Weinnase: Geschichten aus 2007

In guter Erinnerung bleiben!

oder: "Heimweh nach Mallorca"!

22.11.2007

Tach aber auch!

Aus der hektisch-heissen Stadt Palma de Mallorca in Richtung Norden - Universität mit dem Bus. Und knapp 35 Min. später sitze ich dann im Café auf dem Marktplatz des kleinen Dorfes >Esporles< und denke, ich wäre in Süd-Frankreich.
Natursteinhäuser, buntblühende Blumen, rote Ziegeldächer und mitten durchs langgezogene Dorf ein mit Schilf umwachsener -zeitweise wasserführender- Fluß. Und die so typischen grün-belaubten Straßenbäume. Blitzsauberes Straßenpflaster und quadrige Kirche. Und ein kleines "Design-Hotel" unweit der Kirche, ruhig in einer kl. Seitenstraße, von der Durchgangsstraße i.R. Banyalbufar etc. gelegen: "L'ESTADA" heisst es und ist mein derzeitiger Favorit auf Mallorca. Ruhige, warme, braune und beige Farbtöne bestimmen das Haus.
Komfortabel ausgestattete 9 Zimmer, Garage mit kl. Werkstatt für die Fahrrad-Touristen und ein Abendessen am gemeinsamen "Haustisch". Z.Bsp. mallorq. Kaninchen mit Zwiebeln. Und im Sommer wirds auf der lauschigen Terrasse - mit Gartenblick für "schlanke" 10 Euro p.Pers. "satt" serviert. Einheimische und katalanische Weine dazu fair im Preis.
Das Hotel L'Estada biete viel Charme und mit sehr persönlichem Touch für nur 90 Euro/DZ/Nacht (incl. Frühstück und Steuern). Seine -neuen- Inhaber sind weitgereiste "Globetrotter": Judit Fondecaba (ehem. Marketingerin) und Diego Cazorla (ehem. Grafiker) stammen beide eigentlich aus Barcelona.
Da sie sich auch Mallorca "wie zuhause fühlten", bieten sie dieses feeling auch ihren Gästen in ihrer "Dorfschönheit", im schlicht-edlen Design des kpl. renovierten Stadthauses aus dem Jahre 1806 oder 1860 -so ganz genau weiß das hier niemand- an. Die alte Bausubstanz wurde "geliftet" und durch geschickte Accessoires farblich "angehaucht".

Ein Refugium, so wie nicht nur ich's in der Tramuntana-Gebirgswelt -ruhig und sauber- liebe. Dazu noch eine "Hausmacher-Küche", gute und preiswerte Weine und genügend "Auslauf", um sich die Beine zu vertreten. Hin zu einem Bio-Winzer in der Nähe (Im Weinplus-Archiv oder hier auf www.weinnase.de müsste etwas von den vorzüglichen Weinen dieses Gutes in Esporles stehen!) oder mit dem Radel zur Küstenstraße und... die wohl schönsten Straßenkilometer der Insel genießen: von der Traumstraße Mallorcas am Fuße der prächtigen Tramuntana, mit weitem Blick übers Meer!

Ist doch schon etwas her, als ich 2005/6 hier mal zeitweise "Zuhause" war - und jetzt hab' ich "Heimweh"! Heimweh nach Mallorca!!

Nicht eine, nicht zwei, sondern s. Zt. drei Bodegas - andere "experimentierten" noch aufgeregt - auf der Insel haben sich der CAVA-(Sekt-)Produktion erfolgreich angenommen. Sogar den Modetrend Rosé haben 2 davon aufgenommen:

1. Vor ca. 9 Jahren war es die Bodega JOSÈ LUIS FERRER, die heute so an die 12.000 Flaschen eines "Brut Veritas" aus den Traubensorten (weiß) Moll und Parellada mit kräftigen Moussée und feinen Fruchtnoten produzieren.

2. Jaume Mesquida war auf der Insel 1992 der erste, der einen genießbaren "Inselsekt" vorstellen konnte. Aus den Rebsorten Macabeo, Parellada, Xarel.lo und Chardonnay mit Namen "Vi Escumos Brut". Die Kinder des "Pioniers", Barbará und Jaume jr. kamen 2006 sogar mit einem lebhaften "Roten Sekt" aus der Pinot Noir-Traube ganz stolz raus. Insges. werden wohl nicht mehr als 4.500 Flaschen abgefüllt.

3. Mein Favorit ist die Bodega in Sta. Maria des Toni Ramis mit dem klassisch geltenden "Winzersekt" aus der roten, autochthonen Rebsorte "Mantonegro" mit dem Namen <"GOIG BRUT"< und rosa Perlen macht er Aufsehen. Unterstatement betreibt der nette und fixe, 31-jährige "Neuling" Ramanya, wenn er meint, hier noch nicht die Spitze der mallorquinischen Cavaisten zu sein.
Aber mit dem Grundwein des JG 2005, zweite alkohol. Gärung in der Flasche mit 9 Monaten Reifezeit, handgeschüttelt - 16 Tage lag je eine Achteldrehung - Degorgieren von Hand (ebenso das Etikettieren der auffälligen, extrem bauchigen Flasche) und sein Enthusiasmus haben die Produktion (von dereinst 1.800 auf heute) ca. 7.000 Flaschen dieses Spitzenerzeugnisses entstehen lassen. Aber... es werden keine Flaschen lange in den Verkaufsregalen stehen bleiben: Ausverkauf droht bei dieser Qualität, dessen Sekt-Name für alles weitere steht - "Vergnügen", "Freude" oder "Genuß" bedeutet der mallorquinische Name auf deutsch!

Fußball-Fans kennen den Schweizer Thomas Bickel, der mit seiner charmanten Gattin Dana ein Landhotel bei >Pina a Sencelles< seit einiger Zeit führt (2006). Und der mallorq. Name sagt etwas aus:
<SON XOTANO> ("Xoto"=Schaf).
Persönlich ist der Stil des Hauses und angenehm preiswert die ausgefeilte Küche im mediterranen Stil. Und was servieren Schweizer -neben den landestypischen Produkten- in der ehem. Bodega? Na klar...: Original Schweizer Käse-Fondue (16 Euro)!!!
Herrlich das Kalbsentrecôte mit schwarzer Trüffelsoße (23 Euro) oder die "Lasagne ala Maison" (12,50 Euro), die mallorq. Käseplatte (6,50 Euro) ist ein musté "zu packen"!
Genauso wie beim >"Gato amb Gelat"<, dem mallorq. Mandelkuchen mit -eis!

Also... bon Profit,
Eure olle Weinnase,
bald "on the road again" - wie Kara Ben Nemsi in Karl May's Band 1 >Durch die Wüste<!


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