambitionierte Genießer und "Heimat-Herd-Stratege" auch für "nur" 62 Euro nachlesen, wenn er sich statt für den Natural-Genuß, für die "Nachlese" aus dem AT-Verlag entscheidet: entweder wahre Meisterwerke auf dem Teller oder in Buchform mit tollen Fotos von Marco Pellanda für den Gabentisch!

Die Studie der renommierten >CORNELL-Universität, USA< bestätigt, was jeder Bio-Freak sicherlich erfreut:
Seit über 22 Jahren liefert der Bioland (-Weinanbau) ähnliche Erträge wie die herkömmliche, konventionelle Schiene der Landwirtschaft. Dabei wird im Bio-Sektor aber ca. 30 % -Tendenz steigend- weniger an Energie und bedeutend weniger Wasser (=Abwasser) benötigt als bei der konventionellen Produktion.
Der "Break-Even" kommt aber erst nach 4 Jahren i.d.R. zum Ausdruck. Denn so lange (!) dauert es, die ausgelaugten und meist "toten" Böden zu regenerieren und auch gleiche Erträge zu bringen. Dabei steht auch fest, das Bio-Pflanzen/-Reben Trockenperioden deutlich besser überstehen, als "normale" Pflanzen/Reben.

Er ist klassisch-traditionell und er ist "moderner" Rioja vom Feinsten!
"Ja, geht denn daß" fragten meine Weinfreunde neuGIERIG? "Ja", konnte ich bei diesem Ausnahme-Rioja sagen, "es geht, wenn viele Mosaiksteichen zusammenpassen und ein eindrückliches Bild prägen", das konnte ich dann erzählen und den Rotwein präsentieren!
Vier der wichtigsten Mosaiksteine sind der 54-jährige Bio-Winzer Jesús Maria >ALCALDE< und seine congenialen Freunde des Hauses, der Bodega in der Gegend des kl. Dorfes >"ANDOSILLA"<. Hier, wo Spanien noch "spanisch" und dörflich ist, in der "Rioja Baja". Hier, wo die Freunde des Hauses, der 32-jährige Önologe Jordi Gili >PUIG< (der mit seinem Bart so aussieht, wie ein jugendlicher Orson Welles), dem "Marathon Men" der Bodega in traditionellem Familienbesitz und -betrieb. Und das "vierte Rad am Wagen", der den guten Ruf der örtlichen Weinproduktion in Bio-Qualität angezogen hat, ist der Professor, Winzer und hochgeachtete Pionier im ökol. Weinanbau Spaniens: Josep Maria >PUJOL<.

Der Katalane hat vor 10 Jahren (1997) hier, in der Traditions-Hochburg allen span. Weines, sich von der einengenden Struktur der Criancas, Reservas etc. als Oenologe gewagt den Wein zu "befreien". Auch von dem unberechtigten Vorurteil, daß die besseren Weine Rioja's im Bereich >Alvaresa< oder >Alta< angebaut werden und nicht im tieferen, wärmeren Gebiet >Rioja-BAJA's<.

Da dies -schon lange- nicht mehr stimmt, könnt ihr den Rioja Euch auf den weihnachtlichen festlichen Tisch stellen, und einen ausdrucksstarken Rotwein zu Wild oder Braten für ca. 11 Euro genießen ohne zu verdrießen:
OSOTI "Vendimia seleccionada" - Rioja DOC 2004 (nach dem Jg. 2001 wieder ein Jg. mit der Auszeichnung: "excellente"!) -
Jetzt herrlich trinkreif und bis 2011/12 lagerfähig, dank den perfekt eingebundenen reifen Tanninen!
Schimmerndes, intensives Rubinrot und ein Bukett von/mit reifen Beeren, in dem die Brombeer-Aromen animierend vorherrschen. Die schmeichelnden Leder- und Vanille-Aromen lassen Freude aufkommen. Reife und Struktur am Gaumen und ein langer, sinnlicher Nachhall.
Die Cuvée mit/vom Tempranillo und der kaum bekannten Rebsorte Graciano, die Duft und die v.g. Struktur erbringt sowie die Farbe bestimmt, Mazuelo (Carignaon), ist von den hier traditionellen Rebsorten. Diese und die gekonnte "morderne" Vinifizierung und strikte Ertragsreduktion, sowie Selektion der Reben, aus den besten Parzellen der Familie ALCALDE, erbringen diesen beerig-würzigen Rioja, der "modern" und archaisch zugleich ist und begeistert.

Bio-Winzer und -Bauern wissen's: Denn >BIO LOHNT SICH<, beweist die schweiz. Studie des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FIBL) und der Eidgen. Forschungsanstalt für Agrarökonomie und Landbau (FAL!)!
In einem über 20(!) Jahre andauerndem Versuch wurde bewiesen, daß die eingesetzte Düngermenge beim konventionellen Anbau den gleichen Ertrag wie beim Bio-Landbau erwirtschaftet. Dazu werden noch 19 % an Energie-Kosten eingespart, dafür die Bodenqualität deutlich (Fruchtbarkeit, Bodenstruktur, Nützlinge, Wasserbindung etc.) verbessert.
Also: Kosten für Düngemittel und Energie sind im konventionellen Land-/Weinbau, beim Ertrag, deutlich ungünstiger. Und Tendenz "steigend"!

Der Blick ins herbstliche Laub meiner Bäume im kl. "Zaubergarten" sagt mir, daß ich fürs Jahr 2007 wohl einige Träume und Reisen nicht verwirklichen kann.
Zu oft war ich in diesem Jahr im Kranken(haus)bett, was ich gar nicht nett fand. Viele Wünsche gehen in Erfüllung, einige Mühen waren umsonst aber die Träume fürs bald ankommende Jahr 2008 kamen, quasi über Nacht, und haben mir Freude gemacht.
Bestimmt werden sich nicht alle realisieren lassen, nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen, ich jedoch meinen Weg als olle Weinnase munter weitergehen und mir heiter u.s.w. die Weinwelt be- und ansehen; soweits mir meine Füße erlauben.

Eure olle Weinnase;
"on the road again" in Sachen "Reiner Wein" bin ich jetzt nicht mehr allein in der weiten WeinWelt unterwegs.

NS:
Ein anderes Wort für Politik: Zynismus!


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