Weinnasen-Geschichten aus 2008

Über das, was süchtig macht! => "Grünes Gold" und "Weite Ferne"!<=

Noch ein Geburtstags-Geschenk:
Nur für humanistisch gebildete W-Plusler im 20 Jahre nun "alten" Wein-Plus-Forum des "Master of the FORUM VINUM" des Informatiker Utz Graafmann in Bayern!

18.08.2008

Tach aber auch!

Nach kurzer Nacht im wohltemperierten kleinen "Hexenhäuschen" im Zaubergarten, bin ich gegen 6:00 Uhr in sonniger-kühler Frühe aufgewacht. Aufgestanden, und über die "Löwenbrücke" von den von "glühenden" Farben der dort sich gern tummelnden DAHLIEN-Beeten "eingefangen" worden. Farben, Formen und so inspirierende Vielfalt, daß es mir das noch müde Auge wach macht. Leider ists nurs rechte Auge, daß dieses wunderschöne Gartenspiel aufnimmt und mich in Stimmung bringt.
Aber, selbst nur mit einem lädierten Auge, ist eine Blütenpracht, die mir die Allmacht Gottes wieder symbolisiert.

Irritiert lauschend, den Kopf weit nach Osten in Richtung der Seen des Southpark vorgestreckt, blieb ich erschrocken bei der Betrachung meiner "Blütenschönheiten" stehen. Ein vertrauter Ton, ein vielstimmiger "Choral", erst noch etwas verweht, kam in meine fast nun tauben Ohren.
Diese Gesänge, "Herbstgesänge", die kannte ich doch. Viel zu gut, und war nun auf der Hut, die sich zum "Abflug in den Süden" formierenden Wild-Gänse am blauen, leucht bewölkten Himmel über meinem kl. "Zaubergarten" kreisend zu sehen und ihnen, meine "Hoinck-Hoinck-Hoinck" mir zurufenden Gäste zu verabschieden.
"Macht ett juht!" Und seid auf der weiten Reise bloß auf der Hut, datt euch, liebe Gartenfreunde und "Unkraut-"/Schneckenvertilger nitt Netz oder Pfeil auf den Rost eines in Afrika hungernden Jägers bringt.

Da, bei diesen wehmütigen Abschiedsgedanken, fühle ich, wie sich Tränen der Freude und... leise Trauer aus meinen "müden" Augen ihren Weg über meine bärtigen Wangen nehmen, Freuden-Tränen, über solch ein Bild einer -fast- perfekten "Keilformation" der Gänse, die ihrem "ewigen" Ruf ihrer wilden Natur gehorchend, sich "up, up and away"! machen.
Eine Träne der Trauer für die, die im zeitigen Frühjahr des Jahres 2009 wohl nicht mehr von mir begrüßt werden können. Sie fanden bei denen ihren jährlichen Abenteuern der Wildgänse Lebens den Tod. Einige Tränen galten wohl aber mir, dem Alten, dem Greis in seinem kl. "Zaubergarten", der nun auch den Herbst und nahen Winter seines "unsteten" Weinnasen-Leben, ab Okt. 2008 in weiter Ferne, unter einem anderen Bild der Sterne, über Süd-Amerika, am "Wendekreis des Krebses", sein Leben "ändern" und wohl behütet von/mit seiner Ehefrau -wann, datt weiß ich noch nitt so ganz genau- beenden wird. Und diesen Aufbruch meiner Gartenfreunde, das herbstliche Bild ihrer schier unbegreiflichen Flugkunst und ihrer Rückkehr nicht mehr, mit vertrautem "Hoinck-Hoinck-Hoinck", wie verzückt, lauschen kann.

Es ist HERBST geworden! Erste Blätterhaufen habe ich gestern in "Solidaritätsarbeit" von Wegen im Southpark zusammengerecht und arg - wegen Blasen an den "arbeitsscheuen" Schreiberling-Händen, und nun tauben Extremitäten, geächzt. Den Rücken fühle ich noch heute in der Früh so "wortlos" mich mit Zippen und Zielen über mich Greis urteilen: Solche mühevollen Arbeiten sind nix mehr für dich, den "Dollen Ollen". Die langen, schulterlangen Haare sind nitt mehr stroh-/weizenblond und niemand nennt dich nun nochmal "dä Witte" <der "Blonde">.
Dein Haar ist noch kräftig und kein bisschen licht oder gar schütter. Nur eines ist bei dir nun mal nitt -strahlend blond und lockig-! Drum sei nitt bockig und akzeptier dein wunderschönes, "graues silbrig gänzendes Haar" auf dem wachen Haupt eines Bonvivants auf dem Weg zum Greis, auf dem Weg in neuen (Un-)Ruhestand. Auf dem Weg in die Neue Welt des "Roten Baumes", dem BRAZIL der teilweise noch vorhandenen und intakten, weil seit Alexander von Humboldts-Forscherzeiten, gehegt und geschützt: Neue Abenteuer locken bei der Suche nach dem GRÜNEN GOLD, dem den indigenen Völkern so ur-eigenen Schatz, auf dem die "Pharma-Jäger" nun seit Jahren aus waren und zu plündernden und mordenden Spiessgesellen der InvesToren in dieses Land, in dieses Märchenland der Pflanzen- und Geisterwelt einfielen. So wie dereinst auf das Geheiß der deutschstämmigen russ. Zarin "Katharina die Große" 1765 für Auswanderungsverpflichtete und Fernweh-Süchtige, neues Siedlungsgebiet an der Wolga und in der Taiga -kritisch und priesterlich sehend/handelnd- der Hoghen Frauwwe berichteten, und ob solcher... Unbotmäßigkeiten, ihren wohlverdienten Lohn in Florint (Goldmünzen!) nicht ausgezahlt bekamen.
Sie hatten aber einen viel, viel wertvolleren Lohn, Vater & Sohn aus Dirschau bei DANZIG sich erworben! "Danziger" waren der 1829, als Sohn eines schottischen Auswanderers, geborene Johann Reinhold Forster, der Gemeinde-Pfarrer in seinem kl. Geburtsort, vor den Toren der ur-alten Reichs-, Handels-, Hafen- und HANSESTADT DANZIG bis ca. 1754 fürsorglich "predigerhaft" nach Gottes Wegen und -Segen schielte! 1754 wurde der Sohn, am 26. Nov. geboren und bekaum die Taufnamen Georg Adam und seines Vaters Namen FORSTER.

Letzter war ein in Mainz wirkender Naturwissenschaftler, bis er 1790 mit Alexander von Humboldt neue Ansichten und sogar die Berufung -1793- als Abgeordneter des sog. NATIONALKONVENTS in Paris erhielt und folgte. Seine Besitztümer verlor der ehrlose, vaterlandsverräterische Gesell dann sehr schnell im besetzten Deutschland der napoleanischen Besatzungs- und Aufklärungszeit. Und 1794, nach schwerer Krankheit, erlöst ihn der kleine Bruder des Schlafes - in Paris der Revolution des Wissens liegt er auf steinernem Grabkissen zur letzten Ruh' gebettet und -nitt nur von mir- verehrt. Seine Werke sind bibliophile Raritäten. So auch die ANSICHTEN VOM NIEDERRHEIN, von BRABANT (NL), FLANDERN (Belg,./NL), HOLLAND (die ehedem span. "Generalstaaten"), ENGLAND (als Sitz der John-Companie des ersten, weltweiten -See-Handels und Gegenspieler der V.O.C. auf Batavia (Java), der Ostindischen Handelsgesellschaft der Holländer- und Brabanter wie flandrische Handels- und Kaufmanns-Dynastien (Houte-handelaars in der Handestadt VENLO waren die Seghers van Swalmen aan de Maas, bis zum napoleonischen Edikt =Verbot, seit römischer Urzeit prächtig und mächtig - auf unserem Ackerboden, auch WEIN angebaut und bis nach... Übersee "verhandelt" wurde!) und ehedem königlichen FRANKREICH!

Tja, der Mainzer Jakobiner Forster war stets umtriebig und da zur Stell, sehr schnell, wos watt NEUES zu entdecken, lernen und lehren gab!

Eure olle Wein- die nun langsam zur Weissnamse mutieren und bald wieder mit seinem Ruf >"ON THE ROAD AGAIN"< (ich glaub, den Song kennt doch, genau wie's Buch, kaum noch ein Schwein?!) heiter und wieter zieht.
SÜCHTIG NACH... Neuen Weinen von neuen Reben aus der Welt der Alten Inca!
CpS

NS:
Das aufregende Naturforscherleben von Vater und Sohn Forster begann mit der Einschiffung unter dem legendären James Cook auf den beiden Segelschiffen "Resolution" und -von Tobias Furneaux befehligt- "Adventure". Von der Themse-Mündung brachen am 13. Juli 1772 ca. 200 Mann an Besatzung und unter dem Kommando Cook stehend zur >"TERRA AUSTRALIS INCOGNITA"<, jener im weiten Süden des Weltmeeres "vermuteten" unbekannten "Landmasse", zu neuen Ufern eines "Neuen" Kontinents auf. Eine gewagte "wissenschaftl. Expedition ins große Umbekannte"!

Zunächst wurden aber, seemännisch korrekt, die Häfen MADEIRA und kl. "Piraten"-Nester auf den KAPVERDEN -vor Afrika, im Westen,- und die nördl. Kolonie der BUUREN, der sichere Seehafen KAPSTADT angelaufen. In Madeira und Kapstadt (Capetown) tat sich der Proviantmeister Cooks auch traun, die dortigen und lange haltbaren, gegen Scorbut und Heimweh "wirksamen" Weine aus dortigen Beständen der Einheimischen zu kaufen - nitt um zu saufen... neiiin, zu rein medizinisch-wissenschaftlichen wie hygienischen Zwecken ( ;-)) !).
Bis auf nur 75 Seemeilen kamen sie ans unentdeckte, "weisse Eis-Land" der Antarktis 1772/73 ran, denn erstmals überquerten -ihre 2- Schiffe den südlichen Polarkreis. 1772 zwangen Stürme sie "unter Kannibalen" (von Neuseeland kommend) auf Tahiti. Erst nach langen und wertvollen botan. Entdeckungen gings, über die AZOREN, nach London >30. Juli 1775< zurück!
Ein wahrer Glückstag für die heute gierigen "Pfeffersäcke" in Londons Handels-City und für die weltweiten "Erstaunlichkeiten" aus Flora und Fauna, die Vater und Sohn Forster nun wissenschaftl. korrekt "verbreiten" - drucken und verlegen lassen konnte. Meine Empfehlung!


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