Weinnase: Geschichten aus 2007

Von Fischeiern und passendem Genuß!

07.11.2007

Tach aber auch!

"Schwarzes Gold", wirds genannt. Ist aber nicht Öl oder Kohle, kostet nur viel "Kohle". Eier; von denen man meinen könnte, eines kostet so um 0,50 Euro: Fischeier meine ich. Und die Kenner und Gourmets sprechen den Namen dieses Luxus-Genusses mit "seufzigem Schmecker": KAVIAR!
Rund 90 % der "Fischeier" des Störs kommen aus den streng geschützten und -bewachten- Beständen des Fisches von beträchtlichem Gewicht und Größe aus dem >Kaspischen Meer< Diese "goldwerten" Raubfische stehen unter strengstem Artenschutz (!) und werden "gemolken", um an die kostbaren Eierchen zu kommmen. Der limitierte -offizielle- Handel mit dem Luxusgut unterliegt strengsten Regeln und Qualitäts-/Frischekontrollen. Käufer sollten auf das >Cites-Siegel< achten. Sie fördern beim Kauf dieser ausgezeichneten Produkte die Störaufzucht und legalen Vertrieb/Import.

Kenner servieren die -geschlossene- Dose auf Eis und in einem speziellen "Kaviar-Kühler". Die Dose wird erst kurz vor dem Verzehr/Genuß geöffnet und mit Löffeln aus (Büffel-)Horn oder (Muschel-)Perlmutt genossen. Und zwar "pur"; ohne Zitrone oder Hühner-/Wachtel-Ei oder... >Ketchup<!
Nur >pur< kommt der unvergleichliche Frische-Geschmack dieser einzigartigen Luxus-Delikatesse voll und ganz auf die Zunge.

Noch die bedeutungsvolle Frage beantworten... was genießen wir -"standesgemäß"- dazu?
Welcher Wein passt den hier - welches Getränk hebt das Geschmackserlebnis? Auch hier schwören Kenner auf CHAMPAGNER und besondere Genießer auf Vodka und Bonvivants auf den Champagner >vor< dem und Vodka während der Fischei-Schlemmerei aus der Blechdose!
Wenn der Dosen-Deckel >BLAU< ist, steht der ECHTE "Sevruga" Caviar, und wenn er >GRÜN< ist, der "Osietra" Caviar gekühlt zum Genuß bereit.
Die erste Dose "in Blau" für 114 Euro = 50 gr. aus Kasachstan. Festes Korn, etwas kleiner und die Ei-Farbe geht glänzend von hellgrau bis schwarz. Der unvergleichliche Geschmack ist kräftig und nachhaltig frisch. "Grün" gibts die 100 gr. Dose für 273 Euro. Das Korn ist größer und "trockener" und feinnussig und lange anhaltend.

Es gibt noch -fast- weißen "Imperial"-Kaviar, den der hiesige Handel aber nicht führt und schier unbezahlbar sein soll - weil eine Laune der Natur und extrem selten ist. Einst aß den nur der Schah von Persien!
Hecht und Forelle wie Lachse "opfern" ihre Eier hell-golden, oder rötlich/rosé für 125 gr. mit 8,55 Euro oder 4 Euro. Daneben gibts aus Makrelenfleisch einen sehr aromatischen Kaviar-Ersatz aus Russland mit Namen "Czar Caviar" und das 113 gr. Glas für 17 Euro; der kanadische himbeerfarbige "Kodiak"-Wildlachs-Kaviar kommt für 5,30 Euro im 100 gr. Glas aufn Tisch. Wers Ei'chen vom Fisch denn auch mag!

Und auf dem Tisch, im Champagner-Kühler, steht -für mich genau richtig- ein cooler
>> Spanischer Cava "Extra Brut" für 14,90 Euro , (also mit max. 6 gr. Restzucker) von "TORREBLANCA RESERVA" <<
Eine Cuvée von Chardonnay, Macabeo, Xarel-Lo, Parellada, in der der Chardonnay den Ton angibt. Es brilliert eine strohgelbe Farbe zu einer feinen, sensiblen Perlage im Glas.
Expressive Aromen von reifen, "weißen" Früchten in perfekter Harmonie mit den herb-frischen, feinen Noten von sonnenverwöhnten Zitrusfrüchten. Er schmeichelt dem Gaumen mit einer stabilen Eleganz und charmanten Cremigkeit. Die best-ausgewogene und excellent eingebundene Säure wird von den typischen Chardonnay-Aromen sehr "pikant" und vollmundig unterstützt und bildet einen langen, erfrischenden Nachhall.

Ich bin überzeugt, der preiswerte Cava kann umschwer einige frz. Champagner vom -unverdienten- Sockel holen (die weit teurer sind) und im Ranking weit hinter sich lassen.
Gleiches gilt für einen der für mich z.Zt. interessantesten deutschen Sekte aus der Pfalz. Vom Weingut Ernst Weisbrodt aus Niederkirchen. Entstanden aus kontrolliert umweltschonendme Anbau im mediterran anmutenden Klima an der Deutschen Weinstraße (Pfalz). Das Terroir aus verwittertem Buntsandstein, Löß- und Lehmböden mit Kalk- und Vulkangestein haben dem Wein seinen lagentypischen Charakter verliehen. Die heutigen Winzer des Wein- und Sektgutes (seit 1911) haben im Sohn Philipp und der Tochter nicht nur die tatkräftige Unterstützung, sondern im Oenologie-Stundenten Philipp (22) den Nachfolger im Betrieb.
Den Philipp kenne ich von meinen lfd. Besuchen auf der "Düsseldorfer Weinmesse" von Vincenz Weber und schätze den aufgeweckten, aber ruhigen Kerl, ders Zeugs zum "Shooting-Star" der Pfälzer Junioren-Riegen hat.

Also... hier mein Favorit an "prickelndem Genut":
2005er WEISSBURGUNDER SEKT -brut- für 8,40 Euro. aus der Lage "Deidesheimer Nonnenstück"; traditionelle Flaschengärung und eine Mindestlagerzeit von 9 Monaten geben dem Sekt seinen cremigen Charme und feine, stabile Perlage.
(Auf der v.g. Weinmesse am 04./05.11.07 im Hotel "Intercontinental" in Düdo, hat mir der 2005er MERLOT aus der Lage "Deiseheimer Letten" für nur 7,50 Euro ganz besonders gut gefallen: SPITZENLEISTUNG vom Junior!) Und... weils nitt immer nur Kaviar und Puffbrause sein muß (frei nach dem Buch "Es muß nicht immer Kaviar sein...", von J. M. Simmel, das teils in Düdo seinen Handlungsrahmen hat!)

Eure olle Weinnase


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