Weinnase: Geschichten aus 2007

Zu Gast im eigenen Leben!

27.11.2007

Tach aber auch!

Ja, kanns denn sowas geben? Gast sein, im eigenen Leben?
Einige kluge Menschen sprechen auch vom "angekommen sein", sein: Leben -so wie's ist- akzeptieren und "anzunehmen". Etwas fatalistisch klingt mir die Philosophie schon! Soll ich denn nichts mehr an mir (ver-)ändern - lassen?

Seit nun fast 13 Jahren haben wir den nun von allen Politikern gefeierten, geringsten Stand der "echten" Arbeitslosen in der Bundesrepublik Deutschland. Wir haben aber auch im letzten "statistischen" Monat die höchste Inflationsrate -im Vergleich- der letzten 13 Jahre; die ausufernden Kosten für Lebens- und Grundnahrungs-Mittel sowie die exorbitant gestiegenen Enerige- und Kraftstoff "Mogelpreise" trieben hier ca. 3,5 % als Durchschnitts-Kennzahl den Berufsoptimisten und Konjunktur-Jüngern die Angstschweißperlen auf die sabbernden "Oberlehrer"-Lippen.
Trotz des sich - wie dereinst mal (2000!) vorgesehenen Euro-Kurs zum US-$ als weltweite "Leit- und Vertragswährung" - entwickelnde Euro-Stärke <1,50 $ = 1,00 Euro> boomt der bundesdeutsche Export und Europa steht bestens da. China. Indien, Brasilien; Länder mit besonderem Investitionsklima sind -schon lange nicht mehr- sog. "Drittländer", oder "Schwellenländer", sondern im modernen, globalen Wirtschaftsgeschehen die "staunenden" Gewinner. Sie selber können es so kaum glauben, daß sie die allseits begehrten Investitions-Partner der USA/Europa so bedingungslos (wie hemmungslos) anerkannt wurden (Menschen- und Umwelt-Rechte scherten hier bei keinem Milliarden-Deal!)!
Die "Golf-Staaten", der Scheich von Dubai als "CEO" an der Spitze, gab nun den taumelnden, weltweiten Konzernen wie SONY und CITI-Bank-Group milliardenschwere $-Geldspritzen (jeweils um ca. 5 (!) Milliarden sollen es als fluxe "Nothilfe" gewesen sein!).

Was diese -bekannten- Wirtschaftsdaten mit mir Rentner (mut zukünftig 1,1 % "Rentenerhöhung") nun zu tun haben?
Na, erstens lassen mich diese "Eckdaten" nitt grade sorglos ruhen. Und für mich >als Gast< bleibt somit noch nicht genügend Raum und Gastlichkeit im "gesunden" Überleben der nächsten Zeit. Der allgemeine "Sorgendruck" in dieser, unserer Republik hat -leider- auch mich etwas "eingefangen".
Nun hoffe ich doch sehr, nach dem ich mich vom "Reise-Rummel" in den Maghreb am noch sonnigem Mittelmeer-Strand ausgeruht habe, vom dortigen, heimischen passablen Wein gelabt habe, genügend "Kräfte und Säfte" gesammelt habe, ich "Durch die Wüste" (Karl May, Bd. 1) und wieder zu mir komme. Denn vom Okt. 06 bis Okt. 07 gab's für mich doch nur stupides Liegen; auf Krankenhaus- und Arzt-Liegen und bei mir im Asyl, im Krankenbett. Ein -sehr langes- Jahr lang sah ich keinen Weg aus der "Misere der Maladität". All meine -zaghaften- Versuche, mich zu befreien, endeten fiasko- (irgendwie kafkaesk und...), kindhaft im sinnlosen Bemühen!

Seit nun einigen Tagen begann ich "das Hoffen" wieder zu wagen: gehts denn nun endlich mit und bei mir -heiter- weiter? Diese bange Frage dominiert mich und verdrängte die v.g. "allgemeinen Sorgen". 30 Millionen Euro waren 7, 8, 10, 16, 40, 49 > 0 < der "Lottogwinn des Jahres", und... wenns nitt mit den richtigen Kreuzchen klappt, werden es sensationelle ca. 38 Millionen Euro an "Rekord-Gewinn" dann bei der nächsten Ziehung sein!
Und, konventionell mit nur 4 % p.a. an gesetzl. Mindest-Zins (lt. BGB), wären dies (365 Tage-Verzinsungsformel), ohne ans Vermögen jemals zu müssen, ca. >4.164,38 Euro pro Tag<, ein "sorgloses" LEben lang (Steuern mal "unberücksichtigt" gelassen)!
Was aber, fang ich dann mit/in meinem leben "ohne Sorgen" so Sinnvolles an? Und schon wieder beginnt's Überlegen, was ich denn dann alles "richtig" und wichtiges "machen" kann. Die Sorgen fingen dann wieder an, mich zu bestimmen, statt's fröhliche Singen als armer Wandersmann! Also... ich packe keinen Lotto-Wett-/Tipp-Schein an und fange, mit Freude, meine "Reisevorbereitungen" an.

Eva und Horst, unsere "bundespräsidialen Pfadfinder" waren erst kürzlich (als Staatsbesuch) da, wo ich versuche, noch über die kommenden Feiertage per Dromedar hinzukommen: In die Wüste Sahara - Algerien (via den Oasen von Tunesien!)!
Erst aber muß ich mal wieder lernen Gast, als nur bloßer Tourist auf Trampelpfaden, zu werden - ICH selber zu sein. Dann kann ich auch wieder die "Gastfreiheit" bei/mir mit in/aus so "vollen Zügen" genießen, statt bloß, über den Sinn meines Lebens, zu verdrießen.
Diese Reise verspricht doch recht spannend zu werden, Weinanbau in Nordafrika - Tunesien, Algerien und Marocco (und in Bälde auch in Libyen) hat eine ur-alte Tradition. Aus vor-römischen Zeiten stammende "neueste" wissenschaftliche Erkenntnisse, aus der Antike <Agronom MAGO> stammend, haben den erfolg- wie ertragsreichen Land-/Weinanbau in Europa erst ermöglicht. Dank der eroberten Länder in Nord-Afrika -Maghreb-, die spätere "Römische Provinz Africa", die "Kornkammer" des römischen Imperiums.
Und... das in damaliger Zeit sehr geschätzte Öl- und Wein-Land im "überseeischen Ausland", dem Orient. Schier unermesslicher Reichtum der dortig Ansässigen -ehemals nomadisierenden Urvölker (z.T. berberischer Abstammung)- und die kluge Handels-/Seemacht Puniens weckten die -räuberische- Begehrlichkeit vieler Ursupatoren und schlußendlich der "'öme'".

Das sagenhafte Reich der Punier -KARTHAGO- verschwand -teilweise in Vandalen-Hand- von der Landkarte der Mittelmeer-Länder!
Geschickte Händler und Bootsbauer haben von Karthago aus das westliche und teils auch östliche Mittelmeer dereinst beherrscht und "Römer" wie "Griechen" neidisch-gierig werden lassen. Punische Handelsniederlassungen rings ums Mittelmeer, zeigen den enormen Einfluß des Orients bis weit in Europa.
Auch auf Mallorca waren die "Karthager" und hinterließen -kaum bekannte- Artefakte und Ruinen, die ich besuchen/"finden" konnte. Auf meiner sehr persönlichen Reise "über die Weinstraßen" dieser Einen Welt. "On the road again" werde ich nun bald wieder ein Stück weiter sein mit meiner Suche, u.a. nach dem "Reinen Wein" - der Weltgeschichte des Weines aus meiner Sicht; aus bald an 50 genüßlichen "Pfadfinder"-Jahren. Die letzten 40 Jahre davon als (olle) Weinnase. Und bald *10* Jahre im Internet -ganz nett bei Wein-Plus im "Asyl".

Meine (Be-)Suche galt den Winzern, die sich bemühen, ihr Leben und Auskommen im Einklnag mit der Natur und Kultur ihrer Heimat zu finden. Und, um es uns Gourmets zu zeigen/beweisen, was herrliche Weine aus dieser Symbiose entstehen und uns zum >Genuß ohne Verdruß< ge-(ver-)leiten können. Dabei interessierte mich aber auch das "Kulturgut" Wein.
Ein weltumspannendes Medium; auch aus uns noch kaum bekannten Ländern an der <"Seidenstraße">, aus den einst fruchtbaren Ländern unter heutigen Wüsten seit archaischen (Ur-)Zeiten den Menschen als "göttliches" Rausch-/Arznei-Mittel dienend. Hochbesteuerte Handelsware, um die sogar mit Kriegen gerungen und von der viele Künstler Lieder sungen, Verse schrieben, Bilder schufen und Menschen in Frohn schufteten!

Wein und sein unverfälschter Genuß, sowie Vielfalt (statt Einfalt) suche ich noch immer
als Eure olle Weinnase!
Nun in Nord-Afrika "on the road again"!


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